Wer hat Recht in meinem Schadensfall mit DPD? Ich habe einen PC verschickt, der beim Transport stark beschädigt wurde. Wer hat Recht DPD oder Ich?
- Ich habe einen PC verschickt, der in einer dicken Decke eingewickelt war, zusätzlich mit Luftpolsterfolie geschützt und in einem stabilen Karton verpackt.
- Als der Empfänger das Paket geöffnet hat, war der Karton stark beschädigt, und der PC war kaputt.
- Ich habe den Schaden sofort nach Erhalt dokumentiert und DPD gemeldet.
- Die Verpackung war ausreichend:
- Der PC war gut gepolstert (Decke, Luftpolsterfolie, stabiler Karton). Für mich ist das eine übliche und solide Verpackung, vor allem für einen privaten Versand.
- Der Karton war sicher verschlossen und hatte keine losen Teile.
- Der Schaden entstand durch grobe Fahrlässigkeit:
- Fotos zeigen, dass der Karton ziemlich zerstört aussieht – das passiert nicht bei einem normalen Transport.
- Die Schadensmeldung war rechtzeitig:
- Der Schaden war äußerlich nicht direkt erkennbar, also konnte der Empfänger das Paket nicht direkt reklamieren. Aber ich habe den Schaden direkt nach dem Öffnen gemeldet, was laut Gesetz ausreicht.
- Ich fordere 500 € Schadensersatz:
- Das ist der Wert des PCs, den ich mit einer Rechnung belegen kann.
- Die Verpackung war unzureichend:
- DPD sagt, eine Decke sei keine geeignete Polsterung für einen PC, und die Verpackung müsse Stürze und Stapelung aushalten können.
- Sie berufen sich auf ihre AGB, die vorschreiben, dass eine Verpackung besonders stabil sein muss, weil Pakete im System auch mal aus 80 cm Höhe fallen können.
- Die Annahme des Pakets bestätigt die Unversehrtheit:
- Der Empfänger hat das Paket bei Lieferung unterschrieben, ohne den Schaden direkt zu reklamieren. Für DPD bedeutet das, dass das Paket unbeschädigt übergeben wurde.
- Es gibt keinen eindeutigen Nachweis:
- DPD behauptet, ich könne nicht sicher beweisen, dass der Schaden wirklich während des Transports entstanden ist.
- War meine Verpackung wirklich ausreichend, oder hätte ich den PC besser polstern müssen?
- Wie relevant ist die Unterschrift des Empfängers, wenn der Schaden erst nach dem Öffnen sichtbar war?
- Sollte ich den Fall jetzt über einen Anwalt eskalieren, oder lieber versuchen, das mit DPD noch einmal zu klären?
Ich bin hin- und hergerissen, ob ich den Aufwand für einen Anwalt eingehen soll oder es einfach gut sein lasse. Was würdet ihr tun? Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen?
Danke schon mal für eure Einschätzungen! 🙏
5 Antworten
Du widersprichst dir ja ein bisschen. Einerseits sagst du, der Karton sei ramponiert gewesen, andererseits sei der Schaden am Karton bei der Annahme nicht erkennbar gewesen. Was denn nun?
Wenn ich das zusammenfasse, halte ich deine Chancen für eher mangelhaft. Wenn der Karton wirklich beschädigt war, hätte er bei der Annahme reklamiert und vor Ort in Anwesenheit des Fahrers geöffnet werden müssen für eine sichere Schadensübernahme bei adäquate Verpackung. Im Nachhinein melden ist schwer bis nicht möglich. Wenn der Karton so in Ordnung war, dass nichts zu sehen war und primär der PC im Karton beschädigt war, muss von einer unzureichenden Verpackung ausgegangen werden.
Da offenbar bei der Übernahme des Paketes nichts reklamiert wurde und kein Paket geöffnet wurde, Ist der Zug meines Erachtens sowieso abgefahren.
Ich kann auch deine Sichtweise gut verstehen, sowas ist immer ärgerlich, zumal, wenn man erahnt, wie verschiedene Paketdienste – nicht nur DPD – mit den Versandstücken umgehen…
Wie sah denn der Schaden aus? Ist wirklich das Gehäuse zerdeppert oder haben sich Bauteile gelöst und dadurch beschädigt?
Zum Schaden:
- Das Gehäuse: Es war tatsächlich an mehreren Stellen beschädigt, mit abgebrochenen Teilen, die klar zeigen, dass der PC heftigen Stößen oder einem Sturz ausgesetzt war.
- Die Hardware: Einige interne Bauteile haben sich durch die Belastung gelöst und wurden dadurch ebenfalls beschädigt. Es ist also nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern die Funktion des PCs ist beeinträchtigt.
Das zeigt für mich, dass hier mehr passiert sein muss als die Belastung durch normale Transportbedingungen. Klar, der Karton war vielleicht nicht perfekt, aber der Zustand des Inhalts deutet auf unsachgemäße Handhabung hin. Es ist ärgerlich, weil ich das Gefühl habe, dass die Verantwortung hier nicht allein an der Verpackung liegt, sondern auch am Umgang mit dem Paket.
Falls du die Auseinandersetzung mit DPD tatsächlich aufnehmen möchtest, gebe ich dir nur zwei wertvolle Hinweise noch mal an die Hand.
Zum einen formuliere es denen gegenüber bitte nicht so, wie hier zum Teil, dass du den die Verpackung für einen privaten Versand vor allem für adäquat hältst. Das werden die dir um die Ohren schlagen. Ein Paket von dir wird doch nicht anders behandelt als von Laptop24.de oder so. Wenn das Paket fällt oder gequetscht wird, dann fällt es oder wird gequetscht. Und dann ist dein PC genauso schnell kaputt wie der vom gewerblichen Verkäufer. Ich meine nur, dass dir das ausgelegt werden könnte, als würdest du ja selbst schon eingesehen, dass deine Verpackung nicht so wahnsinnig gut war… Also achte auf deine Formulierungen.
Ein anderer Punkt ist, dass es Schwierigkeiten geben könnte, wenn sich innere Bauteile im PC gelöst haben, weil die natürlich tatsächlich mit ihren oft nur vorhandenen Steckverbindungen nicht für die mechanischen Belastungen eines Paketversands gedacht sind. Da solltest du vielleicht in einer Argumentation dann eher darauf setzen, dass durch das zerstörte Gehäuse dann auch die Innereien beschädigt wurden, und nicht so formulieren, dass sich zusätzlich zum defekten Gehäuse auch noch Bauteile im Inneren gelöst hätten durch die Erschütterungen.
Mhh, also das wird echt schwierig.
Meine Meinung dazu, aber die ist nunmal keine Rechtsberatung:
Gerade mit DPD zu versenden bedarf einer vorschriftsmäßigen Verpackung.
So wie ich das sehe, ich Deine Verpackung etwas dürftig, und eine Decke ist da echt ungeeignet, so leid es mir tut.
Bei so einer Sache musst Du 1. den Rechner mit Luftpolsterfolie in einen Karton verpacken, und diesen dann NOCHMAL in einen größeren Karton verpacken, und das am Besten wieder mit Luftpolsterfolie !!
Dann:
Nicht so einen Weichpappekarton wie der auf den Bildern benutzen, sondern einen richtigen aus Hartpappe!
Zudem: Der Käufer hat unterschrieben und DANACH kontrolliert..... das ist echt doof.
Ich bezweifele stark, daß ein Anwalt da weiterhelfen kann. Der wird wohl nur unnötige Kosten verursachen.
Vielen Dank für deine ehrliche Meinung! Ich schätze deinen Input sehr, auch wenn es natürlich nicht das ist, was ich mir erhofft hatte.
Zur Verpackung:
Ja, im Nachhinein betrachtet hätte ich die Verpackung vielleicht noch stärker absichern können. Die Decke war für mich eine zusätzliche Polsterung, aber ich verstehe deinen Punkt, dass professionelle Lösungen wie doppelte Kartonage und Hartpappe sicher besser gewesen wären.
Zur Unterschrift:
Das stimmt, das ist wirklich ein Schwachpunkt. Der Schaden war äußerlich aber nicht direkt erkennbar, und ich habe ihn sofort nach dem Öffnen gemeldet. Laut Gesetz ist das eigentlich ausreichend, auch wenn die Unterschrift das komplizierter macht.
Zum Anwalt:
Da bin ich ehrlich gesagt noch am Überlegen. Du hast sicher recht, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis kritisch sein könnte. Vielleicht lasse ich es tatsächlich gut sein, anstatt weiter Energie hineinzustecken.
Danke nochmal für deine Einschätzung, das hilft mir sehr, die Sache realistisch zu bewerten! 😊
- Kannst du wirklich nicht beweisen, dass der PC vorher noch nicht kaputt war, es sei denn du hast tatsächlich irgendwelche Beweise die das widerlegen. Ich würde aber behaupten man macht nicht zufällig ein Video vom Einpacken o.Ä.
- Ist die Verpackung von den Bildern her mMn ziemlich ungeeignet. Der Karton ist aus dünner Pappe und die Decke ist wirklich nicht ideal. Es gibt einen Grund, warum PC-Gehäuse bzw. PCs immer mit Styropor und in wirklich dickem Karton + Unmengen an Polsterfolie kommen
- Die AGB hätte man lesen können, nochmal ein zusätzlicher Punkt, der die Sache schwierig macht. Dazu kommt das Unterschreiben des Empfängers.
Fazit: Lass den Anwalt weg, der fährt dir nur noch mehr Verluste zusätzlich zu den 500 Euro ein, die du wahrscheinlich nicht wiedersehen wirst.
Danke für deine ehrliche Meinung! Ich sehe, dass du das sehr realistisch und kritisch betrachtest, und das hilft mir tatsächlich, die Situation nochmal anders einzuschätzen.
Beweis, dass der PC vorher nicht kaputt war:
Ja, da hast du einen Punkt – ich habe kein Video vom Einpacken oder Versandzustand gemacht. Das macht es schwer, im Zweifel zweifelsfrei zu beweisen, dass der PC in Ordnung war. Ich habe lediglich die Schadensbilder nach Erhalt, aber das reicht vermutlich nicht aus.
Allerdings habe ich Arbeitskollegen die den einwandfreien zustand bezeugen können.
Verpackung:
Die Verpackung war für mich persönlich ausreichend, aber ich sehe ein, dass sie nach professionellen Standards (doppelter Karton, Styropor, dicke Hartpappe) nicht ideal war. Der Hinweis mit den AGB und den Anforderungen für den Versand ist absolut richtig – ich hätte das vorher genauer prüfen sollen.
Unterschrift:
Das bleibt wirklich ein Knackpunkt. Der Empfänger hat unterschrieben, und das macht es DPD natürlich einfach, sich aus der Haftung zu ziehen, auch wenn der Schaden erst nach dem Öffnen erkennbar war.
Wer hat Recht DPD oder Ich?
DPD. Hier zum Nachlesen, wie verpackt werden sollte. Besonders Nr. 2 bis 8 wäre in deinem Fall hervorzuheben.
Das Problem dürfte durch den labberigen, alten Karton entstanden sein.
Der hält nichts mehr aus.
Ich glaube nicht, dass du da Chancen hast.
Vielen Dank für deine Einschätzung! Ich verstehe deinen Punkt, und ja, der Karton war vermutlich nicht die beste Wahl. Im Nachhinein betrachtet war das definitiv ein Schwachpunkt.
Es ärgert mich zwar, weil der PC trotzdem zusätzlich gepolstert war, aber ich sehe, dass ein stabilerer, neuerer Karton das Risiko deutlich reduziert hätte.
Danke für deine ausführliche Antwort und deinen kritischen Blick auf die Situation! Ich weiß es zu schätzen, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Position zu hinterfragen, und ich verstehe, warum du das so siehst.
Vielleicht habe ich mich an einigen Stellen unklar ausgedrückt, deshalb möchte ich nochmal erklären, warum ich das so sehe:
Der Zustand des Kartons bei der Annahme:
Der Karton hatte tatsächlich einige äußere Beschädigungen (z. B. Dellen und leichte Verformungen), die aber nicht darauf schließen ließen, dass der Inhalt ernsthaft beschädigt war. Solche oberflächlichen Schäden kommen bei vielen Lieferungen vor und bedeuten nicht automatisch, dass das Paket komplett geprüft oder die Annahme verweigert werden muss. Die schwerwiegenden Schäden am Inhalt waren erst nach dem Öffnen erkennbar.
Warum keine direkte Reklamation?
Ich sehe ein, dass eine Reklamation bei der Annahme ideal gewesen wäre, aber in der Realität ist das oft schwer umsetzbar. Zusteller haben selten die Zeit, zu warten, bis ein Paket geöffnet wird, besonders wenn die äußeren Schäden nicht alarmierend wirken. Außerdem hätte ich den Schaden ja trotzdem erst nach dem Öffnen sehen können. Laut § 438 HGB ist eine spätere Reklamation erlaubt, wenn der Schaden verdeckt war, was in meinem Fall zutrifft.
Verpackungsfrage:
Der PC war doppelt in einer Decke eingewickelt, mit Luftpolsterfolie gepolstert und in einem stabilen Karton verpackt. Klar, es gibt immer „professionellere“ Verpackungen, wie Styroporpolster, aber für einen privaten Versand halte ich diese Verpackung für absolut angemessen. Die äußeren Kartonschäden deuten darauf hin, dass die mechanische Belastung während des Transports erheblich war – möglicherweise zu hoch für eine normale Behandlung. Hier sehe ich die Verantwortung klar bei DPD.
Was die Erfolgsaussichten angeht:
Ich verstehe deinen Punkt, dass es schwierig sein könnte, den Fall durchzusetzen, und ich nehme das als wertvolle Einschätzung mit. Trotzdem finde ich es wichtig, für mein Recht einzustehen, vor allem wenn grobe Fahrlässigkeit (z. B. unsachgemäße Handhabung des Pakets) im Spiel war.
Danke nochmal für deine Einschätzung! Es hilft mir, die Situation nochmal aus einer anderen Perspektive zu sehen und abzuwägen, ob es sich lohnt, den Fall weiterzuverfolgen. Ich denke, ich werde mir das nochmal genau überlegen, bevor ich weitere Schritte einleite. 😊