Was wäre passiert wenn Napoleon gewonnen hätte und warum hat er Waterloo verloren?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Was wäre passiert wenn Napoleon gewonnen hätte

Hätte er sich selbst bei vollständiger Vernichtung der Preußen und Briten mit der sich am Rhein zusammenziehenden österreichisch-russischen Armee auseinandersetzen müssen, während die Briten und Preußen Zeit bekommen hätten sich zu erholen.

Selbst wenn er bei Waterloo gewonnen hätte, wären seine Aussichten diese Koalition langfristig in Schach halten zu können, marginal gewesen.

und warum hat er Waterloo verloren?

Da könnte man 1.000 Gründe benennen.

Angefangen bei der Fehlinterpretation des preußischen Rückzugs nach der Niederlage von Ligny, als chaotische Flucht, über das regnerische Wetter, dass den Einsatz der französischen Artillerie erst Stunden später erlaubte, als Napoléon die Schlacht eigentlich eröffnen wollte und die französischen Chancen die von den Briten besetzten höheren Lagen zu stürmen, massiv minderte, über die gescheiterten ersten Angriffe auf Hougomont und La Haye Saint, bis hin Ney's fehlgeleiteten Kavallerieangriffen auf die intakten britsichen Formationen, die zu nichts führten, außer dazu die französische Kavallerie weitgehend aufzureiben und zur Unfähigkeit des Detachements unter Gerràd und Grouchy, die sich über Wavre zurückziehenden Preußen zu stellen und erneut anzugehen, bevor sie zu den britischen Truppen stoßen konnten.

LeniWendtland  08.10.2023, 14:02

Dazu gibt es auch eine sehr gute Sternstunde von Stefan Zweig. "Die Weltminute von Waterloo", kennst Du die?

0

Unmittelbar vielleicht deshalb, weil er es nicht geschafft hatte, die preußische Armee unter von Blücher zwei Tage vorher in der für ihn zwar siegreichen Schlacht von Ligny ausreichend zu schwächen, so daß er bei Waterloo dann gleich zwei (offenbar ausreichend) schlagkräftigen Armeen gegenüber stand (der eben genannten preußischen und der koalierten unter Wellington).

Ausserdem konnte oder wollte er auf einige seiner verdienteren Generäle/Marschalle aus der "guten alten Zeit" (vor seiner Verbannung nach Elba) aus verschiedenen Gründen nicht mehr zurückgreifen. Die darauffolgenden Ernennungen seiner Befehlshaber wurden von einigen Historikern als "unglücklich" oder "schlecht" eingeschätzt. (Der wohl fähigste Mann blieb in Paris als Kriegsminister zurück).

Da aber spätestens zu diesem Zeitpunkt so gut wie ganz Europa gegen Napoleon aufgestanden wäre, hätte er sowie keine Chance gehabt.

Dieses "Was wäre wenn" ist ziemlich inhaltsleer. Fakt ist das Frankreich zu dieser Zeit bereits wirtschaftlich am Boden war, Napoleon rücksichtslos junge Männer ins Feld gezogen hat und kräftemäßig einfach unterlegen war. Klar kamen einige glückliche Momente ins Spiel wie z.B. dass die Preußische Armee gerade rechtzeitig eintraf, aber insgesamt hätte Napoleon gegen die Koaltionsarmeen mittelfristig keine Chance gehabt.

verreisterNutzer  08.07.2021, 11:53
aber insgesamt hätte Napoleon gegen die Koaltionsarmeen mittelfristig keine Chance gehabt.

EIn Fakt, der bei der Populären Stilisierung von Waterloo zur "Entscheidungsschlacht" generell viel zu wenig gewürdigt wird.

4

Weil jede Macht irgendwann schwächelt, vielleicht auch keine Finanzen mehr hat.