Welche Folgen hat es für mich, wenn mein Freund ohne Führerschein fährt?
Hallo, mein Freund hat zurzeit Theorie und fängt bald an zu fahren. Ich hatte nun überlegt, auf einem abgelegenen Schleichweg ihm einige Dinge beizubringen (z.B. anfahren und schalten). Natürlich nicht auf der Straße, aber wenn doch mal ein Streifenwagen vorbei kommt, ist es natürlich doof.
Dass mein Freund die Fahrschule dann erstmal vergessen kann, ist mir natürlich klar, aber was hat es für mich für Folgen? Ich habe seit fast 2 Jahren meinen Führerschein, bin also selbst noch in der Probezeit.
Mein Gedanke dahinter ist einfach, ihn schon mal mit dem Auto vertraut zu machen, damit er nicht absolut keine Ahnung hat. Ich hatte nämlich in meiner ersten Fahrstunde das Problem, dass ich nichts wusste und mein Fahrlehrer regelrecht empört war, dass ich noch nicht mal vorher geübt habe und zu mir auch meinte, es ist angenehmer für Fahrlehrer, wenn wenigstens etwas Grundwissen/können da ist.
Keine Ahnung ob das überall so ist, weil letztlich machen Fahrlehrer mehr Geld damit, wenn man mehr Fahrstunden braucht. Also welche Folgen hätte es für mich, wenn wir erwischt werden?
10 Antworten
Nach all dem Halbwissen hier:
Dass er sich strafbar macht, sollte klar sein. Hinzu kommt, dass die Fahrerlaubnisbehörde die Zuteilung der Fahrerlaubnis verweigern oder aussetzen kann.
Für Dich gilt:
Wenn Du Halter des Fahrzeugs bist, machst Du Dich nach §21 StVG strafbar, wenn Du jemanden ohne Fahrerlaubnis fahren lässt.
https://dejure.org/gesetze/StVG/21.html
Wenn Du kein Halter bist, machst Du Dich aber trotzdem strafbar. Zum einen der Beihilfe, weil Du ihm das Fahrzeug zur Verfügung stellst, zum anderen laut Schilderung offenbar der Anstiftung.
https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__27.html#:~:text=Strafgesetzbuch%20(StGB),1%20zu%20mildern.
https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__27.html#:~:text=Strafgesetzbuch%20(StGB),1%20zu%20mildern.
Für die Fahrten gilt im übrigen das, was hier bereits mehrfach gesagt wurde: Solange es sich nicht um einen für die Öffentlichkeit abgesperrten Bereich handelt, (wie z.B: eine Fabrikhalle, ein komplett umzäuntes Gelände etc.) ist das Fahren dort illegal.
Ok die anderen User hier haben dich ja schon recht ausführlich über die Folgen informiert und deshalb möchte ich zu diesem Punkt auch nichts mehr hinzufügen.
Allerdings zu der Aussage deines Fahrlehrers.
Ich möchte ihm jetzt weder Zustimmen, noch ihn Zusammenfalten. Es ist eine Auslegungssache.
Sicherlich ist es für einen Fahrlehrer viel angenehmer, wenn der Fahrschüler vorher schon mal ein wenig geübt hat und mit ein paar Basics über die Handhabung des Fahrzeuges vertraut ist. Dann muss er halt nicht bei Null mit ihm anfangen. Jedoch birgt diese Art auch wieder die Gefahr, dass derjenige der mit dem Fahrschüler geübt hat, ihm es unter Umständen nicht ganz richtig bei gebracht hat. Das schlimme an der Sache ist, man merkt sich falsche Dinge schneller als die richtigen. Auch das Fahrzeug selbst ist da auch zu beachten. Hast du privat mit einem kleinen Fahrzeug geübt, vielleicht noch mit Automatik, das Fahrschulauto aber ist ein SUV mit Schaltgetriebe, hast du schon mal zwei Probleme. Das Fahrschulauto wirkt im ersten Moment auf dich wie ein Kreuzfahrtschiff, einfach riesig. Das zweite ist das Schalten und die Kupplung.
Aus diesen Gründen sehen viele Fahrlehrer es sogar gar nicht mal so gerne wenn der Fahrschüler vorher auf einem anderen Fahrzeug geübt hat. Es gibt sicherlich Ausnahmen, bei denen es von Vorteil ist vorher schon mal zu üben.
Am besten ist immer noch wenn man sich vor dem Üben mal anschaut welche Fahrzeuge die ausgewählte Fahrschule im Einsatz hat und evtl den zukünftigen Fahrlehrer darauf ansprechen.
Nicht immer bedeutet vorher zu üben auch besser und schneller zum Führerschein zu kommen.
Grundsätzlich ist es die Aufgabe des Fahrlehrers dem Fahrschüler das ganze Wissen zu vermitteln was er zum erlangen der Fahrerlaubnis braucht. Denn er hat dafür seine Ausbildung zum Fahrlehrer gemacht und es ist sein Job, wofür der Fahrschüler ja auch bezahlt.
Ich selbst habe schon mehrfach auf den Verkehrsübungsplätzen beobachtet, wie Leute mit anderen, Freunde, Kinder usw geübt haben und die Person hinter dem Lenkrad derart verkrampft am Steuer saß. Die Nase fast am oberen Teil des Lenkrades, die Arme völlig Angewinkelt. Ein richtiges Lenken war kaum möglich. Im Falle eines Aufpralles würde der auslösende Airbag eher mehr Verletzungen hervorrufen als zu schützen. Es wurde nicht vermittelt wie der Sitz und die Spiegel eingestellt werden. Es ging nur darum mit dem Auto ein paar Runden zu fahren.
Jetzt kommt diese Person in das Fahrschulauto und aus die Maus. Der Fahrlehrer muss doch bei Null anfangen mit ihr.
Also wenn schon Üben dann bitte auch richtig.
Wenn ich mir so manche im Strassenverkehr so ansehe frage ich mich, wie kann man mit dieser Sitzposition eigentlich fahren. Vernünftig fahren habe ich bewusst weg gelassen denn der Fahrstil sagt es bei diesen Personen schon aus.
Es gibt so genannte verkehrsübungsplatz du kannst mal gucken ob es bei euch auch sowas gibt. Da kannst du ihn eigentlich relativ alles beibringen auch parken etc.
Soweit ich weiß, darfst Du dies nur auf Privatgelände machen - sollte man Dich auf öffentlichem Gelände dabei erwischen, wie Du Nicht-Führerscheininhaber ein Fahrzeug führen läßt, könnte Dir z.B. eine Nachschulung drohen. Sollte Dein Freund auch noch einen Unfall bauen, so kann sogar Deine "charakterliche Eignung zum Führen eines Fahrzeugs" von den Behörden angezweifelt werden.
Laß es also lieber... dafür sind Fahrlehrer da, die können das viel besser als Du.
Für beide folgt ein Strafverfahren, bei Dir zudem mindestens eine Verlängerung der Probezeit, wenn nicht ein kompletter Entzug der Fahrerlaubnis.