Wenn ich eines nicht verstehe; wieso müssen E-Autos aufgeladen werden? Wieso kann man nicht einfach eine Art Tankstelle anfahren, wo die Batterie getauscht wir?

6 Antworten

Und, was gewinnt man dadurch? Ein paar Minuten Zeit, das war alles. Nachteile, sieht die Auflistung von notting, hat man viele.

Sieht man sich an, wie schnell inzwischen aktuelle Autos, mit der richtigen Technologie laden können, wird auch diese Zeit immer kürzer.

300km Strecke in weniger als 15 Minuten, darüber sollte man nun wirklich nicht mehr diskutieren, wenn man das als Viel- oder Langstreckenfahrer braucht.


HermanCherusker 
Fragesteller
 23.05.2024, 18:56

Das mit den paar Minuten Zeit verstehe ich nicht, ein Ladevorgang zuhause soll 8 Stunden dauern.

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MaxSensibel  23.05.2024, 18:58
@HermanCherusker

Das stimmt, da hat man in der Regel aber auch die Zeit. Wobei die 8h dann schon davon ausgehen, dass man einen sehr großen Akku hat, wenn man über eine Wallbox lädt und dieser Akku praktisch leer ist.

Die 15 Minuten sind an geeigneten Schnellladern mit geeigneten Autos.

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HermanCherusker 
Fragesteller
 23.05.2024, 19:00
@MaxSensibel

Zum Stichwort "diskutieren"; ich stelle fest, dass ich die Frage schlecht formuliert habe, ich werde die Frage noch mal anders stellen.

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Überlege doch mal:

  • Akkuwechsel-Stationen brauchen mehr Platz als Ladestationen, weil die Akkus und die komplizierte Mechanik irgendwohin mmuss.
  • Viel mehr komplexe = anfällige Mechanik als bei Ladestationen.
  • Vertragstechn. funktioniert das nur, wenn der Akku gemietet ist (Nachteil: Wenn Hersteller Pleite geht oder das Akku-Modell nicht mehr anbieten will, hast du ein unbrauchbares Auto, was evtl. so verdonglet oder so alt ist, dass es keine brauchbaren Drittanbieter-Akkus gibt) oder wenn du auf der Heimfahrt genau deinen Akku wieder abholst (Nachteil: Weniger Flexibilität beim Fahren und braucht noch mehr Platz).
  • An jeder Akkuwechsel-Station müssen ein paar Akkus auf Vorrat liegen -> braucht viel mehr Akkus.
  • Und wenn sich der Standard-Akku mal ändert, gibt's eine Übergangszeit, wo beide Sorten gebraucht werden und danach sind viele der Akkus nutzlos.
  • Einen großen Akku-Pack zu standardisieren wird wg. der versch. Fahrzeuggrößen und Reichweiten-Wünschen nicht wirklich funktionieren.
  • Viele E-Autos stehen viel rum, wo sie laden können, sodass man sich den Wechselakku sparen kann. Dadurch relativieren sich Zeitverluste beim Schnellladen. Wobei Schnellladen auch immer schneller geht bzw. eben weil man auch laden kann, wenn das Auto rumsteht, muss man evtl. nur kurz für einige % Ladezustand an den Schnelllader.

notting

Woher ich das weiß:Hobby

Das Hauptproblem ist aus meiner Sicht das ein Wechselsystem den Fortschritt bei den Akkus augenblicklich ausbremsen würde.

2013 hat Renault z.B. ein Wechselsystem für den Fluence geplant. Der Fluence Akku hatte 22 kWh. also rund 100 km Reichweite. Wäre der Aufbau der Wechselstationen damals gelungen, würde sie heute wohl keiner mehr nutzen.

Stell Dir vor ein fiktiver Hersteller Premium XY würde heute ein Wechselsystem einführen. Die Akkus hätten, sagen wir mal 100 kWh Kapazität. Der Hersteller hätte das Potential in den nächsten 5 Jahren 100 Wechselstationen in Europa zu bauen. Was schon eine enorme Investition wäre.

Da der Akku nicht Eigentum des Fahrzeugkäufers wäre müsste die Akkunutzung zusätzlich zur Energie auf anderem Wege bezahlt werden. Im Zweifel wäre der Service deutlich teurer als das reine Laden bei dem verschiedene Anbieter konkurieren.

Für Erstkäufer gebe es den Nachteil, dass das Netz zu beginn noch dünn wäre. Im Zweifel wär zunächst eine Reise mit einem profanen Tesla deutlich komfortabler. Würden die Verkäufe reichen um das Tauschnetz jemals auf die geplanten 100 Stationen auszubauen?

Wäre der Vorteil jemals groß genug um gegen die allein 1.000 Tesla Ladeparks (es gibt auch noch weitere Anbieter) anzukommen?

Wäre nach 5 Jahren am Markt der Akku überhaupt noch konkurrenzfähig? Die Schnittstelle zwischen Akku und neuen Modellen müsste ja möglichst immer gleich bleiben. Auch die Abmessungen dürften sich bei weiteren neuen Modellen nicht unterscheiden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.

HermanCherusker 
Fragesteller
 22.05.2024, 21:46

Wie bereits bei einem anderen Kommentar erwähnt, dachte ich mir einen festverbauten Haupt-Akku und einen zusätzlichen Akku, der getauscht wird. Von dem dann nur kontinuierlich Ladung entnommen werden kann. Dieser zus. Akku sollte so für 200-300 Kilometer ausgelegt sein.

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die Hersteller müssten sich da auf ein einheitliches System einigen. Und bevor das passiert, kocht lieber jeder sein eigenes Süppchen und wir (bzw die E-Auto Fahrer) müssen mit der technisch schlechteren Lösung leben.


HermanCherusker 
Fragesteller
 22.05.2024, 20:06

Meines Wissens haben die meisten Verbrenner-Autos einheitliche Batterien.

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einandereruser  23.05.2024, 07:40
@HermanCherusker

Es geht hier aber um E-Autos. Und ja, die meisten Verbrenner haben ähnliche Batterien, meist geht es nur darum, dass die Batterien unterschiedlicher Autos unterschiedliche Kapazität haben, aber auch da gibt es Unterschiede. Zum Beispiel haben manche (japanische?) Autos die Pole vertauscht, manchmal sind die rund, manchmal eckig.

Beim E-Auto ist das größte Problem meiner Meinung nach das Laden.
Dafür fehlt uns die Infrastruktur, die nötige Menge Strom am richtigen Ort, und eine schnelle Ladetechnik.

Mit dem Wechselsystem wäre davon mindestens ein Teilpunkt lösbar.

Schauen wir mal, zu welchen Änderungen die chinesischen Wettbewerber unsere behäbigen deutschen Autobauer noch zwingen.

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Nio macht das zum Beispiel so. Ist aber meiner Meinung nach nicht die perfekte Lösung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Gelernter KFZ-Mechatroniker