Welche Bremsen (Rad) sind das?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das ist eine stinknormale Cantilever-Bremse.

nap1ray 
Fragesteller
 19.02.2022, 16:29

Das ging wirklich sehr schnell, vielen lieben Dank! Ist mir fast schon unangenehm aber wie gesagt, ich bin absolut unerfahren. 😁

Muss ich denn beim Kauf dieser Bremsenart etwas bestimmtes beachten oder kann ich da wirklich jede X-beliebige Cantilever-Bremse erwerben und einbauen?

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VictorVector  19.02.2022, 16:32
@nap1ray

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Du kannst da jede X-Beliebige kaufen.

Du kannst auch den Nachfolger, die V-Brake ohne Probleme verbauen. Auch da geht jede X-Beliebige.

Du kannst sogar eine hydraulische Bremse, wie die Magura HS11/HS22/HS33 verbauen.

Alles nur eine Frage des Geldes.

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nap1ray 
Fragesteller
 19.02.2022, 16:34
@VictorVector

Das sind doch sehr gute Infos, das habe ich mir erhofft! Nochmals vielen Dank! 😊

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FelixLingelbach  19.02.2022, 16:45
@nap1ray

Es gibt etwas zu beachten: die Bremshebel deiner Cantis sind nicht kompatibel zu den Bremsen der Nachfolgetechnik, den V-Brakes. Wenn du die montieren wolltest, brauchst du auch V-Brake-Bremshebel.

Die Cantis sind ok soweit, doch sie verlangen eine größere Handkraft als die späteren V-Brakes.

An meinen Alltagsrädern tun sie brav ihren Dienst, am Mountainbike möchte ich sie nicht mehr haben.

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nap1ray 
Fragesteller
 19.02.2022, 16:51
@FelixLingelbach

Oh, gut dass du das ergänzt hast ich war gerade schon im Online Shop am erkunden... also ich verlasse mich dann wohl für's erste auf die normalen denke ich. Danke!! :)

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FelixLingelbach  19.02.2022, 17:26
@VictorVector

War ja kein Einwand sondern nur eine Ergänzung.

Bei mir sind schon etliche Male Räder gelandet, bei denen nachträglich auf V-Brake gewechselt wurde. Es funktioniert einfach nicht mit den alten Hebeln.

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Das ist eine sogenannte Cantilever Bremse. War in den 80iger und 90iger Jahren Standard an vielen Fahrrädern.

nap1ray 
Fragesteller
 19.02.2022, 16:33

Dankeschön! Muss ich da etwas beachten oder kann ich jede x-beliebige Bremse dieser Art einbauen? Gibt es da verschiedene Größen etc? :-)

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nap1ray 
Fragesteller
 19.02.2022, 16:40
@nap1ray

Frage wurde mir schon beantwortet, alles gut. Danke, danke! 😎

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Wenn Du absolut unerfahren bist würde ich an einem sicherheitsrelevanten Teil wie einenr Bremse aber auch nicht herumbasteln

nap1ray 
Fragesteller
 19.02.2022, 18:41

Na ich kenne mich eben nicht mit den Radteilen an dich aus und vorallem nicht bei einem solch alten Modell. Aber einbauen ist kein Problem. Habe unter anderem auch Bremsen selbst eingestellt, Gangschaltung reguliert usw

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GrowsGreen  19.02.2022, 20:42
@nap1ray

Um bei Cantileverbremsen eine bestmögliche Bremsleistung zu erreichen, würde ich das Seildreieck so einstellen dass es bei gezogener Bremse, d.h. an der Felge anliegenden Bremslötzen in etwa einen Rechten Winkel bildet.

Bei einem spitzwinkligen Seildreieck ist die Handkraft gerade für eine hohe Bremswirkung deutlich höher, bei einem flacheren Seildreieck ist die Bremswirkung höher aber die Dosierbaarkeit leidet.

Insgesamt ist es so,dass eine solche klassische Cantileverbremse durch die sich beim Bremsen verändernden Winkel des Seildreiecks nicht linear, d.h. nicht mit geichbleibendem Übersetzungsverhältnis arbeitet Je stärker die Bremse gezogen wird, desto spitzwinkliger das Seildreieck, wodurch die Handkraft überproportional ansteigt.

Um diesen prinzipbedingten Nachteil zu kompensieren, führte Shimano Anfang der 90er Jahre in der DX-, XT-, und XTR--Austtatngsgruppe Brems-Schalthebelkombinationen mit variabler Bremshebelübersetzung ein, genannt Servo Wave. Servo war da gar nichts, abe je weiter der Hebel gezogen wurde, desto höher stieg die Bremskraft an. Das funktionierte sehr gut, abgesehen von einem etwas weicheren Bremsgefühl.

Detail am Rande: bei der XTR M900 Austattungsgruppe wurden hinten Cantileverbremsen mit kürzeren Schenkeln als vorne verwendet, um ein etwas früheres Anliegen der Bremsklötze an die Felge zu erreichen (und so die größere Stauchung des längeren hinteren Bremsaußenhülle zu kompensieren). Das gab bisweilen komische Effekte, wenn in der Serienmontage vordere und hintere Bremsschenkel durcheinander motiert wurden.

Viel einfacher liess sich ein lineares Verhalten von MTB-Felgenbremsen ab 1996 mit den V-Brakes erreichen, bei denen der Bremszug 1:1 über ein Edelstahl-Winkelröhrchen (die sog.Pipe) völlig waaagerecht vom einen Bremsschenkel zum Anderen läuft.

Durch die höhere Gesamteffektvität des Bremssystems ist die Bremswirkung deutlich höher als bei klassischen Canleverbremsen, sodass bei einer Notbremsung eine alte 28" Trekking-Stahlgabeln durchaus nach hinten gebogen werden kann.

Bevor hydraulische Scheibenbremsen allgemein üblich wurden. konnte die Bremskraft der V-Brake dadurch verstärkt werden, dass z.B. ein Bremshebel der Firma Avid mit per Einstelrädchen stufenlos verstellbarer Bremshebelübersetzung verwendet wurde. Auch das Bremshebel-Übersetzungsverhältnis der Shimano Bremshebel bzw. Brems-Schalthebel der Serien LX, DX, XT, XTR konnte eingestellt werden (bei XTR stufenlos).

Deren Bremswirkunung war brachial, höher als diejenige vieler damalger hydraulischer Scheibenbremsen. Dosierbareit und vor allem der Felgenverschleiß ließen allerdings sehr wünschen übrig.Zudem haben V-Brakes anders als z.B. REnnrad-Bremszangen die nervige Eigenschaft immer wieder leicht zu schleifen, mal rechts, mal links, sodass sie nicht wirklich knapp an die Felge gestellt werden können.

Heute sind Bremshebel mit einstellbarem Übersetzungsverhänis ausgestorben, dafür sorgen V-Brakes inzwischen sogar bei Hollandrädern für überraschend gute Bremsleistung.

Der Clou: Shimano baut heute wieder Bremshebel mit variabler Bremshebelübersetzung, aber ausgerechnet bei hydraulischen MTB-Scheibenbremsen der Serien XTR, XT, SLX, teils sogar Deore. Hier muss gar keine Nicht-Linearität des Bremsverhaltens kompensiert werden wie bei Cantileverbremsen, die Zielrichtung ist eine Andere:

Die Bremsbeläge kommen mit wenig Hebelweg schnell an die Scheibe, dann nimmt die Bremskraft progressiv zu, realisiert über eine in den Bremshebelsockel einefräste Führungsnut für das Lager des Geberkolbens. Hierdurch fahren die Beläge beim Losllassen des Hebels weiter vn der Bremsscheibe weg, was Scleifgeräusche minimiert. Selbst SRAM sah sich genötigt ein ähnliches Prinzip in einige Bremsen ein zu bauen, jedoch technisch anders realisiert.

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Das ist eine Cantileverbremse, erkennbar am separaten Querzug der die linke Bremse mit der Rechten verbindet (das so genannte Seildreieck.

Hier passt jeder Bremsklotz mit einem 7 Millimeter dicken Befestigungsstift.

Die Bremswirkung ist nach heutigen Massstäben bei Nässe schlecht, auch wenn Du eine neue Cantileverbremse montierst. Die Felge braucht im Regen mehrere Umdrehungen, bis sie sich vom Nässefilm frei gebremst hat.

Etwas besser ist die Bremswirkung bei Nässe mit neuen Shimano M 65T Cantilever-Bremsbelägen, aber immer noch nicht gut

https://www.rosebikes.de/shimano-m65t-cantilever-bremsklotze-40409?product_shape=Standard&article_size=Standard

Wenigstens sollten auch die Innen- und Außenzüge ausgetauscht werden um die Reibung zu reduzieren. Oft entsteht an dem Punkt wo die vordere Außenhülle an einem am Steuersatz montierten Gegenhalter durch ein Winkelröhrchen geführt wird besonders hohe Reibung, weil es das Kunstsoff-Gleitröhrchen durchscheuert und das Bremssein dann direkt auf Aluminium läuft.

Die moderneren V-Brakes (technisch linear pull cantilever brakes) dürfen nicht verwendet werden, obwohl sie auf die vorhandenen Befestigungssockel an Rahmen und Gabel passen.

Das Übersetzungsverhältnis der alten Bremshebel ist nicht kompatibel mit den V-Brakes, kombiniert man beides trotzdem ist die Dosierbarkeit schlecht und es besteht die Gefahr dass bei Nässe der Bremshebel komplett zum Lenker gezogen werden kann ohne dass die Bremsklötze die nötige Anpresskraft erreichen um den Wasserfilm auf der Bremsflank eder Felge zu verdrängen.

Bei vielen mit Shimano ausgestatteten Mountainbikes aus dieser Zeit sind keine separaten Bremshebel, sondern Brems-Schalthebel-Kombinationen verbaut, weswegen bei einem Wechsel auf V-Brakes auch die Schalthebel ersetzt werden müßten.

Um bei Cantileverbremsen eine bestmögliche Bremsleistung zu erreichen, würde ich das Seildreieck so einstellen dass es bei gezogener Bremse, d.h. an der Felge anliegenden Bremslötzen in etwa einen Rechten Winkel bildet.

Bei einem spitzwinkligen Seildreieck ist die Handkraft gerade für eine hohe Bremswirkung deutlich höher, bei einem flacheren Seildreieck ist die Bremswirkung höher aber die Dosierbaarkeit leidet.

Insgesamt ist es so,dass eine solche klassische Cantileverbremse durch die sich beim Bremsen verändernden Winkel des Seildreiecks nicht linear, d.h. nicht mit geichbleibendem Übersetzungsverhältnis arbeitet Je stärker die Bremse gezogen wird, desto spitzwinkliger das Seildreieck, wodurch die Handkraft überproportional ansteigt.

Um diesen prinzipbedingten Nachteil zu kompensieren, führte Shimano Anfang der 90er Jahre in der DX-, XT-, und XTR--Austtatngsgruppe Brems-Schalthebelkombinationen mit variabler Bremshebelübersetzung ein, genannt Servo Wave. Servo war da gar nichts, abe je weiter der Hebel gezogen wurde, desto höher stieg die Bremskraft an. Das funktionierte sehr gut, abgesehen von einem etwas weicheren Bremsgefühl.

Detail am Rande: bei der XTR M900 Austattungsgruppe wurden hinten Cantileverbremsen mit kürzeren Schenkeln als vorne verwendet, um ein etwas früheres Anliegen der Bremsklötze an die Felge zu erreichen (und so die größere Stauchung des längeren hinteren Bremsaußenhülle zu kompensieren). Das gab bisweilen komische Effekte, wenn in der Serienmontage vordere und hintere Bremsschenkel durcheinander motiert wurden.

Viel einfacher liess sich ein lineares Verhalten von MTB-Felgenbremsen ab 1996 mit den V-Brakes erreichen, bei denen der Bremszug 1:1 über ein Edelstahl-Winkelröhrchen (die sog.Pipe) völlig waaagerecht vom einen Bremsschenkel zum Anderen läuft.

Durch die höhere Gesamteffektvität des Bremssystems ist die Bremswirkung deutlich höher als bei klassischen Canleverbremsen, sodass bei einer Notbremsung eine alte 28" Trekking-Stahlgabeln durchaus nach hinten gebogen werden kann.

Bevor hydraulische Scheibenbremsen allgemein üblich wurden. konnte die Bremskraft der V-Brake dadurch verstärkt werden, dass z.B. ein Bremshebel der Firma Avid mit per Einstelrädchen stufenlos verstellbarer Bremshebelübersetzung verwendet wurde. Auch das Bremshebel-Übersetzungsverhältnis der Shimano Bremshebel bzw. Brems-Schalthebel der Serien LX, DX, XT, XTR konnte eingestellt werden (bei XTR stufenlos).

Deren Bremswirkunung war brachial, höher als diejenige vieler damalger hydraulischer Scheibenbremsen. Dosierbareit und vor allem der Felgenverschleiß ließen allerdings sehr wünschen übrig.Zudem haben V-Brakes anders als z.B. REnnrad-Bremszangen die nervige Eigenschaft immer wieder leicht zu schleifen, mal rechts, mal links, sodass sie nicht wirklich knapp an die Felge gestellt werden können.

Heute sind Bremshebel mit einstellbarem Übersetzungsverhänis ausgestorben, dafür sorgen V-Brakes inzwischen sogar bei Hollandrädern für überraschend gute Bremsleistung.

Der Clou: Shimano baut heute wieder Bremshebel mit variabler Bremshebelübersetzung, aber ausgerechnet bei hydraulischen MTB-Scheibenbremsen der Serien XTR, XT, SLX, teils sogar Deore. Hier muss gar keine Nicht-Linearität des Bremsverhaltens kompensiert werden wie bei Cantileverbremsen, die Zielrichtung ist eine Andere:

Die Bremsbeläge kommen mit wenig Hebelweg schnell an die Scheibe, dann nimmt die Bremskraft progressiv zu, realisiert über eine in den Bremshebelsockel einefräste Führungsnut für das Lager des Geberkolbens. Hierdurch fahren die Beläge beim Losllassen des Hebels weiter vn der Bremsscheibe weg, was Scleifgeräusche minimiert. Selbst SRAM sah sich genötigt ein ähnliches Prinzip in einige Bremsen ein zu bauen, jedoch technisch anders realisiert.

nap1ray 
Fragesteller
 19.02.2022, 19:33

Also das nenn' ich mal ausführlich. Wow, danke 😂👍🏽

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