Welchen Sinn haben Kriegsspiele?

19 Antworten

Battlefield selbst habe ich nicht gespielt, dafür aber unzählige andere Spiele aus dem Shooter-Genre und ich glaube, dass hier zwei recht verschiedene Aspekte vermengt werden.

Das eine ist die Darstellung von Gewalt bzw. Krieg.

Je nach geistiger Reife würde ich auch damit warten mein Kind Darstellungen von Gewalt zu konfrontieren; wenn Battlefield V eine Altersfreigabe von 18 Jahren hat, dann gibt es vielleicht andere Titel aus dem Shooter Genre, die besser für dich geeignet wären. Hier wird aber oft mit zweierlei Maß gemessen: Darstellungen von Gewalt und Krieg finden sich nicht nur in Videospielen sondern jeglicher anderer Form von Kunst: Film, Fernsehen, Gemälde, Musik und Literatur. An sich ist auch nichts verwerfliches daran Gewalt in der Kunst zu repräsentieren: sie ist ein Teil des Lebens und kann durch Repräsentationen kontextualisiert und interpretiert werden. Weitaus verstörender als das, was ich an Gewalt in Videospielen gesehen habe, finde ich beispielsweise das was man in den täglichen Nachrichten so sieht. Dort wird man pausenlos mit Katastrophen, Konflikten und Gewalt konfrontiert. Deshalb gibt es für mich auch keine Frage über die Legitimität oder Zweckhaftigkeit von Gewaltdarstellungen in der Kunst. Genau wie andere Aspekte des menschlichen Erfahrungsspektrum (wie Freundschaft, Sexualität, Familie, Missgunst, Liebe...) müssen wir auch in der Lage sein über Gewalt zu sprechen und nachzudenken. Wer das nicht kann, ist nicht automatisch vernünftiger oder friedlicher. In der Regel sind es Menschen, die sich sehr gut mit einem (auch unschönen) Thema auseinandergesetzt haben, die bedachter und respektvoller damit umgehen.

Das andere ist die Frage nach dem "Sinn" von Spielen.

Ob ein Spiel nun Darstellungen von Gewalt enthält oder nicht, hat erstmal nichts damit zu tun ob es einen "Sinn" hat. Spiele sind eine Form der Kunst die durch einen hohen Grad an Interaktivität gekennzeichnet sind und dadurch vorrangig zur Unterhaltung verwendet werden. Also ja: es geht oftmals hauptsächlich um "Spaß". Und das hängt nicht davon ab ob man mit Gewehren über ein Schlachtfeld rennt oder mit einer Wasserpistole im Garten - die Gewalt mindert nicht den "Sinn" des Spiels. Denn der Spaß entsteht im Shooter-Genre vor allem durch die hohen Anforderungen an die Hand-Augen-Koordination, das Strategievermögen und die Kooperationsfähigkeit des Spielers. Es macht Spaß, weil man schnell ist, weil es herausfordernd ist, und am meisten macht es Spaß wenn man gemeinsam mit anderen Spielern als Team arbeitet. Das hat mit "sinnlos rumballern" genauso wenig zu tun wie das "sinnlose rumballern" auf dem Fußballplatz. Es hat auch keinen intrinsischen "Sinn" eine Lederkugel in ein Netz zu treten. Es sind die Koordination, Taktik und Teamarbeit die es reizvoll machen.

Gewaltverherrlichung und die Art der Repräsentation

Ein altes Klischee ist, dass Gewalt in Videospielen das Gewaltpotenzial der Spieler steigern könnte (siehe auch dieses Video dazu). Aber genau wie uns filmische Darstellungen von Krieg, wie "Saving Privat Ryan", nicht plötzlich zu Mördern machen, so ist auch jeder (geistig gesunde) Konsument von Videospielen vollkommen inder Lage zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden und die gezeigte Fiktion kritisch zu reflektieren.

Am Ende ist es natürlich trotzdem gerechtfertigt zu fragen, auf welche Art und Weise Gewalt gezeigt wird in Videospielen. Wenn Spiele ständig nur den gefühlslosen Macho als Helden inszenieren, dann ist das genauso zu hinterfragen wie wenn Filme oder Romane dies tun, weil Medien auf diese Weise bestimmte Werte und Rollenbilder prägen können, die sich auf unser soziales Miteinander auswirken. Aber solange du als Rezipient intelligent und reif genug bist solche Darstellungen kritisch zu hinterfragen, gibt es keinen Grund diese per se zu verbieten.

Unterm Strich

Die Frage nach der Reife ist bei dir zurzeit noch der Knackpunkt. Wenn deine Eltern und die Spielindustrie sagen, das Spiel ist ab 18, wirst du dich dem wohl beugen müssen. Letztlich geht es nicht um den "Sinn" von Spielen oder der Legitimität von Gewaltdarstellungen. Es geht eher darum inwiefern du als 15-jähriger in der Lage bist diese emotional und rational zu verarbeiten und zu hinterfragen. Aber am Ende gibt es viele Spiele, die weniger gewalttätig sind und dennoch auf die gleiche Weise Spaß machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bin kein Freund von solchen Spielen, muss Deinen Eltern Recht geben, es gibt schönere Beschäftigungen.

Es macht Spass und damit der Sinn erfüllt.

Nunja es macht fun gute fights zu haben und man versucht besser zu werden bis man halt insane gut wird in games wie diesen.

Für die Publisher soll möglichst viel Profit und positives Feedback rauskommen, für die Spieler soll es Spaß machen, sodass diese möglichst viel kaufen

Und es bringt dir auch nichts, was wir davon denken, am Ende haben deine Eltern das letzte Wort