Welche Werke von nicht emigrierten Autoren (1933 - 1945) könnt ihr mir empfehlen?
Die Exilliteratur bspw. von Brecht, Mann und Seghers ist sehr bekannt und hat zurecht Weltruhm erlangt.
Weniger bekannt hingegen sind Autoren, die während der Hitlerzeit nicht emigriert sind und trotzdem ideologiefreie Werke geschrieben haben.
Letztens habe ich den Roman "Schwarze Weide" von Horst Lange (1937) gelesen und mir hat das Buch wunderbar gefallen und ich fand es schade, dass es keine neue Auflage gibt. Hier ein Auszug aus dem Überblick des Buchs: "Im Stil eines magischen Realismus entsteht das Bild einer apokalyptischen Zeit, die friedlose Unersättlichkeit des Menschen spiegelt sich in einer harmonischen, dem Leben und Sterben gegenüber aber gleichgültigen Natur."
Ich freue mich über eure Literaturtipps!
3 Antworten
Schau mal hier, die letzten drei Abschnitte:
Dazu muss ich sagen, dass ich Jünger, Doderer und Loerke nicht gelesen habe, Wiechert als Teenager (den würde ich heute wohl eher nicht mehr lesen).
Es ist ca. 60 Jahre her, dass ich Wiechert gelesen habe (Missa sine nomine), zur selben Zeit habe ich z.B. Ganghofer verschlungen (und einige letzte Karl-May-Bände). Diese Mixtur lässt darauf schließen, dass ich als schwer pubertierendes 13/14-jähriges Mädchen andere Lesebedürfnisse hatte als heute. ;-)
Vielen Dank für die Offenheit. Ich habe mich auch schon gefragt ob ich (jetzt 24) in vielen Jahren immer noch meine Hesse-Sammlung so hoch verehren werde, oder ob ich mich davon abkehren werde. Finde es interessant, inwieweit sich der Geschmack im Laufe des Lebens ändert. Ein Buch weckt natürlich immer auch Erinnerungen an die Zeit, in der man es verschlungen hat. Ein schöner Gedanke.
Hans Fallada fällt mir da als Autor ein, der "nur" in die innere Emigration ging, Deutschland also nicht verlassen hat.
Hans reimann ist da ein interessanter Fall: in den 10er udn 20erjahren ein recht guter Autor (Grotesken, Parodien...), wurde er vom Regime so unter Druck gesetzt, dass er dann nur noch läppisches. belangloses Zeug schrieb.
Danke, meiner Meinung nach ist Oskar Loerke wirklich zu unrecht so unbekannt. Ich mag ihn sehr. Von Wiechert habe ich nichts gelesen. Darf ich nach dem Grund Fragen, warum du ihn heute nicht mehr lesen würdest?