Wenn ich Stromanbieter wechsel, wird dann mein Stromzähler mit "anderem" Strom beliefert, zum Beispiel wenn ich jetzt Öko Strom bestelle?
7 Antworten
Naja, das ist nicht so wie im Supermarkt. Da steht was von Öko auf der Verpackung und du kannst dann vertrauen das es auch so ist.
Wie soll das beim Strom funktionieren? Es wird sich kaum der Öko Strom durch die Kabel am Normalstrom vorbei zwingen, nur weil du ihn bestellt hast.
aber Vattenfall hat eigene Generatoren, und die werden durch die Ökokunden finanziert. Somit sinkt der Anteil des Stromes aus nicht-regenerativen Quellen.
Nein. Dein Geld geht dann nur an einen anderen Anbieter, der sich am Strommarkt beteiligt. Letzten Endes kommt der Strom aus dem selben Kraftwerk usw.
Wenn jeder einen Ökoanbieter wählt, wird dein Stromzähler irgendwann nur noch aus umweltfreundlichen Kraftwerken kommen.
Es kommt jetzt niemand und klemmt dir´n anderes Kabel an den Zähler, aber dein Geld fließt an ein umweltfreundliches Energieunternehmen, das das Geld in Windkrafträder investiert und so steigt der umweeltfreundlich produzierte Stromanteil im europäischen Stromnetz.
Nein der Zähler hängt wie andere Zähler am Europäischen Verbundleitungs Netz. In diese fließen alle erzeugten Ströme. Das ist eine Mischsuppe aus verschiedenen Quellen. Dein Öko Lieferant muss halt so viel einspeisen wie die Kunden verbrauchen.
Das mit der Mischsuppe trifft es richtig gut.
Schon wegen der Menge vergleiche ich das immer mit einem großen See, in den jeder Stromproduzent seinen von ihm erzeugten Strom reinkippt. Dafür bekommt jeder Produzent aber nur dann Geld, wenn jemand anders, also z. B. Dein Stromhändler ihn vorab abgekauft hat. Kaufst Du also eine bestimmte voraussichtliche Jahresmenge Ökostrom ein, muss Dein Stromhändler, wenn er ihn nicht selbst produziert bei einem Ökostromproduzenten einkaufen und genau für diese Menge bekommt dieser dann auch das Geld. Je mehr nun Ökostrom einkaufen, umso mehr bezahlter Strom kommt in den großen See.
In den See kommt also Strom aus jeglicher Art von Erzeugung in genau der Menge, die gerade erzeugt wird und Geld bekommt jeder Produzent nur für so viel Strom, wie auch von Abnehmern gekauft wurde. Eine Überproduktion würde also auch dort einfließen, aber Produzenten bekommen dafür kein Geld.
Deshalb ist jeder Stromproduzent darauf aus, nur so viel Strom zu produzieren, wie gerade auch gebraucht wird. Zum Beispiel durch runterregeln der Leistung oder z. B. durch Abschaltung von Windkraftanlagen.
Aus diesem "Stromsee" fließt dann genau die Menge an Strom durch die Netze, die am Ende auch tatsächlich von Abnehmern gebraucht wird. Überschüssiger Strom kann dann z. B. ins Ausland verschenkt werden oder mittels Pumpspeicherkraftwerke, Elktrolyse o. ä. Verfahren in andere Energieformen umgewandelt und ggf. auf andere Art dann auch verbraucht oder wieder in Strom zurück verwandelt werden.
Nein. Eine Sortierung der elektrischen Energie nach Herkunft über das einzige europäische Leitungsnetz ist technisch so unmöglich wie z.B. die reale Lieferung von 1 Liter Weihwasser vom Pfarrhaus über das kommunale Trinkwassernetz an Deinen heimischen Wasserhahn.
Wenn Du Ökostrom bezahlst, leistest Du nur eine Ökospende für Dein Ökogewissen.
Merke: "Es ist nicht immer drin was drauf steht" 😋