Wer hat Erfahrungen mit dem Chemiestudium?
Hallo liebe Community,
ich habe in letzter Zeit einen kleinen Konflikt mit mir selbst und zwar bin ich mir unschlüssig ob ich Chemie studieren sollte oder weiter als Chemielaborant arbeiten sollte.
Ich habe mein Abitur 2012 mit 2,1 gemacht (u.a. mit Leistungskurs Chemie (Schnitt 13 Notenpunkte)), danach eine Ausbildung als Chemielaborant (damit ich etwas handfestes zum Geld verdienen habe), die ich mit 1,1 (aber nur wegen Sport) abgeschlossen habe. Für alles was mit Chemie zutun hatte musste ich nie sonderlich hart lernen, das meiste habe ich direkt im Unterricht förmlich aufgesogen und es war drin und hat alles in allem sehr viel Spaß gemacht.
Nun arbeite ich seit mitte 2015 als Chemielaborant, verdiene ziemlich gutes Geld und habe mir damit schon ein paar kleine Träume erfüllt (eigene Wohnung, Motorrad, Urlaub). Außerdem habe ich seit 2 Jahren eine Freundin, eine eigene Katze, einen mega tollen und mir sehr wichtigen Freundeskreis, meine Familie hier in der Umgebung und bin allgemein ein sehr großer "Heimatmensch".
Und wegen diesem Gesamtpaket an Faktoren war ich schon immer sehr am zweifeln ob das Studium das richtige für mich wäre. Denn das wären 5 Jahre + Doktortitel mit recht wenig Geld auskommen, abseits von Freunden und Freundin und wohlmöglich wenig Zeit und Geld um im Leben so richtig was zu erleben. Und obendrein habe ich Angst dann mit abgeschlossenem Studium entweder keine Arbeit zu finden(soll ja öfter vorkommen) oder ein paar hundert Kilometer entfernt von zuhause zu arbeiten.
Alles in allem würde ich mir das Studium allerdings zutrauen, denn die Leidenschaft zur Chemie ist auf jeden fall da. Aber ich weiß einfach nicht ob ich es machen soll.
So nun die Frage an euch, besonders die Studenten:
Wie zeitintensiv ist das Chemiestudium und wie sah eure Jobsuche aus?
Vielen, vielen, vielen Dank
Stefan
2 Antworten
Stelle die Frage bei studis-online.de im Forum, dort gibt es einige Chemiker.
Welchen Job erhoffst du dir davon?
Rein karrieretechnisch (macht eh nicht glücklich) ist das eher nicht so toll glaub ich. Die BASF achtet auch auf die Abinote, selbst nach der Promotion!
2,1 ist nicht furchtbar aber eben auch nicht beeindruckend.
Zudem bist du nach 8 Studium bis zur Promotion einfach für vieles zu alt.
Zu alledem wird der Arbeitsmarkt für Chemiker immer finsterer. Die Jobs werden nach Indien outgecourct, der ÖD stellt kaum noch ein. Die Absolventenzahlen steigen dennoch immer weiter.
Wie bescheiden von dir, meine Meinung als "sicherlicht falsch" einzustufen.
Wo ist denn bitte der Widerspruch zur Info in deinem Link? Natürlich ist Bildung was feines, das hat aber nur bedingt mit dem äußerst speziellen Fall des Arbeitsmarktes für promovierte Chemiker zu tun.
Ich selbst habe meine Examensarbeit in Chemie (Lehramt) in einem Chemie-Unternehmen geschrieben und kenne zwischen 20 und 30 promovierte Chemiker im Alter von 28 bis 36.
Was ist deine Qualifikation?
Vermutlich würdest du einen überdurchschnittlichen Studienabschluss bekommen und das in unterdurchschnittlicher Zeit.
Deinen Freundeskreis kannst behalten und erweitern, denn im Chemiestudium arbeitet man eng mit den Kommilitonen zusammen.
Also: mach es. Die Jobsuche wird kein Problem sein. Du bist doppelt qualifiziert, deine bisherige Tätigkeit zählt mit.
Leider ist Chemie auch für dich ein langes Studium, aber fünf Jahre werden auf jeden Fall reichen und während einer Promotion wirst du bezahlt werden.
Das ist wohl eher nur deine eigene, wenngleich für die breite Masse sicherlich falsche Meinung. Aber die Bemerkung "..macht eh´nicht glücklich.." sagt schon genug.
Fakt ist, daß Bildung der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit ist. Auch wenn jedem, der die Grundzüge von Statistik versteht, klar ist, daß es keine Garantie für den Einzelfall darstellt.
m.f.G.
https://www.vgsd.de/bildung-ist-der-beste-schutz-vor-arbeitslosigkeit/