Welcher Oldtimer als erstes Auto?

2 Antworten

Hallo!

Oldtimer und Airbags ... das ist ein Thema für sich^^ ich meine, es gab zwar bereits Mercedes W123 und W126 mit Airbags (teilweise Beifahrer-Airbag selbst am 123er ab Werk als sehr teure Sonderwunschausstattung außerhalb der Preisliste - habe ich schon gesehen), aber so etwas war extrem selten und das muss man erst mal finden bzw. da muss man erst mal einen finden, in den man sofort einsteigen kann.

Der 123er-Mercedes (1976 bis 1985) ist davon abgesehen bis 6000 Euro als "echter" Oldtimer mit das Beste, was du kriegen kannst, vorzugsweise als 200 oder 230E, da fährt der sich heute noch sehr zeitgemäß und ist weder lahm noch durstig für diese Fahrzeugklasse. Ersatzteile sind völlig problemlos zu finden und binnen 24 Stunden kann Mercedes direkt noch alles liefern - nur Innenverkleidungen in schrulligen Farben usw. sind bisweilen problematisch. Für den 123er spricht auch seine relativ gute Verfügbarkeit selbst im guten Zustand - auffällig oft sind gute 200er oder 230E für wenig Geld bzw. locker bis sechs Mille drin und sehr gepflegt mit Gebrauchsspuren, aber durchgehenden Wartungsnachweisen und wenigen Vorbesitzern - teilweise fahren die ja noch immer in erster Hand rum. Man kann sich sogar auf bestimmte Farben und Ausstattungen (Schiebedach haben sie fast alle - wenn du auf ABS Wert legst, suchst du was länger, wirst aber sicher auch fündig) fokussieren. Empfehlenswert ist in erster Linie die dritte Serie (ab 1982) als 200 und 230E - hier kriegst du einen der besten Klassiker überhaupt, der zudem richtig Spaß macht.

Bei Mercedes ist die Ersatzteilversorgung übrigens viel besser als bei anderen Herstellern ------> schon Erzrivale BMW hat bereits für relativ junge Modelle wie E38 und E39 (hatte mal einen E38) nicht mehr alles im Programm, teilweise sogar Dinge wie Scheinwerfer oder Lackstifte in gewissen Farben - das ist dann unschön und treibt im Ernstfall die Kosten in absurde Höhen. Bei Oldtimern kümmert sich dann die "Mobile Tradition" drum und es wird noch teurer. Bei Mercedes ist hingegen die Instandhaltung auch eines Klassikers, wenn man nicht grad einen 500E W124, einen 600SEL W140, einen 560SEL W126 oder Vergleichbares haben muss und auch auf AMG verzichten kann, nicht besonders teuer und angenehm volkstümlich im Preis - selbst wenn man wie ich nur Original-Ersatzteile verbaut und die reinen Mercedes-Werkstätten beauftragt, wenn man selber nicht weiterkommt.

Bei Mercedes bleibe ich auch, wenn es ein Youngtimer sein darf und rate dir zu dem Auto, das ich im Alltag fahre: Ein C180 W202. Der hat immer ABS und einen Airbag, kann bis zu vier Airbags haben und ist ein alltagstaugliches, zuverlässiges, sparsames und sehr beherrschbares Auto mit primitiver Technik und extremer Haltbarkeit. Frühe Exemplare haben oft sehr schrullige Sitzpolster "Arista Multicolor" - klingt genauso schlimm, wie es aussieht, aber es ist Kult und das erst recht zu schrägen Außenfarben wie Rosenholz, Rauchsilber, Imperialrot, Malachit (Grün), Perlblau, Almandinrot, Beryll oder Bornit - und teilweise taucht einer in Nutria (Braunmetallic) oder Lichtgelb auf. Das sind Autos, die trotz ihrer relativ modernen Gesamtwirkung altbacken und schrullig daherkommen, gern auch mit komplett roten oder blauen Innenräumen und Edelholzausstattung. Teuer ist so einer nicht, rechne mal mit 2000 Euro für einen C180 aus erster/zweiter Hand "vom Rentner" mit Scheckheft, wenigen Kilometern und ohne Rostproblem. Im Fahrgefühl steckt noch viel W123 drin, auch im Innenraum erinnert das alles an ein erkennbar klassisches, altes Auto - Mercedes der 80er halt. Ich liebe es!

Die 124er und 190er sind hingegen durchweg zu teuer. Da brechen die Preise zwar demnächst auch ein, der 123er hat das schon hinter sich, aber die 124er Modelle und die kleinen, engen 190er sind es einfach nicht wert, was am Markt oft aufgerufen wird - da soll Schrott meist richtig viel Holz kosten und dann rosten unter den Saccobrettern die Türen schon durch und die Wagenheberaufnahmen sowieso. Da ist der W202 viel ehrlicher und berechenbarer, zudem sparsamer und für den Alltag besser. Wir hatten auch 123er und 124er, beide als 230E Automatik - der 123er wirkte sogar besser, der 124er nervt vor allem als Handschalter mit labbriger Schalthebelführung, wobei spätere Modelle ab 1992 mit dem M111 Motor und dem neuen Fünfganggetriebe zugegeben etwas besser sind - das Getriebe hat auch der W202, wobei es zur Charakteristik des C180 nur bedingt passt: Da hat man immer das Gefühl, im falschen Gang unterwegs zu sein - Automatik ist besser.

Wenn du darüber hinaus irgendwas zu alten Mercedes wissen willst, melde dich bei mir! Ich mache seit Jahren "mit dem Thema rum" und habe gerade zum W202 (ohne mich loben zu wollen) viel Fachwissen und Hintergrundinformationen auf Lager - meldest dich bei Gelegenheit im Bedarfsfall! Hoffe ich konnte dir bisher helfen...!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

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