Wenn man ständig kritisiert wird...

7 Antworten

ja bestimmt, die Eltern erreichen oft dadurch das Gegenteil was sie eigentlich damit erreichen wollen. Das Problem ist heute allgegenwärtig, es wird nur selten "gelobt" aber viel öfter getadelt, das fängt beim Elternhaus an und hört erst mit dem Eintritt in den Ruhestand auf. Wenn man nicht abstumpft und sich kein dickes Fell zulegen kann, hinterlässt das ganz bestimmt Dauer- schäden. Heute wird man doch ganz anders aufgezogen mit antiautoritärer Erziehung usw. die Lehrer sind doch heute auch studierte Pädagogen, aber scheinbar hat man nicht allzuviel dazugelernt. Bemühe dich trotzdem, es allen recht zu machen, perfekt ist sowieso niemand, lege dir dicke Nerven zu und nimm alles nicht zu sehr zu Herzen. Deine Eltern sind und waren sicher auch nicht vollkommen perfekt.

Ich bin nach dem Krieg geboren wir hatten Landwirtschaft, wir haben als Kinder nie etwas ganz richtig gemacht, jemand fand immer noch ein Haar in der Suppe. Spielplätze gabe es keine, wir waren immer im Weg und hinderten immer jemand. In der Schule ging es so weiter, den Wunschberuf durfte man sowieso nicht lernen, da hatten die Eltern und die Verwandschaft das letzte Wort. Lehrjahre waren keine Herrenjahre hieß es. Als Wehrpflichtige wollte man uns den Willen brechen um uns dann neu formen zu können. Naja in Berufswelt ging es ähnlich weiter.

kiniro  16.11.2014, 18:14

Ich halte von Loben genauso wenig wie von Kritisieren - beides sind hierarchische Verhaltensweisen, die den Gelobten / Kritisierten in einer "Abhängigkeitsposition" halten.

Wer lobt / kritisiert will den anderen nach seinem Gutdünken "formen".

Besser finde ich zu sagen, was einem gefällt oder nicht.

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Ich denke, dass die Erwartungen an sich nicht das Problem sind. Entscheidend ist, ob Eltern Erfolge auch wertschätzen können.

Schwierig wird es immer dann, wenn Eltern nicht in der Lage sind, ihr Kind für das, was es leistet, zu loben. Wenn die 2 in Deutsch selbstverständlich ist und die Verbesserung von der Mathe-Fünf auf die Vier nicht wertgeschätzt wird, kommt das Kind leicht in die Wahrnehmung, nichts gut genug zu können.

Viele Eltern haben Angst, dass das Kind, wenn es gelobt wird, seine Anstrengungen einstellt und verzichten deshalb ganz aufs Loben. Das ist natürlich kontraproduktiv.

Als Kind kann man leider meist wenig dagegen tun. Eltern lassen sich kaum verändern. Der beste Weg führt darüber, sich selbst Ziele zu setzen und sich auch selbst dafür zu belohnen, wenn man sie erreicht hat. Das macht einen ein Stück weit unabhängig vom Lob der Eltern.

So ganz ist dieses leider nie zu ersetzen - und manchmal hilft es vielleicht auch, den Eltern genau das mal zu sagen.

Hallo:) Das kommt ganz auf das Kind an, grundsätzlich jedoch: ja! Wenn das Kind die Erwartungen nicht erfüllen kann, oder noch schlimmer, ab einem gewissen Zeitpunkt nicht MEHR erfüllen kann, kann es zu Problemen kommen. Es macht sich nicht nur selbst Vorwürfe(Vergleich mit anderen, gleichaltrigen), bekommt das selbe dafür auch noch von den Eltern und in der Schule von Lehrern, im Sport von Trainern übermittelt. Andererseits, können hohe Erwartungen auch zu höherer Leistungsfähigkeit führen. Es kommt aber auch auf den Bereich an. Hohe Erwartungen in Bereichen, die dem Kind sowieso schon Schwierigkeiten machen, werden auch nicht zu Erfolgen führen. Da benötigt es Unterstützung und gute Hilfeleistungen. Wo sowieso schon Talent besteht, können Erwartungen genauso gut fördern, Belohnungen sind jedoch auch ein wichtiges, nicht zu unterschätzendes Antriebsmittel. Gegenfrage: Wieso muss man hohe Erwartungen an das Kind richten? Verrucht man nochmal selbst durch das Kind zu leben? Vertraut man ihm nicht genug, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu entscheiden, wo es seine Schwerpunkte legen möchte? Soll kein Angriff sein, auch wenn es so klingen mag, würde mich nur einmal interessieren. Viele Grüße:)

Eine ständige Kritik ist einerseits zu hart und auch kontraproduktiv, besonders wenn sie unangebracht ist. Als Elternteil muss man das maximale Potenzial aus dem Kind herausholen, bzw. diesem zeigen wie es das maximale Potenzial aus sich selber herausholt. Die wichtigste Regel dabei ist, dass man NIEMALS etwas perfekt machen kann und dass es IMMER besser geht. Man sollte nach dem immer besseren streben und versuchen so viel wie möglich zu erreichen. Dass man auf dem Weg kritisiert wird ist völlig normal, denn man kann es nie allen Recht machen. Wichtig ist, dass man unterschiedet: Ist diese Kritik an mich gerichtet oder ist dies Kritik von einer Person die einfach nur aus Prinzip Kritik von sich gibt, sprich: Kann ich aus der Kritik etwas für mein Leben lernen? Wenn ja, sollte man sie vielleicht zu Herzen nehmen. Oft genug äußern Leute aber aus anderen Gründen Kritik (eigener Frustabbau) und dann muss man lernen es getrost zu ignorieren. Wichtig ist, dass man einerseits konsequent seinen Weg verfolgt, aber andererseits auch flexibel ist wenn jemand einen sinnvollen Vorschlag macht. Klingt widersprüchlich, aber es ist auch die wahre Kunst des Lebens beides zu vereinen ;)

Gruß,

Bob

Ich denke das man da als Kind natürlich Probleme mit dem Selbstwertgefühl hat... Das Kind kriegt ja so von den Eltern das Gefühl ihnen nicht gerecht werden zu können.. Aber ich persönlich denke nicht das diese Probleme auf Dauer sind.. Wenn das kind auf anderen Wegen vermittelt kriegt das es toll ist,... sollte das eig kein Problem sein :)

Ichanno82 
Fragesteller
 16.11.2014, 12:59

aber wenn es da keine "anderen Wege" gibt ?

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