Welche philosophie erachtet ihr als wahr?

5 Antworten

Im ursprünglichen Sinn ist Philosophie keine Weltanschauung, oder zumindest sollte sie es nicht sein. Philosophen streben nach Weisheit oder Wahrheit und erheben nicht den Anspruch, bereits weise zu sein oder die absolute Wahrheit endgültig erkannt zu haben. Der Begriff "Philosoph" geht auf Sokrates zurück, der sich selbst bescheiden als Freund oder Liebhaber der Weisheit bezeichnete. Sokrates' Absicht war es, sich von den Sophisten abzugrenzen, die durch ihre demagogische Rhetorik den fatalen Eindruck erwecken wollten, als Weise zu gelten. Bedauerlicherweise ist die Philosophie im Verlauf ihrer Geschichte immer wieder zur Ideologie erstarrt, wie zum Beispiel in der marxistisch-leninistischen Weltanschauung oder durch den Thomismus in der katholischen Kirche, wo behauptet wird, dass ihre Weltanschauung die einzig wahre sei. Philosophisches Denken bewegt sich wesentlich im Medium der Kritik und strebt nach Wahrheit und Erkenntnis, die jedoch nur einen hypothetischen Geltungsanspruch auf Wahrheit erfüllen kann, solange diese Erkenntnis nicht widerlegt wird.

Eigentlich keinen, weil Philosophie immer sehr subjektiv ist und von der geistigen Haltung ihres Erzeugers ausgeht, ein Philosoph widerlegt den Gedanken des anderen ... und weil man das nicht verallgemeinern kann - genau das versuchen Philosophen jedoch: Ihre Meinung ist allgemein gültig und die einzig Wahre. Ich mag es nicht, wenn mir jemand Meinungen vorzukauen versucht und möchte meine eigenen Eindrücke haben und verarbeiten. Genau das tut die Philosophie aber.

Ähnlich ist es übrigens - soviel zum Thema katholische Theologie - mit der Liturgie der katholischen Kirche und deren Kanon. Das sind letztlich alles Philosophien anstatt Fakten - windelweiche Auslegungen von Überlieferungen, an die ich persönlich davon abgesehen nicht direkt glaube - und so etwas kann man durchaus auch als Philosophie ansehen. Von daher ist die Theologie aus meiner Sicht nichts Anderes als eine kirchen-/glaubensbegrenzte Form der Philosophie bzw. ist die klassische Philosophie eine weltliche Form der Theologie - wie man es eben sehen möchte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Eden800 
Fragesteller
 27.03.2024, 11:47

Villeicht haben manche Philosophen recht und andere haben weniger recht?

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Die Philosophie ist eine Geisteswissenschaft und hat sich nicht als Retter der Welt verkauft. Philosophie beschäftigt sich nicht damit, die absolute Wahrheit herauszufinden, sondern lediglich Anzeichen zu finden. Eine objektive Wahrheit kann nicht bewiesen werden.

Wir können in der Philosophie nur Fragen stellen und die Gesellschaft analysieren. Die absolute Wahrheit können wir aber nicht finden. Nur Ideen. Philosophie ist zwar mit den Wissenschaften und auch mit der Mathematik verwandt, jedoch geht es in der Philosophie nicht allein um Daten und Fakten, sondern auch um Theorien und Annahmen, die durch Argumente unterstützt werden. Sie ist aber nicht schwarzweiß.

In erster Linie beschäftigen sich die Naturwissenschaften und auch die Soziologie mit Fakten und Daten. Die Philosophie gibt viel mehr erst den Anstoß zur Erhebung und Auswertung von Daten.

Meiner Ansicht nach gibt es nicht die "einzig wahre" Philosophie. So viele Philosophen es auf der Welt gibt (einschließlich der alten Griechen), so viele verschiedene Philosophien gibt es auch! Wir lesen ihre Werke, und können uns das "herauspicken", was uns selbst am meisten "zusagt". Ob wir etwas für wahr oder falsch halten, ist allein unsere subjektive Meinung!

Ich denke das wenn ich denke das ich denke das ich nur denke das ich denke weil man zum denken andere Sachen denken muss als darüber zu denken das man denkt . Und vor allem worüber man denkt 😂😅🫶

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Philosophie Genie und Leidenschaftlicher Denker