Welche Noten für Musikstudium?

2 Antworten

Für die meisten Studiengänge in Musik musst du vor allem eine knallharte Aufnahmeprüfung hinter dich bringen, mit Konkurrenz aus der ganzen Welt! Der Notendurchschnitt ist dabei eher zweitrangig.

Aber diese Aufnahmeprüfungen, die sind halt echt heftig! Deine Konkurrenz besteht dort zum Beispiel auch aus jungen Menschen aus asiatischen Ländern, die auf eine ganz andere Art und Weise seit frühester Kindheit auf das perfekte Beherrschen ihrer Instrumente gedrillt wurden. Also, nicht im Sinne von einmal die Woche Geigenunterricht und vielleicht 'ne halbe Stunde täglich üben, sondern Beginn im Kindergartenalter und dann mehrere Stunden pro Tag "hartes Training"!

Wenn du also nicht ebenfalls bereits seit frühester Kindheit dein Instrument erlernt hast, bereits erfolgreich an Wettbewerben teilgenommen hast und auch sonst als großes Talent in diesem Bereich gehandelt wirst, dann ist das eher der Knackpunkt als nicht ganz so gute Noten...

Man braucht für ein Musikstudium nicht unbedingt das Abitur. Hatte meine Nichte auch nicht.

Dafür hat sie sich einige Jahre intensiv mit dem Klavier beschäftigt. Und hatte dann auch noch mehrere Jahre Gesangsunterricht....

Um Musik zu studieren, brauchst Du auf jeden Fall die Beherrschung eines mehrstimmigen Instruments (in dem Fall Klavier). Außerdem sehr gute Kenntnissse Deines Hauptinstruments (bei meiner Nichte die Gesangs-Stimme). Und HappyMe1984 hat schon recht: Du hast eine "knallharte" Konkurrenz, vor allem aus Asien.

Da machst Du dann eine Aufnahmeprüfung, am besten an mehreren Musikhochschulen. Vorausgesetzt werden auch Kenntnisse in der Musiktheorie, also so was wie Intervalle, Tonarten... Du musst sie nicht nur in der Theorie kennen, sondern auch z.B. Intervall hören.

Dann kommen die Prüfungen in Deinem Instrument (oder halt Gesang). An mindestens 2 Hochschulen hat meine Nichte sich dabei sagen lassen müssen, sie könne ja überhaupt nicht singen, und hätte auch ein ganz schlechtes Gehör - nachdem sie ihre Abschlußprüfung an einer Berufsfachschule für Musik mit "sehr gut" bestanden hatte. Das heißt auch: Du brauchst ein ziemlich dickes Fell, um den Glauben an Dich selbst nicht zu verlieren. (Mein Schwager, also der Vater meiner NIchte, der sie begleitet hatte, hätte nach den ersten drei Aufnahmeprüfungen einfach aufgegeben...)

Die Konkurrenz aus Asien ist zwar auch groß - aber meistens haben die Hochschulen dafür eine bestimmte Anzahl Studienplätze vorgesehen. Es ist nicht so, dass man als Deutscher (oder Europäer) gar keine Chance hat.

Eine supergute Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfungen ist übrigens ein C-Kurs für's Orgelspiel, der sowohl von der evangelischen als auch der katholischen Kirche angeboten wird. Da lernt man schon mal die ganze Theorie, und bekommt auch zusätzlich Unterricht an der Orgel und im Gesang. Mein Kurs hat damals 2 Jahre gedauert. Ich bin kein Meister an der Orgel geworden, aber die Theorie- und Gehör-Tests hätte ich an der Hochschule auch bestanden...

Meine Nichte ist übrigens heute Musical-Sängerin, und nicht im Chor...