Wer ist die schlauste Person die ihr kennt?

8 Antworten

Einer der intelligentesten Menschen, die ich kennengelernt habe, war einerseits mein Großvater (Mathematikprofessor) und andererseits ein Schüler von mir. Der Schüler schwankte, ob er Physik studieren oder ob er Pianist werden sollte. Er war zu dieser Zeit menschlich etwas einsam, denn die Probleme seiner Mitschüler waren für ihn keine mehr. Mit ihm und seiner Familie hatte ich jahrelang Kontakt.

Ich kenne einen etwa 70 Jahre alten Mann, der Philosophie, Publizistik, kath. Theologie sowie Deutsch und Geschichte auf Lehramt studiert hat. Er hat alle diese Studiengänge beendet, firmiert in der Öffentlichkeit als Dipl.-Theologe und ist in verschiedener Hinsicht immer noch mit vollem Elan tätig. Er dürfte die schlaueste und gebildetste lebende Person sein, die ich kenne - was er an Wissen hat, ist immer wieder überwältigend. Ich denke, dass hier neben seinem hohen Bildungsstandard und seiner Lebensfreude auch die vielen Erfahrungen eine Rolle spielen, die er gemacht hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde sagen meine beste Freundin. Sie ist Ingenieurin und ich bin immer wieder begeistert davon, wie sie diese komplizierte Arbeit so problemlos bewältigt. Auch wenn wir uns unterhalten merke ich, dass sie sich gut ausdrücken kann, gut erklären und Zusammenhänge schnell erkennt. Auch wenn ich ihr etwas über meine Arbeit erzähle oder Themen, mit denen ich mich auskenne, hat sie das Thema total schnell erfasst. Keine Ahnung wie intelligent sie in Zahlen ist, aber auf jeden Fall im oberen Durchschnitt.

Die schlaueste Person, die ich kenne, ist mein erster Mann Jörg. Er kam an einem 17. Februar, mitten im Schuljahr, auf unser Max-Planck-Gymnasium, wo er von der 7. Klasse der Realschüler in Geradstetten aufs Gymnasium in Schorndorf gewechselt war. Ich war damals an diesem Tag in der 3. Stunde, der Erdkunde-Stunde, der erste Mensch, der mit ihm sprach. Die Anderen, vor allem seine Kameraden aus seinem Heimatort Winterbach, feindeten ihn an uns sagten verächtlich: "Hn Mayer, jetz bisch nemme dr King!" (Hn Mayer, jetzt bist du nicht mehr der King). Weil sie, die sie alle aus Akademikerfamilien kamen, glaubten, dass er, dessen Vater nur ein einfacher Arbeiter war, ein Maurer, schaffe den Übergang von der Realschüler aufs Gymnasium nicht. Aber sie täuschten siensich! Bald war er in Mathe und Physik der Klassenprimus!

Er war mit seinen damals 12 Jahren ein sehr zartes und auch empfindsames Kind, aber ich, seine neue Klassenkameradin, fühlte mich von Anfang an zu ihm hingezogen. Das änderte sich auch in der Folgezeit und den folgenden Jahren nicht, denn ich merkte sehr bald, dass Jörg nicht nur ein sehr sensibler, einfühlsamer und lieber Mensch war, sondern auch noch blitzgescheit und sehr intelligent. Vor allem in den Naturwissenschaften wie Mathematik und Physik. Während ich als sprachlich-musisch-begabter Mensch mich in diesem naturwissenschaftlichen Zug unseres Gymnasiums mit Mathe und Physik immer schwertat, flogen ihm diese Fächer geradezu zu. Während ich immer darum kämpfen musste, im Zeugnis eine vier zu bekommen - was allerdings auch am Lehrer lag, der mich als Mädchen für unfähig hielt, logisch denken zu können und mir dies auch offen zeigte, hatte Jörg nur Einser in all seinen Klassenarbeiten und im Zeugnis! In den Mittagspausen nach der 4. Stunde, vor dem Nachmittagsunterricht um 14 h, erklärte er mir immer die letzte Physikstunde (wir hatten 3 h Physik/Woche) und kontrollierte meine Hausaufgaben. Auch in Mathe half er mir oft.

Während ich nach dem Abitur in München mein geisteswissenschaftliches Studium aufnahm, war es für Jörg nur logisch, Physik zu studieren und er war erst 17 Jahre alt, als er mit seinem Studium an der Uni Stgt. begann. Während seines Studiums arbeitete er in den Semesterferien bei Daimler(Daimler-Benz) in Stgt.-Untertürkheim und war dort an der Entwicklung für den ersten E-Merzedes beteiligt. Nach seiner Diplom-Arbeit waren es an der Uni Stgt. gleich zwei verschiedene Professoren, die ihm eine Doktorarbeit anboten. Es war der Rektor der Uni Stuttgart, den sich Jörg als seinen Doktorvater aussuchte, da dieser ihm als Teil des dortigen Teams eine Promotionsdissertation beim Max-Panck-Institut für Plasmaphysik in Garching bei München vermittelte, wo Jörg in der Kernfusion über über die Vlasov-Gleichung promovierte und eine bemerkenswerte und auf ihrem Gebiet der wegweisenden Kernfusion einzigartige Doktorarbeit ablieferte.

Nach Beendigung seiner Doktorarbeit ging Jörg dann in die freie Wirtschaft, wo er in einem Betrieb für Automation den Bereich Forschung leitete und alle paar Wochen von unserem Wohnort im Altkreis Schwäbisch Gmünd u.a. nach Düsseldorf ans Finanzministerium fuhr, wo er die dortige Automation der Mio. Datenträger der nordrhein-westfäl. Steuerzahler in die Wege leitete.

Doch es hielt ihn nicht in diesem Betrieb, auch wenn er dort eine super Stellung hatte. Eineinhalb Jahre später bewarb er sich beim Weltkonzern Siemens in München. Die dortigen Führungskräfte erkannten seine Kapazität und er stieg bei Siemens in der Forschung und Entwicklung ein und stellte dieser Firma gewinnbringend sein Berufsleben hindurch sein Wissen und seine Kenntnis und seine Zielstrebigkeit und seinen Erfindungsgeist gewinnbringend zur Verfügung.

Ich habe durch mein geisteswissenschaftliches Studium und meine daraus folgende Tätigkeit und durch Jörg in meinem Leben viele kluge und auch sehr intelligente Menschen getroffen. Aber, so wahr ich A.-Regilindis S. heiße, mein erster Mann, Dr. Jörg Mayer-S., war der klügste und schlaueste Mensch, den ich je getroffen habe! Und ist dies bis heute geblieben! Die Anderen konnten ihm alle nicht das Wasser reichen. Das jedoch, was ich an ihm besonders bewundert und geschätzt habe, war seine Bescheidenheit und seine Bodenständigkeit! Auch wenn er anderen Menschen intellektuell überlegen war - er blieb immer auf dem Boden und hob nicht ab und gab seinen Mitmenschen nie das Gefühl, über ihnen zu stehen! All seinen Mitmenschen begegnete er in jeder Lebenslage immer freundlich und liebenswürdig und auf Augenhöhe und dies mit echter Menschenfreundlichkeit und großer Menschlichkeit! In diesem Sinne werde ich immer an ihn denken und dies in Verbundenheit und Dankbarkeit!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Schulkollege.

Ich hab ihn einmal einen Vortrag halten hören, unvorbereitet, über irgendwas in Mathe.

Das war bombastisch. Wirklich unglaublich.

Außerdem kennt er sich sehr gut mit Aktien aus.

Besser als Juraboss.