Was tun wenn man voll der Mathe Loser ist :/?!

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

[[Antwort Teil 1]]

Mhm, bisschen schwierig. Auf Dyskalkulie würde ich mich hier sicherlich nicht "verlassen", damit wärst du wahrscheinlich gar nicht so weit gekommen. 

Du musst dir eines bewusst machen: Das Mathelernen hat verschiedene Phasen. Nach dem reinen "Auswendiglernen" von Grundschule und Unterstufe (also einmaleins, oder sowas dass 8+5=13, das kann man nicht erklären, das muss man lernen) folgen einfache Rechnungen mit Variablen, Gleichungen auflösen usw. Dabei wird zuerst aber noch der Rechenweg vorgegeben, also sowas wie "Löse mit der Mitternachtsformel", "Vereinfache, indem du das und jenes verwendest" usw. Am Ende der Mittelstufe und in der Oberstufe gehst es dann darum, diese hierbei gelernten grundsätzlichen mathematischen Techniken selbstständig anzuwenden. Das heißt, es geht darum, selber Lösungswege zu finden. Dazu müssen diese grundsätzlichen Techniken völlig flüssig laufen, d.h. man muss die ohne Nachzudenken abrufbereit haben. Du musst wissen, dass du bei einer Aufgabe die Potenzgesetze anwenden musst oder mit der Mitternachtsformel lösen musst, ohne, dass das irgendwo steht. Viele in der Oberstufe haben damit Probleme: Sie können zwar den aktuellen Stoff und damit das "eigentlich schwierige", aber sie haben Probleme, weil sie mit den grundsätzlichen Sachen Probleme haben. Also vielleicht Bruchrechnen bei Variablen, oder das richtige Auflösen von Klammern usw. Das wird dann häufig als "Leichtsinnsfehler" abgetan oder als "Das weiß ich eigentlich schon", aber man sollte da sehr vorsichtig sein. Wenn sich Probleme in diesem Bereich häufen, dann sollte man nochmal "zurück zu Klasse 8" gehen, also wirklich solche ganz grundsätzlichen Dinge übern. Das sollte aber in Verbindung mit der Nachhilfe geschehen, damit wirklich jemand da ist, der dir sagt ob du das richtig machst oder nicht. Falls du denkst, dass du da Probleme in diesem Bereich hast, bespreche das mit deiner Nachhilfe und sucht gemeinsam nach Lösungswegen. Oft wird bei der Nachhilfe nur das aktuelle Thema besprochen, solche Grundlegenden Sachen aber nicht (eben weil man sie eben als "häufige Leichtsinnsfehler" anstatt Wissenslücken abtut), deshalb kann es sein, dass dir deshalb deine Nachhilfe ´noch nichts gebracht hat. Darauf deutet übrigens auch dein relativ gutes Abschneiden bei der Trigonometrie hin (kann natürlich auch nur Zufall sein): Das ist ein Thema, bei dem es weniger um "alten" Stoff geht, meist nur ein paar kleine und einfache Bruchrechnungen. Das meiste Können dabei ist aber wirklich aktuell gelernter Stoff. Sprich: Du warst da vielleicht deshalb besser, weil du nur den aktuellen Stoff können musstest und das hast du mit Lernen hingekriegt. Bei den anderen Themen kommt dagegen immer auch alter Stoff dazu, der nicht vorhanden ist und deshalb alles schlecht macht.

Wie lernst du denn? Also übst du "nur", oder versuchst du, wirklich den Stoff zu verstehen? Viele Leute denken, sie sollten so viel wie möglich üben (schließlich muss man dann in der Klausur auch Aufgaben rechnen), einige gehen sogar so weit und sagen "ich verstehs sowieso nicht, ich lerne einfach die Rechenwege auswendig". Das ist sehr verhängnisvoll!!. Mathe kann man nicht auswendig lernen (Also zumindest das Mittel- bis Oberstufenmathe). Wer so denkt, investiert einen enorm hohen Zeitaufwand ins Lernen, ohne wirklich dabei was rauszuholen. Das ist so ähnlich, wie wenn man für eine Englischklausur (es ist bekannt, dass es ne Übersetzung wird) einfach englische Texte und die deutsche Übersetzungen sucht und dann die Übersetzungen auswendig lernt. Auf diese Weise lernt man vielleicht auch die Wörter und Grammatik irgendwann, aber da braucht man ewig und gut funktionieren tut es auch nicht. Besser ist es, erst Wörter und Grammatik zu lernen, dann einige Beispieltexte zu übersetzen. So muss man es auch in Mathe machen: Verstehe zuerst den gesamten Stoff. Wenn euer Lehrer eine Herleitung oder einen Beweis oder eine Erklärung bringt, versuche erst das alles vollständig nachzuvollziehen, bist du das jemand anderem frei (also ohne Aufschriebe als Hilfe) erklären könntest. Erst dann solltest du ans Üben gehen. Auch wenn du denkst, dass diese Beweise usw., ja nicht abgefragt werden: Du solltest sie im Regelfall trotzdem können. Denn damit wird dir der Stoff erst richtig klar. Und du wirst niemals Mathe können, wenn dir der Stoff nicht absolut zu 100% klar ist!!! Auch das wird manchmal in der Nachhilfe anders gemacht: Da wird dann nur geübt und wenn der Schüler was falsch macht erklärt man kurz "Das musst du hier so und so machen". Das ist in der Regel aber nicht gut, man sollte darauf achten, dass wirklich die Hintergründe verstanden sind. Nur dann können auch Aufgabentypen gerechnet werden, die man zuvor noch nicht gesehen hat. [[Fortsetzung folgt]]

arrgh  04.05.2011, 17:42

[[Antwot Teil 2]]

Du schreibst, dass du meist nicht weiß, was du verwenden sollst. Ich würde behaupten, dass das zum einen daran liegt, dass dir eben manchmal nicht der Stoff richtig klar ist wie im Absatz zuvor beschrieben, du weiß also nicht, was du mit den Formeln eigentlich machen sollst und für was die da sind. Andererseits denke ich, dass dir einfach oft die Strategie fehlt. Deshalb: Leg dir vor einer Aufgabe zurecht, wie du sie Berechnen willst. Also sowas wie " Das soll ich berechnen. Das kann ich mit dieser Formel machen, wofür ich A und B benötige. A ist gegeben, aber B habe ich nicht. Ich kann aber B mit dieser Fromel aus C und D berechnen, usw." Wenn du oft Probleme mit dem Rechenweg hast, dann nimm dir dafür zunächst ruhig Zeit. Es kann auch am Anfang vorteilhaft sein, diese Rechenstrategie aufzuschreiben (z.B. mit Pfeilen), dann kann man da immer wieder drauf spickeln und verliert nicht mitten in der Aufgabe den roten Faden. Bei der Strategieerstellung auch immer daran denken, dass du nicht "im Kreis" rumrechnest und am Ende auch wirklich alles was gefragt ist berechnet hast. Manchmal kann es auch vorkommen, dass du dir sicher bist, dass du eine Größe benötigst, die nicht gegeben ist. Dann lässt man die einfach als Variable stehen. Entweder kürzt sie sich dann irgendwann raus, oder sie soll auch im Endergebnis stehen. Überprüfe deine Strategie, indem du sicherstellst, dass du alle relevanten Infos verarbeitet hast. Bei Unklarheiten kannst du auch prüfen, ob deine Anzahl an Bedingungen und deine Anzahl an Unbekannten identisch ist. Wenn du also weißt, dass du drei Unbekannte berechnen sollst, aber nur zwei Bedingungen hast, dann ist was falsch. Vielleicht ist noch eine Bedingung im Text versteckt, die du noch nicht gefunden hast.

[[Fortsetzung folgt]]

1
arrgh  04.05.2011, 17:43
@arrgh

[[Antwort Teil 3]]

Letztes Thema: Variablen. Ich bin nicht so mit der Fachoberschule vertraut, aber ich denke, dass ihr auch einiges mit Variablen rechnet. Das macht erfahrungsgemäß vielen Probleme. z.B. klappt zwar Bruchrechnen mit Zahlen, aber Bruchrechnen mit Variablen nicht mehr. Das muss man dann genau analysieren, woran es hängt, es führt wohl entweder darauf zurück, dass das "alter Stoff" ist oder dass es an der Strategie hängt.

Ich hab jetzt immer wieder die Nachhilfe, die du ja auch schon nimmst, angesprochen. Ich würde dir empfehlen, dass du genau analysierst, was dir Probleme bereitet und das dann auch mit der Nachhilfe besprichst. Denn oftmals wird in der Nachhilfe nicht das gelernt, wo man eigentlich Probleme hat, sondern "nur" Aufgaben zum aktuellen Stoff gerechnet. Die eigentlichen Probleme bewusst machen und dann gemeinsam angehen findet leider oft nicht statt. Hab da ein Auge drauf.

 

Ich würde es übrigens ganz toll finden, wenn du kurz beschreibst, ob und welche Vermutungen von mit zutreffen, und wo ich völlig danebenlag. Du kannst gerne auch noch Themen einbringen, zu denen du noch gerne ein paar zusätzliche Tipps hättest. Außerdem möchte ich mich für meine Tippfehler entschuldigen, ich hab jetzt nicht mehr alles durchgelesen. Hoffentlich war trotzdem der Text einigermaßen leserlich. Viel Erfolg!

[[Ende Antwort]]

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Sojana 
Fragesteller
 04.05.2011, 21:07
@arrgh

Oh danke für die ausführliche Antwort :)

Das mir alter Stoff " fehlt " stimmt schon teilweise,mein alter Mathelehrer hatte es bevorzugt uns Geschichten zu erzählen.

Ich hatte dann ein Jahr einen neuen Lehrer und bei dem hatte ich die 3 geschrieben, kann aber wirklich daran liegen das es ein sogut wie komplett neues Thema war und ich alles hatte zum lernen.

Ich versuch beim Lernen den ganzen Stoff zu verstehen, ich schaue immer wie ich auf das Ergebnis und auf die Zahl und und und gekommen bin.. nur versteh ich das dann eher selten und wenn ich es versteh komm ich in der Arbeit leider wieder ganz durcheinander, weil ich mir oftmals sehr unsicher bin..

Mathe hat ja eigentlich nur logisches Denken, hab ich mal gehört und ich denk manchmal einfach viel zu kompliziert und die einfachsten Aufgaben, kommen mir dann unglaublich schwer vor..

Das ich meine Lücken mit der Nachhilfe besprechen sollte ist eine gute Idee :) Das mach ich aufjedenfall sobald ich wieder eine habe

Vielen Dank :)
Werd ich auch

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arrgh  04.05.2011, 21:14
@Sojana

Genau das meinte ich natürlich auch mit der Strategie-Sache: Wenn du auf ne Zahl kommst, aber nicht weißt wie, dann läuft was falsch. Du musst dir schon im Voraus ne Strategie zurechtlegen. Und das geht nur, wenn man den Stofff verstanden hat, also auch kapiert hat wieso man das lernt und was das bedeudet. Versuch vielleicht wirklich mal, wenn du in nächster Zeit Aufgaben rechnest, dir ganz bewusst im Voraus eine Strategie zu überlegen. Schreib die auf und arbeite sie dann Stück für Stück ab. Wenn es dir nicht gelingt, im Voraus deine Strateie zurechtzulegen, bedeudet das im Allgemeinen, dass die das Thema doch nicht geläufig ist, du also noch nicht alles verstanden hast, zumindest noch nicht gutr genug. Wie gesagt, verstehnn bedeudet nicht nur nachvollziehen können, sondern alles auch selber(und "im Schlaf"), machen können. Dazu muss man sich sehr genau bewusst machen, wieso man das momentane Thema behandelt und worin dessen Bedeutung liegt. Dabei kann dir auf Nachfrage aber auch bestimmt die Nachhilfe helfen.

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Welche Klasse und welche Schulart? Das muss man als erstes wissen, weil sich das Mathelernen in der Grundschule/Unterstufe ("Auswendiglernen"), völlig von der Mittelstufe (Variablen, Funktionen) und das wiederum von der Oberstufe (Lösungswege finden) unterscheidet. Also muss man das erst mal wissen. Schreib vielleicht auch gleich dazu, was ihr in der letzten Zeit (also dieses+letzes Schuljahr) so gemacht habt. Also ganz grob nur, ist halt leider in jedem Bundesland usw. anders.

Außerdem wären ein paar Beispiele gut, was dir Probleme bereitet. Also eher das Kopfrechnen? DasVerstehen, um was es in der Aufgabe geht? Gleichungen auflösen und umstellen? Mit Variablen rechnen? ...

Weiterhin: Wie stehst du zu Mathe? Hast du Angst vor dem Unterrricht? Macht es dir eigentlich Spaß, aber du kommst damit nicht klar? Machte es dir schon mal Spaß? Gibt es Aufgabentypen, die du blöd und andere, die du gut findest? Wie erlebst du Mathe? usw.

Ohne diese Infos ist eine "Fernanalyse" (die ja immer mit Vorsicht zu genießen ist) schwer möglich. Versuch das mal ein bisschen zu beantworten (Vor allem die Klassenstufe), dann kann man dir evtl. Tips geben

Sojana 
Fragesteller
 04.05.2011, 16:16

Ich mach grade Fachoberschule, 11. Klasse..hatten das Thema Quadratische Funktionen mit Polynomdarstellungen etc..

Letztes Jahr hatten wir viel Trigonomie, dabei hatt ich aber meine erste und wohl letzte 3 wieso auch immer :P

aufjedenfall haben wir viel mit Funktionen zu tun (gehabt).

Ich hab keine Angst vor'm Unterricht, mir machts aber auch keinen spaß :P

Abgesehen davon das meine Klasse unnormal laut ist und es da einem auch relativ schwer fällt mitzukommen, wenn man sowieso so schlecht ist :P

Ich versteh das Umformen eigentlich schon, nur die Aufgaben in der Arbeit an, weiß ich dann NIE was ich jetzt zu tun habe, welche Formel ich nehmen sollte, was ich umformen sollte, wie ich jetzt was hinschreiben soll..

Ich hab Mathe sachen im Kopf, weiß aber nicht welche ich verwenden soll..

und somit kommt es meistens zur 6, trotz lernen -.-

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arrgh  04.05.2011, 16:41
@Sojana

Meine Antwort wird ein bisschen länger, deshalb werd ich ne eigene Antwort verfassen

 

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Vermutlich leidest du unter Dyskalkulie (Rechenschwäche). Da hilft Nachhilfeunterricht der herkömmlichen Art einfach nicht. Lass dich einmal darauf testen. Das Schulamt kann dir sagen, an wen du dich wenden kannst. Es gibt speziellen Dyskalkulieunterricht, der dir helfen könnte. Viel Erfolg!

Sojana 
Fragesteller
 03.05.2011, 21:06

Es gibt Rechenschwäche o.ö

was es alles so gibt.. :D

Aber nachdem was ich schon alles probiert hab, sollt ich das doch mal testen lassen :>

Würde das irgendetwas an meinen Noten ändern, wenn ich sage das ich Rechenschwäche habe o:?

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Sadie  03.05.2011, 21:33
@Sojana

Ich kenne deinen Lehrer nicht. Er muss nichts an deinen Noten ändern, sollte aber normalerweise das Verständnis habe, auf deine Hausaufgaben zu verzichten, wenn du sie nicht erledigen kannst. Legasthenie ist anerkannt, aber bei Dyskalkulie bin ich mir nicht sicher. Vor ca. 5 Jahren wurde sie nicht berücksichtigt. Erkundige dich beim Schulamt - vielleicht ist es heute anders. Wäre wünschenswert. Viel Glück!

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Also erstmal wenn du in den anderen Fächern gut bist ,das ist ja schonmal die halbe Miete!Meine frühere Mathelehrerin hat mal gesagt Schüler,Lehrer und Mathe muss man sich vorstellen wie nen Rasio...es gibt nen Sender und nen Empfänger.Und ein Schüler kann nicht unbedingt jede Frequenz empfangen,also muss man ihm versuchen,das ganze auf einer anderen Frequenz beizubringen...sprich also...es gibt verschiedene möglichkeiten ne Sache,in dem Fall Mathe zu erkären,wenn mans auf eine Art und Weise nicht versteht,muss man die nächste in Betracht ziehen...wenns damit nicht klappt,dann die 3. oder die 4....

Manche verstehens - manche halt nicht. Da gibts auch wiederum andere Leute die nur manches verstehen .. man kann nicht in allen Fächern 'begabt' sein. Das eine liegt dem anderem besser als  dem anderen ! : )

Oder lass' dich mal auf Dyskalkulie (Rechenschwäche) testen. Das könnte auch ein Grund sein. Aber das glaube ich wohl kaum, weil ich weiß ncith ob du schon immer so schlecht warst : )

 

Außerdem - bei mir liegt es aber auch oft mit meinen Lehrern zusammen .. eigenartig, dass ist aber so. Bie manchen Lehrer bin ich gut & verstehe alles, und bei anderen verstehe ich rein nichts !

 

Sojana 
Fragesteller
 04.05.2011, 16:24

Ich war schon immer schlecht in Mathe :D
Aber in der 10. hatte ich einen, der mit seinen damaligen Klassen immer auf dem 1. Platz bei Matheprüfungen war und komischerweiße hatte ich bei dem eine 3 geschrieben....

er hatte auch die Klasse im Griff und hat konsequent Mathe gemacht, keine Pause, durchgeschrieben die ganzen 2 Stunden, kein sinnloses gerede, war zwar trocken und anstrengend nach einer Weile, aber hilfreich..

Nur macht das mein lehrer nicht, mhh ;P

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