Welches Land ist eurer Meinung nach Schuld am ersten Weltkrieg?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Deutschland 50%
Österreich-Ungarn 25%
Serbien 13%
Russland 13%

6 Antworten

Das ist keine subjektive Antwort. Wer bin ich denn, dass ich eine andere Meinung vertrete, als die Geschichte uns zeigt?!

Wer trägt die Schuld?

1914 begann der Erste Weltkrieg, und seither wird auch über die Frage der Kriegsschuld diskutiert. Waren allein das Deutsche Reich und die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie schuld, wie es nach dem Krieg im Versailler Vertrag von 1919 festgeschrieben wurde?

Schließlich hatte die Entscheidung Österreich-Ungarns, mit der Unterstützung des Deutschen Reiches gegen Serbien in den Krieg zu ziehen, eine fatale Kettenreaktion ausgelöst.

Oder traf auch andere Länder eine Mitschuld? Waren die europäischen Mächte allesamt in den Krieg "geschlittert", geleitet von Machtstreben und Konkurrenz, gefangen in Bündnissen, die sie in den Krieg zogen? Waren also alle an der Schuld beteiligt oder eben doch nur das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn?

Beide Thesen lassen sich vertreten. Mittlerweile lautet aber die vorherrschende Meinung unter internationalen Historikern: Alle Kriegsparteien, die von Anfang an dabei waren, tragen eine Teilschuld. Alle hätten sich dem Kriegsausbruch entgegenstellen können, ja ihn sogar verhindern. Dass sie es nicht taten, dass sie einen Krieg in Kauf nahmen, machte folglich alle mitschuldig.

Auch die Konstellation zwischen den großen europäischen Mächten vor dem Krieg spricht für die These einer geteilten Schuld.

Das Deutsche Reich hatte in den Jahren vor dem Krieg stark aufgerüstet. Die Armee zählte 800.000 Mann. Es war eine Zeit der großen Begeisterung für alles Militärische, gerade auch für die neue Kriegsflotte.

Diese war der ganze Stolz des deutschen Kaisers, und sie sollte größere Geltung in der Welt bringen und mehr Kolonien. Danach strebten der Kaiser und viele seiner Untertanen schon lange.

Großbritannien sah sich durch die deutsche Flotte in seiner Herrschaft über die Weltmeere bedroht. Großbritannien war die Supermacht dieser Zeit, mit Kolonien rund um den Globus.

Auch Frankreich hatte ein Kolonialreich. Mit Großbritannien hatte es sich nach langen Konflikten verbündet, aber nicht mit Deutschland, dem "Erzfeind". Der letzte Krieg 1870/71 hatte mit der französischen Niederlage geendet, die nicht verwunden war. Auch Frankreich rüstete sich und verfolgte den Aufstieg Deutschlands zur stärksten Macht auf dem Kontinent mit großer Beunruhigung.

Russland wiederum war mit Frankreich und Großbritannien verbündet, nach langen Kriegen und Konflikten. Auch der russische Zar Nikolaus II. war beunruhigt über den Machtzuwachs des Deutschen Reiches und dessen Ambitionen.

Die Herrschaft des Zaren war durch innere Unruhen in seinem Reich geschwächt. Aber er hatte dennoch 173 Millionen Untertanen und konnte riesige Heere aufstellen. Auch die Mobilmachung seiner Armee Ende Juli 1914 war ein Schritt in Richtung Krieg.

Diese Konstellation von Konkurrenz, Misstrauen, Bedrohung, Kriegsrüstung und Bündnissen war zweifellos sehr bedrohlich für den Frieden und damit hochbrisant. Sicher ist, dass sich im Krieg alle beteiligten Staaten als Verteidiger gegen einen Angreifer darstellten.

Sicher ist auch, dass im Krieg den Verantwortlichen auf beiden Seiten der Front jahrelang der Wille fehlte, den Krieg zu beenden – obwohl er allein an den Fronten neun Millionen Menschenleben kostete, die meisten in enormen Materialschlachten, in denen die Soldaten für winzige Geländegewinne verheizt wurden. So bezieht sich die Frage nach Schuld und Verantwortung nicht nur allein auf den Beginn des Krieges, sondern auch auf dessen Verlauf und Dauer.

Der Versailler Vertrag

Im Schloss Versailles bei Paris begann im Januar 1919 die Friedenskonferenz, in der es um den Friedensvertrag zwischen Deutschland und der Entente und ihren Verbündeten ging. Weitere Konferenzen der Sieger mit Österreich-Ungarn, Bulgarien und dem Osmanischen Reich fanden ebenfalls 1919 in der Nähe von Paris statt.

In Versailles durfte das Deutsche Reich zunächst nicht teilnehmen. Einer deutschen Delegation wurden die Friedensbedingungen erst im Mai 1919 vorgelegt. Die Deutschen machten zahlreiche Gegenvorschläge, die aber abgelehnt wurden.

Schließlich unterzeichneten sie im Juni 1919, unter der Drohung einer militärischen Intervention der Sieger. Deutschland wurden hohe Reparationszahlungen auferlegt, die Summe war im Juni 1919 aber noch offen.

Hinzu kamen Gebietsabtretungen: sieben Prozent des Territoriums. Im Westen waren das unter anderem Elsass und Lothringen, im Osten Posen und Westpreußen. Außerdem musste Deutschland seinen gesamten Kolonialbesitz aufgeben.

In mehreren Grenzgebieten sollte das Volk zudem über seine staatliche Zugehörigkeit entscheiden. So fiel 1920 Eupen-Malmedy an Belgien, und Nordschleswig wurde zwischen Deutschland und Dänemark aufgeteilt.

In den Abstimmungsgebieten Westpreußens und in Ostpreußen stimmte die Bevölkerung fast einstimmig für Deutschland. Im Versailler Vertrag wurde auch von den Siegern festgeschrieben, dass Deutschland die alleinige Kriegsschuld trage.

Besonders das führte in Deutschland zu einer strikten Ablehnung des Vertrags, der im ganzen Spektrum der politischen Richtungen von der äußersten Rechten bis zur Sozialdemokratie als "Diktat" und "Schandfriede" angesehen und 

Woher ich das weiß:Recherche

Keines der genannten Länder tragt die Alleinschuld (oder auch nur den größten Teil der Schuld) am ersten Weltkrieg. Alle haben gleichermaßen Schuld - übrigens auch Großbritannien und Frankreich - weil sie alle sehenden Auges und wissend, wohin ihr jeweiliger Kurs führen würde, die Katastophe zugelassen haben.

Österreich-Ungarn

Österreich-Ungarn, hatt zwar angefangen jedoch haben sie nicht die aleinige Kriegsschuld, diese lag bei allen Supermächten gleichermaßen

Russland

Heutzutage gibt es immer mehr Historiker, die nicht nur einem Land die Schuld geben, weil sie wissen, dass mehrere Nationen sich schlecht verhalten haben. Ich habe jetzt mal Russland ausgewählt: nicht deswegen, weil Russland am 1.Weltkrieg alleine Schuld war, aber mir kommt Russland im 1.Weltkrieg viel zu gut weg. Mindestens genauso schuldig ist Serbien, die am ehesten durch den Mord den Weltkrieg mit angefangen haben. Die Mörder waren in Verbindung mit der serbischen Regierung und haben den Anhänger der Friedenspartei in Ö-U, Franz Ferdinand, ermordet, der den Anhänger der Kriegspartei, Hötzendorf, zuerst über und dann absetzen wollte. Dazu kam es leider nicht, wegen dieser Ermordung. Und Russland hat schon seine Armeen in Gang gesetzt, bevor dies Deutschland getan hat. Deutschland hat auch nicht den ersten Schuss abgegeben. Zudem hat Deutschland nie Ö-U befohlen, Serbien anzugreifen. Ö-U wurde nicht gezwungen, Und Deutschland hat Russland gewarnt, dass sie ihre Truppen nicht gegen Ö-U marschieren lassen sollten. Und dass Argument, dass Russland Serbien helfen wollte, könnte man auch als Argument nehmen, dass Deutschland Ö-U helfen wollte. Deutschland und Ö-U tragen eine Mitschuld, aber genauso viel auch Russland und Serbien. Nur Deutschland oder Ö-U die Schuld in die Schuhe zu schieben, ist mir zu billig. Kein Wunder, dass viele (auch nicht-deutsche) Historiker diese Theorie für falsch halten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich denke die Lage in Europa war schon lange angespannt und dann gab es einen Auslöser. Man kann aber nicht von einem einzigen Verursacher sprechen.