Welche Nähmaschine für Anfänger?

2 Antworten

Wenn du noch nie genäht hast, würde ich erst mal einen Nähmaschinenkurs/ Nähkurs bei der VHS belegen und dann vielleicht auch noch einen zweiten und schauen, wie das wird. Schau auch mal, ob du in deiner Gegend eine Maschine mieten kannst.

Und dann lieber das mal für 2 Monate machen, zusammen mit dem Kurs, und schauen: Wie viel nähst du, wie gut geht das, worauf möchtest du bei deiner Maschine achten.

Und dann würde ich, bei einem langfristigen Hobby, eher eine hochwertige, teurere Maschine kaufen. Meine Mutter hat eine, die sie mal reparieren ließ, die über 40 Jahre alt ist und immer noch läuft. Wenn diese Maschinen also so alt werden können und immer noch repariert werden können (bei ihr war wohl auch nur eine marginale Sache zu reparieren, der Fadenlauf oder so hakte etwas), dann lohnt sich doch eher eine teure, die jahre- bis jahrzehntelang hält als eine billige, die vielleicht nach 3 Jahren kaputt geht.

Hallo,

sehr schön das du mit dem Nähen anfangen willst, selbst wenn es dir im Endeffekt nicht super Spass macht und du nicht die gossen Projekte angehst, ist es total praktisch einfach mal selber ne aufgegangene Naht am Tshirt oder der Sporthose zu reparieren, oder mal eine Jeans umzunähen die zu lange ist.

Ich würde dir von den 60Eur Mini-Maschinen abraten. Die alleine können dir den Spass schon verderben. Eine solide Maschine, vorzugsweise von einem Hersteller der auch einen Namen für Nähmaschinen hat, ist da schon sinvoll.

Kennst du niemanden der näht, und dir eine Maschine mal ausleihen könnte, oder zusammen mit dir ein kleines Projekt wie eine Umhängetasche oder ein kleines Jäckchen oder sowas, machen könnte? Das wäre das einfachste, vielleicht einfach mal in der Familie und im Bekanntenkreis fragen.

Wenn es unbedingt neu und im alleruntersten Preissegment sein soll: Es gibt z.B. von Brother "mini" Maschinen. Die Little Angel oder die J17s. Die kosten um die 130Eur. Die sind von der Qualität eigentlich OK für leichtere Näharbeiten (bei Jeans wirds ab 4 bis 5 Lagen dann knapp), und haben die wichtigsten Grundstiche. Zickzack, Gradstich, Knopfloch, Blindstich, genähter ZZ - das war es aber dann schon. Die SewMini von Janome ist eine ähnliche Klasse, kommt aber mit ein paar Stichen mehr (vorallem die Stretch-Stiche wie 3xZickzack, Wabenstich, "Fake"-Overlockstich), aber kost halt auch so 180Eur. Preislich darunter ist neu.. etwas kritisch zu sehen. Bei den Discounter Hausmarken gibts da hin und wieder was in der Preisklasse, aber das ist auch selten das gelbe vom Ei bzw. halt schwer einzuschätzen wer denn beim heutigen Angebotsmodell mal der Hersteller war.

Gebraucht ist so eine Sache... Eigentlich eine tolle Idee.

Manchmal haben Nähmschinenhändler Gebrauchtmaschinen die sie in Zahlung genommen haben. Die sind dann durchgecheckt, da ist das Risiko gering. Aber der Preis halt auch entsprechend höher als direkt von Privat gekauft. Aber da gibts eventuell die "richtige" große Maschine zum Preis einer Mini. Manchmal gibt's auch Versandrückläufer oder Vorführmaschinen mit Rabatt.

Von Privat? Da gibt es wunderbare Maschinen für sehr wenig Geld, die alles können das du brauchst. Aber einfach so auf dem Flohmarkt eine Maschine zu kaufen (wie hier ja schon mal erwähnt) - würd ich mal so nicht empfehlen. Nicht für einen totalen Einsteiger.
Ich mach das gerne, habe auch schon über 20 Maschinen so gekauft - aber ich hab auch das Restaurieren und Reparieren der Maschinen als Hobby, und ehrlichgesagt, 100% perfekt war keine der Maschinen die ich gekauft habe. 5 oder 6 davon wären OK gewesen, die hätten genäht. Aber der Rest brauchte schon etwas Arbeit. Ich kann das inzwischen mit 85% Sicherheit (hie und da greif auch ich ins Kl*) in 5 Minuten und ein paar mal drehen an der Maschine einschätzen ob "OK", "reparabel" oder "Kernschrott, bleibt stehen". Aber du?

Als Näheinsteiger kannst das halt kaum einschätzen wenn du vor so einer Maschine stehst, und später weisst halt nie ob der Fehler nun an dir oder der Maschine liegt. Auch ob die Maschine alles kann was du brauchst - wirst du jetzt kaum wissen, und einfach einer Maschine die auf dem Flohmarkt steht vermutlich nicht auf den ersten Blick ansehen.

Wenn du jemanden mit Näherfahrung im Bekannten oder Freundeskreis hast der sich die Maschinen mit dir ansehen kann ist das schon einfacher. Die "spüren" dann oft schon beim durchdrehen von Hand ob zumindes die Basis noch ok ist. Ob alles leicht läuft, nichts hakt, der ZiggZack auch Ziggt und Zackt wie er soll, alle wichtigen Teile dabei sind (nicht ist ärgerlicher als dann zuhause festzustellen dass z.B. die Spulenkapsel fehlt und nochmal 30Eur fällig werden, oder dass die Superspezial-Unterfadenspulen braucht die's kaum wo gibt und das fünffache der Normalen kosten - Singer und Bernina sind z.B. da so Kanidaten wo das passieren kann).

Wenn du z.B. in den Kleinanzeigen eine Maschine bei dir in der Nähe findest und der Verkäufer sie dir vorführen kann (oder dich gar selber ein paar Stiche machen lässt) ist natürlich auch besser als einfach so vom Flohmarkt (wo's ja meistens keinen Strom hat zum Ausprobieren).

TL;DR: Vergiss die 60eur Mini-Maschinen, wenn du jemanden hast der sich auskennt: kauf Gebraucht, sonst - spar lieber nochmal etwas und hol dir ne kleine Brother oder Janome. Bevorzugt von nem lokalen Händler, auch wenn's 10Eur mehr kost, dann hast jemanden wo du hin kannst wenns katastrophal klemmt.

Woher ich das weiß:Hobby
hasix40 
Fragesteller
 12.04.2023, 22:35

Danke für diese ausführliche Antwort:) Hat mir sehr weitergeholfen

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