Was versteht man unter Urkirche?

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Als Urkirche oder Urchristentum bezeichnet man die Anfangszeit des Christentums, die vom Tod des Jesus von Nazaret um 30 oder 33 bis zur Abfassung der letzten urchristlichen Schriften, die später in das Neue Testament (NT) aufgenommen wurden, reicht. In der Regel werden die Entstehung des Evangelium nach Johannes (ca. 90-100) bzw. die Trennung vom Judentum (um 135) als ungefähre Epochengrenze angesehen. Diese Entstehungsphase umfasst in etwa jenen Zeitraum, den auch die Apostelgeschichte des Lukas – die erste Darstellung des Urchristentums mit historischem Anspruch – beschreibt. Sie befasst sich unter anderem mit der Jerusalemer Urgemeinde, die die Geschichte des Urchristentums maßgeblich bestimmte. Dieses verstand sich nicht als eigene Religion, sondern als ein Teil des Judentums. Es wurde auch von anderen jüdischen Gruppen und im Römischen Reich zunächst als jüdische Gruppe wahrgenommen. Jedoch begriffen auch die Urchristen seit dem Apostelkonzil (etwa 48) die Völkermission als Aufgabe aller Christen. Denn ihre Verkündigung war auf weltweite Ausdehnung angelegt. Das Urchristentum umfasste daher bald nicht nur die Gemeinden in Judäa, sondern auch im gesamten östlichen Mittelmeerraum bis hin zu Rom. Mit dem Ende der Urgemeinde um 135 war auch seine Trennung vom Judentum besiegelt. http://www.apostolische-geschichte.de/wiki/index.php?title=Urkirche

LSSBB  04.04.2014, 20:19

tini, wird Dir selbst nicht schlecht, wenn Du so was hier verkündest:

Apostelgeschichte des Lukas – die erste Darstellung des Urchristentums mit historischem Anspruch >

Nur ein Beispiel:

Er erwähnt sehr taktlos Dinge, die man in der Historie auch ohne Bibel nachprüfen konnte und kann. Unter Quirinius gab es tatsächlich eine Steuerschätzung, das war allerdings eine lokale Schätzung - die Kaiser Augustinus keineswegs für das ganze Land angeordnet hatte - und die fand im Jahr 6 n. Chr. statt, lange nachdem Herodes gestorben war.

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verreisterNutzer  10.04.2014, 12:30
@LSSBB

hallo, LSSBB, ich lese hier die Kommentare und bemerke, wie sehr doch dieArt und weise, höflich miteinander zu kommunizieren, zu wünschen übrig läßt. Ich meine deinen Satz:"tini, wird dir selbst nicht schlecht....." - weshalb muß man so etwas schreiben? Allen Ernstes, das hättest du dir sparen können, das finde ich überhaupt nicht nett! Alles Gute juste55

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Die ersten Christen, die sich zusammengefunden haben und nach Jesus' Prinzipien gelebt haben, nennt man Urchristen, welche eine Urkirche gebildet haben würde ich sagen.

Mit Urkirche werden die christlichen Gemeinden des ersten Jahrhunderts verstanden. Diese Gemeinden zeichneten sich dadurch aus, dass es nur sehr wenige Glaubensgrundsätze gab und sehr viel Freiheit sowie eine große Vielfalt herrschte. Deshalb sind die meisten Kirchen heute keine Abkömmlinge dieser Urkirche (obwohl sie das Gegenteil gebetsmühlenartig wiederholen), sondern ein Phantasieprodukt.

Um nur ein Beispiel zu nennen: In diesen Gemeinden gab es mindestens zwei Gruppen. Die Christen aus dem Judentum, welche sich an das jüdische Gesetz hielten (Es gab sogar 'Eiferer' unter ihnen), und die Christen aus dem Heidentum, für welche das jüdische Gesetz nur sehr eingeschränkt galt.

Wenn du wissen willst, ob deine Kirche den Maßstäben der Urgemeinde entspricht, dann frag deinen Pfarrer / Pastor, ob du nicht am Samstag einen Gottesdienst nach jüdischem Ritus halten darfst. Nachdem er aus der Ohnmacht erwacht ist, wird er wahrscheinlich 'Nein' sagen - obwohl gerade diese Vielfalt ein Maßstab ist.

montrup  05.04.2014, 16:55

Deshalb wird kein Pfarrer ohnmächtig. g Die meisten Theologen sind sich darüber im Klaren, daß es eine Art "Mustergemeinde" nicht gab, sondern von Anfang an verschiedene Traditionslinien bestanden. Es gab johanneische Gemeinden, Petrus- und Jakobusgemeinden etc. Alle verstanden sich als Juden - zunächst. Damit hast Du natürlich Recht. Aber die wiedergespiegelte Einheit der frühen Christen ist Schönfärberei, wenn nicht gar Propaganda.

Der Gottesdienst der Großkirchen in aller Welt ist bis heute ein deutlicher Abkömmling des jüdischen Gottesdienstes in der Synagoge - bis auf das Abendmahl, versteht sich, und die sakramentale Deutung von Wort- und Eucharistie-Gottesdienst. Liturgische Formeln, Psalmen, alte Gebetsformeln findest Du im jüdischen Gottesdienst wieder. Sogar das Vaterunser kann man nach der Ansicht einiger jüdischer Theologen (!) als ein primär jüdisches Gebet ansehen. Bei den Jüngern des Juden Jesus sollte das auch niemanden verwundern. LG

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Katholischerseits gibt es nur die Kirche. Mit Urkirche meint man hier die Gemeinde in Jerusalem und Palästina im ersten Jahrhundert.

Die evangelische Sichtweise dürfte aber im Wesentlichen nicht viel anders sein.

Die "Urkirche" war die, welche zu Pfingsten gegründet wurde (Apg.2,41).

Leider wurde diese beim Konzil zu Nicea (325 n. Chr.) von der "Weltkirche" verfälscht und als "christliche Kirche" übernommen (2.Kor.4,4; Offb.12,9).