Wasserwechsel im Aqua im Monat wie oft?

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Hallo,

zuerst sollte man sich die Frage stellen, warum überhaupt ein Teilwasserwechsel? Dieser ist angeraten, weil sich durch Futterreste und Fischausscheidungen Giftstoffe im Wasser bilden, die dann von den Filter- und Bodenbakterien zu Nitrat umgewandelt werden. Dieses Nitrat wird von den Pflanzen verbraucht, meist aber längst nicht so viel, wie ins Wasser hineinkommt.

Durch z.B. das Futter gelangt auch meist recht viel Phosphat ins Wasser, auch das brauchen die Pflanzen, aber auch davon bleibt meist mehr als genug übrig.

Im warmen Wasser eines AQ wachsen außerdem Keime und Bakterien besonders gut.

Es ist somit immer vom jeweiligen Pfleger und auch vom jeweiligen AQ abhänging, wie häufig ein Teilwasserwechsel durchgeführt werden sollte. In großen Pflanzen-AQ mit spärlichem Fischbesatz also viel weniger häufig, als in einem kleinen 54 l AQ mit (meistens) zu wenig Pflanzen und zu vielen Fischen.

Mit einem 14tägigen Teilwasserwechsel von ca. 30 % ist man i.d.R. auf einem guten Weg.

Gutes Gelingen

Daniela

Dsupper sagte es ja schon. Nur passen die vielen anderen Antworten nicht, denn der Zeitraum eines Wasserwechsels hat nichts mit der Beckengröße und nichts mit der Literzahl zu tun, außer vielleicht bei kleinen Nanobecken, zu denen ich mich aber nicht äußere, denn da habe ich zu wenig Fachwissen.

Normale Becken sollten einmal pro Woche ca 20 - 30% , oder alle 2 Wochen ca 30 - 40% einen Teilwasserwechsel bekommen. Hierbei spielen aber folgende Dinge eine wichtige Rolle. Wie dicht ist das Becken bepflanzt und mit Fischen besetzt !

Ist der zum Becken passende Fischbesatz schon ausgereitzt, sollte man jede Woche einen Teilwasserwechsel machen. Ist dazu ein sehr guter und dichter Pflanzenbestand vorhanden, kann man diesen Wechsel auf 20% reduzieren.

Ist das Becken sogar noch besser mit sehr wenigen Fischen besetzt, und es existiert eine hohe Pflanzendichte, reichen alle 14 Tage 20% aus.

Pflegt man aber als Beispiel Tanganjika oder ein Malawi Aquarium mit afr. Cichliden, viel Steinen und fast gar keine Pflanzen, dazu einen hohen Besatz, sollte man unbedingt jede Woche einen 30% tigen Wasserwechsel machen. Kommt einmal etwas dazwischen, etwa Urlaub, sollte man nach 14 Tagen etwa 40% des Wasser wechseln, dieser WW aber langsam durchgeführt werden um den Fischen keinen Schock zu geben.

Die Beckengröße ist also totale Nebensache.

Gruß Wolf

Bei Aquarien unter 200l, würde ich sagen, mindestens 1 mal pro Woche rund 30-40%. Damit entfernst du genug Stoffwechselprodukte. Bei mir ist es sogar so, dass ich TWW muss, weil den Pflanzen das Nitrat fehlt, weil mein Becken recht stark bepflanzt ist und die Pflanzen mehr Nitrat verbrauchen als produziert wird.

broudsubn  13.09.2012, 20:09

Was hat der Wasserwechsel mit Nitrat zu tun ? Bei einem WW kommt kein Nitrat ins Becken. Dazu hat die Literzahl auch nichts mit dem Zeitraum zu tun.

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Idiealot  14.09.2012, 01:20
@broudsubn

Kein Nitrat??? Das ist hanebüchener Nonsens. Da kommt sehrwohl Nitrat ins Becken, denn im Leitungswasser ist in Deutschland bis 50mg/L erlaubt und, je nach Region, völlig unterschiedlich!

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Kurz gesagt:

  • bei kleineren Becken 50-140 Liter sollte möglichst alle 1-2 Wochen gewechselt werden
  • bei größeren Becken so ab 240 Liter reicht wohl einmal im Monat

da jeweils auch die Filter entsprechend groß sind und die Wassermenge, die gewechselt und gefiltert wird auch.

Hallo,

was hier teilweise als angemessen propagiert wird ( da lese ich 3 Monate usw. gehts noch?) und Bezug auf Aquariengröße nimmt ist, gelinde gesagt Nonsens! Und das wäre noch geschmeichelt. Der Wasserwechsel ergibt sich aus der Art der Fische welche gepflegt werden, wie diese ernährt werden, wie hoch der Nährstoffeintrag ist, wieviele Pflanzen enthalten sind und hat mit der Größe des Aquariums rein gar nichts zu tun!

Versinnbildlich gesprochen... Man stelle sich vor ich sitze in einem Schwimmbad. Ich verlasse dieses Schwimmbad niemals und esse dort, ich trinke dort und ich gehe darin aufs Klo. Da braucht es nicht viel Verstand um sich vorzustellen, wie diese Plörre (nach dem unglaublichen Rat von mbholzwurm hier im Thread...) nach 3 Monaten aussieht??? Nun sitze ich aber auch nicht unbedingt alleine drin. Mitnichten! Da tummeln sich noch dreißig andere mit mir im Schwimmbad die exakt das gleiche tun! Algen hab ich im Becken...sowieso. Und ich, der das überhaupt nicht prickelnd finde, frage den Besitzer nun nach frischen Wasser und/oder einer Erneuerung. Dieser teilt mir aber mit.."das hatten wir doch schon vor 4 Wochen. Frag mich in 2 Monaten nochmal..."

Und genau so fühlen sich die Fische! Leider, leider, können uns diese aber nur mittels Verhalten mitteilen ob sie sich wohlfühlen. Dies auch nur wenn ich ein aufmerksamer Beobachter bin. Und wenn man diese "Aquarianer" fragt hört man allerorten "alles fit, noch keiner gestorben, dann muß es ihnen ja gut gehen". Klingt logisch? Sicher? Ein lebender Fisch ist ein klarer Beweis für totales Wohlfühlen?? Mein Fisch hat keine Chance denn er muß (ob er will oder nicht, will er nicht, stirbt er) mit diesem Wasser und den vorherrschenden Bedingungen auskommten! Ein Fisch schwimmt in einem Flußsystem in stetigen Austausch von frischen Wasser! Von oben kommts, nach unten werden Schadstoffe durch Strömung und natürlichen Abbau abtransportiert und/oder abgebaut, bei gleichzeitiger Neuanreicherung von Nährstoffen. Ein normaler Filter ist neben der optischen Klärung des Wassers ausschließlich zur oxidativen Umwandlung der anfallenden Stoffwechselprodukte fähig ( Betonung: fähig). Somit ersetzt nichts, aber auch GAR NICHTS den Wasserwechsel. Es gibt nur drei Gründe warum Wasserwechsel nicht oder falsch durchgeführt werden:

1.) Geiz (kostet ja wenn ich mehr mache) 2.) Faulheit 3.) Ignoranz

Wer sich selbst wo sieht mag hier jeder selbst entscheiden. Trifft alles zu sollte man überlegen das Aquarium abzuschaffen.
Leider wird aber (hier übrigens auch und da frag ich mich schon seit Jahren warum das so ist), immer von TEIL-Wasserwechsel gesprochen. Wobei hier die Betonung auf "Teil" liegt. Das suggeriert dem Unwissenden nur einen winzigen "Teil" zu wechseln. Kein Mensch käme auf die Idee komplette Wechsel zu machen und die Fische solange trockenzulegen. Nichts ersetzt den WW und zwar "großzügige" und "häufige". Und ich spreche hier von mindestens (!!!) 50% besser wären 70%. Dieser Quatsch mit 1/3 der sich immer wieder findet ist Blödsinn und basiert auf jahrelangen Falschmachen! Da wird von 2 Wochenrythmen gesprochen, von 3 Wochen oder noch länger. Die Regel ist einfach. Je mehr und öfter desto besser! Simpel und doch so nützlich. Denn der Nährstoffeintrag durch Stoffwechselprodukte der Tiere, Futter, Pflanzen läßt sich nicht durch den Filter regulieren noch durch Bodengrund-Bakterien (wichtig, aber nicht maßgeblich). Nur Wasserwechsel in ausreichender Menge sind ein Garant gegen Algen und für gesunde Fische. Da hilft auch kein geheimnisvolles Easydingelskirchen mit "haste-noch-nicht-gesehen-Inhalt, kein Zauberpulver oder in tabletöser Form als Pille zum reinschmeissen und Lös-dich-auf-Variante.

Und bevor wieder die "Ja-Aber" und die "Bei mir ist alles anders" Rufer und "überhaupt weiß ich es besser" wieder laut werden, der soll einfach mein Beispiel mit dem Schwimmbad noch mal durchlesen, innere Einkehr halten und überlegen würde er selbst in "seinem" Aquarium leben wollen? Leben Freunde...nicht "überleben"!

in diesem Sinne

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Berufliche Tätigkeit mit dem Thema Aquaristik
dsupper  14.09.2012, 05:53

So ganz kann ich deinen Ausführungen nicht zustimmen - zumal du dir ja auch selbst widersprichst - so scheint es mir jedenfalls.

Du schreibst, die Regel sei einfach: Je mehr und je öfter - desto besser. Gleichzeitig schreibst du aber (richtig) im Kommentar zu einer Antwort

Da kommt sehrwohl Nitrat ins Becken, denn im Leitungswasser ist in Deutschland bis 50mg/L erlaubt und, je nach Region, völlig unterschiedlich!

Und da liegt eben auch ein Problem: es kann also gut sein, dass durch wenig Fische und wenig Fütterung wenig Stoffe anfallen, die durch die Bakterien zu Nitrat oxydiert werden. Hat man nun viele Pflanzen, wird viel Nitrat und auch Phosphat verbraucht. Hat nun das Leitungswasser einen enorm hohen Anteil an Nitrat, würdest du mehr Nitrat ins Becken einbringen, als dort vorhanden ist - eigentlich recht kontraproduktiv. Daher muss man immer das spezielle AQ betrachten und individuelle Maßnahmen ergreifen.

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Idiealot  14.09.2012, 10:34
@dsupper

Sehr gut erkannt Daniela. Nur sind leider die Profiaquarianer, welche sich genau mit dem Thema auskennen, die Probleme erkennen und das entsprechende unternehmen die seltenen Ausnahmen. Wenn Nitrat im Aquarium mein einziges Problem ist na prima. Du beziehst dich hier auf meine Antwort zum Kommentar von broudsupn der behauptet es käme kein Nitrat hinein und das ist falsch! Und ich stimme dir zu das man das spezielle AQ betrachten muß, ohne Wenn und Aber.

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dsupper  14.09.2012, 12:53
@Idiealot

Na ja, eigentlich ist mir deine Aussage:" Je mehr und je öfter ..." ein wenig "aufgestoßen", denn nimmt man das wörtlich, wäre es ja bestens, wenn man jeden Tag das gesamte Wasser eines AQ tauschen würde - und das würde ich doch eher skeptisch sehen.

Andersherum stellt sich mir auch die Frage, warum es zu meinen frühen AQ-Zeiten (wohlgemerkt, ich bin seit Jahrzehnten dabei), mit unseren Alt-Wasser-AQ so gut geklappt hat? Und nein, dass war nicht zu meinen Kinder- oder Jugend-AQ-Zeiten, sondern in den Zeiten, als ich schon ganz bewusst und zielstrebig dieses Hobby betrieben habe. Da waren Teilwasserwechsel völlig verpönt, der Fischbesatz war dabei aber auch nicht nur auf Guppy und Co. beschränkt. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

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Idiealot  14.09.2012, 13:04
@dsupper

Liebe Daniela, ich bin auch nicht erst seit gestern von der Bananenplantage in die Aquaristik geflüchtet und mache es nun auch seit 40 Jahren. Aufgestoßen? Was ist denn daran aufgestoßen? Ich ziehe mir das nicht aus den Fingern. Das ist nachweisbar und belegbar und auch wissenschaftlich reproduzierbar. Skepsis? Gut! Aber nicht ablehnen! Ich sagte nicht "komplett" tauschen und das steht so auch nicht in meinem Text. Alt-Wasser AQ könne durchaus funktionieren, aber das ist nicht die Frage..geht es oder geht es nicht? Es geht vielmehr darum entspricht es den natürlichen Begebenheiten? Und das muß man mit "Nein" beantworten! Ist es natürlich? Nein!

Da waren Teilwasserwechsel völlig verpönt,

Stimmt. Aber aus Unwissen und Unkenntnis über die ablaufenden Prozesse. Es gab auch Zeiten ohne Handy, ohne Computer und an jeder Ecke war eine Telefonzelle. Und eben so wie sich die Technik weiterentwickelte, wissen wir heute auch über die biologischen Prozesse mehr. Der gute Krause ist auch mehrfach widerlegt worden, obwohl seine Bücher schon fast als Bibeln galten.

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dsupper  14.09.2012, 17:48
@Idiealot

Hi, habe ich auch nur angedeutet, dass du von der Bananenplantage ins AQ geflüchtet bist? Das lag sicher weder in meiner Absicht noch wollte ich so etwas andeuten.

Auch ich bin eher der Wasserwechsel-Freak - aber eben individuell und nicht "je öfter und größer desto besser". Wie gesagt, dass hieße für mich - ganz krass verstanden - der tägliche totale Wasserwechsel wäre optimal.

Ja, die Zeiten ändern sich - es gab sogar Zeiten ohne PC und Handy und Internet, ebenso wie es damals Alt-Wasser-AQ gab (und die gibt es sogar heute noch - ich kenne etliche Aquarianer, die schwören darauf und ebenso gibt es jede Menge Untersuchungen, warum das funktioniert!). Denn: nur weil sich etwas ändert, muss es ja nicht gleichzeitig besser sein. War die Lebensqualität ohne PC und Handy und Internet etc. "schlechter" oder "nur anders"? Ist es mit der Aquaristik nicht ähnlich?

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