Welches Elektroauto?
Ich bin 20 Jahre alt und habe seit 2 Jahren den Autoführerschein. Bis auf das Fahrschulauto und einige Carsharingautos bin ich nie Auto gefahren. Carsharingfahrzeuge nutze ich 1x in der Woche für den Großeinkauf. Ich bin bisher nur 2x im Urlaub mit dem Mietwagen gewesen. Einmal kurz, nachdem ich den Führerschein hatte, vor 2 Jahren und dann nochmal vor 4 Monaten. Ich wohne in der Großstadt, möchte aber trotzdem ein Auto haben für den Großeinkauf und wenn ich mal flexibel sein will ohne öffentliche Verkehrsmittel. Beispielsweise Fahrten ins Grüne am Wochenende, wo keine öffentlichen Verkehrsmittel hinfahren und auch 2x im Jahr Langstrecke. Dezember und im Sommer. Meine Arbeitsstelle liegt innerstädtisch etwa 10 km von meinem Haus weg. Ich fahre 20 km also. 10 hin, 10 zurück. Weil ich klimafreundlich bin, möchte ich ein Elektroauto fahren. Mein Budget liegt bei 40.000 €. Ich würde dann in meiner Garage eine Wallbox nachrüsten. Welches Elektroauto empfehlt ihr mir? Ich habe diese 4 zur Auswahl:
1. VW e-Golf, Bj. 2019, 66.500 km, 23.500 €
2. Tesla Model 3, Bj. 2023, ab November erhältlich, 40.000 €
3. Hyundai Ioniq Elektro, Bj. 2020, 50.000 km, 22.600 €
4. Kia e-Niro, Bj. 2021, 43.000 km, 26.000 €
2 Antworten
Für Deine Anforderungen (soweit Du sie geschrieben hast) brauchst Du kein sonderlich grosses Auto, und auch keinen Riesen-Akku. Wichtig für die Langstrecke wäre vor allem eine gute Schnelllademöglichkeit. Damit scheidet der e-Golf und der alte Hyundai Ionic aus. Der Tesla ist für Deinen Bedarf völlig übertrieben. Der Kia e-Niro könnte eine gute Wahl sein, wenn es das Modell mit dem 64 kWh-Akku ist.
Ansonsten wäre für Deinen Bedarf eine Renault Zoe mit dem 50 kWh-Akku und CCS-Ladedose ideal, oder ein VW ID3.
Für 40.000 Euro bekommst Du auch z. B. einen nagelneuen Fiat 600e. Der hat immerhin etwa 400 km Reichweite.
Es kommt nicht allein darauf an, OB Du an einem Schnelllader laden kannst. Das geht bei jedem Elektroauto mit CCS Ladedose. Es kommt auch darauf an, mit wieviel Leistung Du laden kannst - also wie schnell der Akku voll wird. Mein VW e-Up!, den ich für reinen Zweitwageneinsatz gekauft habe (was er sehr gut macht) hat beispielsweise eine CCS Ladedose, aber nur maximal 40 kW Ladeleistung. Damit dauert das Aufladen von fast leer bis 80% voll (darüber geht es bei jedem Elektroauto nur noch langsam) etwa eine Stunde. Das ist für Langstreckenfahrten kaum zu gebrauchen.
Interessant. Warum ist es langsam von 80 auf 100%?
Das ist eine typische Eigenschaft fast aller Akkutypen. Solange der Akku noch viel Ladung aufnehmen kann, verträgt er hohe Ladeströme. Wenn sich die Ladung dem Maximalwert nähert, kann weitere Ladung nur noch langsam "eingebaut" werden (ganz genau physikalisch erklären kann ich Dir das nicht). Man kann zwar bis zu einem gewissen Grad durch erhöhte Ladespannung den Akku "zwingen", noch mehr Ladung aufzunehmen, aber dabei wird der Akku heiss, und geht viel schneller kaputt als bei "vernünftiger" Ladung.
Der Cupra Born ist technisch identisch mit dem VW ID3. Geht also genauso.
Der Nissan Leaf hat eine relativ schwache Ladeleistung, und hat auch keine CCS-Ladedose, sondern die in Japan übliche Chademo-Ladedose. Dafür gibt es in Deutschland nur relativ wenige Ladestationen. Das würde ich bleiben lassen.
Ich kann das Tesla Model 3 empfehlen, bin selbst sehr zufrieden und habe auch schon das neue Modell bestellt.
Cupra Born und der Nissan Leaf?