Was tun, wenn deiner Mutter dein Stiefvater wichtiger ist?
Hi!
Meine Mutter und mein Stiefvater sind schon seit ca. 10 Jahren zusammen (bin 18 Jahre alt). Von Anfang an war klar, dass mein Stiefvater nur für meine Mutter da war. Dies hatte er zwar nie direkt ausgesprochen, aber an der Weise, wie er uns, meine Schwester und mich, immer (im Vergleich zu ihr) behandelt, war das ziemlich klar. Aus unserer Familie mag ihn eigentlich keiner, meine Mutter interessiert das aber nicht. Seit Jahren streiten wir uns die ganze Zeit und meine Schwester wohnt schon seit einigen Monaten mit ihrem Freund ohne viel Kontakt zu meiner Mutter. Ich mache bald mein Abi und würde danach gerne weiter weg zum Studieren. Seit meine Schwester aus dem Haus ist, werde ich noch schlechter behandelt wie davor, da es davor eher meine Schwester war, die in größere Streitereien mit meiner Mutter und meinem Stiefvater gekommen ist. Er ist sich die ganze Zeit am beschweren, wenn es uns betrifft und langsam lasse ich mir das nicht mehr gefallen. Ich streite viel mehr und lasse mich auch nicht mehr lange weiter so behandeln. Ich habe schon mit mehreren Familienmitgliedern gesprochen, die alle meinten, dass ich leider nicht viel tun kann und es einfach noch aushalten muss. Ich kann aber unter solchen Umständen nicht mehr ein halbes Jahr hier wohnen, weil ich mich einfach nur noch unerwünscht in meinem eigenen Zuhause fühle und mir auch Kommentare wie "Ich kann's kaum erwarten, wenn du hier draußen bist" von meiner Mutter geben muss. Ich liebe meine Mutter, aber ihrem Job als Mutter geht sie meiner Meinung nach seit Jahren nicht mehr hinterher: Alles dreht sich nur noch um ihr zukünftiges Leben miteinander und ohne Kinder (und das schon seit mind. 2 Jahren). Habt ihr Ideen, was ich evtl. noch tun kann? Oder generell Ratschläge zur Situation? Dankeschön :)
2 Antworten
Und weißt Du was?
Deine Mutter macht genau das richtige!
Deine Schwester ist schon weg, Du bist der nächste.
Und wenn es vermutlich nach euch gegangen wäre, wäre Deine Mutter ab dem Moment, wo ihr alle weg seid, ALLEINE.
Ihr seid alt genug, Du bist VOLLJÄHRIG, Deine Mutter hat euch gegenüber NULL Aufgaben mehr. Doch Kost und Logis, solange ihr/Du noch zur Schule geht bzw. ihr/Du euch noch in der Ausbildung befindet.
Schönen Gruß an Frau Mama, richtig so, sie soll jetzt wo ihr erwachsen seid/werdet nur noch an sich selbst denken.
Dass ich jetzt 18 bin, gibt meinem Stiefvater und meiner Mutter das Recht, uns schon seit Jahren schlecht zu behandeln und sich dort schon nur um sich selbst zu kümmern? Meine Schwester ist zum Großteil ausgezogen, weil man von Zuhause rausgeekelt wurde und das selbe ist jetzt bei mir der Fall. Und das soll jetzt okay sein? Na dann Glückwunsch an die arme Mutter, die jetzt endlich wirklich ohne Kinder wohnen kann!
So, nachdem wir nun deine Version der Geschichte gehört haben, würde mich natürlich auch die Version deiner Mutter interessieren... schade, dass das nicht möglich ist. Denn ich denke einfach mal, nicht allein dein Stiefvater bzw. deine Mutter sind an den Reibereien schuld, sondern du hast ebenfalls zumindest einen Anteil daran. Es gibt ein passendes Sprichwort dazu, das lautet "ein Hund allein beißt sich nicht".
Prinzipiell und unter diesem Gesichtspunkt betrachtet würde ich sagen, deine Mutter macht alles richtig, wenn sie sich um ihre Zukunft kümmert. Deine Schwester ist schon ausgezogen, du wirst in absehbarer Zeit auch weg sein... und deine Mutter möchte sicher nicht allein zurück bleiben, sondern den Rest ihres Lebens mit dem Partner, den sie liebt, verbringen. Das ist völlig legitim und vielleicht solltest du mal anfangen, es ihr zu gönnen.
aber mich wortwörtlich aus dem Haus zu ekeln
Das ist deine Sicht der Dinge. Aber ist es wirklich so?
Das ist die Sicht der ganzen Familie. Meine Oma, meine Tante etc. waren von Anfang an der Meinung, dass mein Stiefvater uns nicht rechtens behandelt. Meine Oma hatte für mehrere Jahre nicht mit ihm gesprochen, da er z.B. unsere Spielzeuge, mit denen wir eine Weile nicht gespielt hatten, auf EBay verkauft hatte, nur weil wir gerade nicht viel damit gespielt hatten. Der Punkt ist, dass er noch nie die Vaterrolle übernehmen wollte, aber über uns und unsere Sachen bestimmen will. Wenn er keine Lust auf Kinder hat, dann soll er sich gefälligst aus der Erziehung raushalten und verliert somit auch das Recht auf irgendeine Mitsprache.
Deine Mutter tut mir leid, ehrlich. Es ist sicher nicht schön, die ganze Familie gegen sich zu haben.
Die Familie ist nicht gegen meine Mutter, sondern gegen die Weise, wie unser Stiefvater mit uns spricht und umgeht. Nicht grundlos ist er innerhalb der Familie nicht gern gesehen. Da tut mir meine Mutter leid, die ihre Beziehung mit einem Mann über die mit ihren Kindern stellt.
Wie gesagt: mich würde die Ansicht der "anderen Seite" dazu interessieren... schon allein weil ich selber mal in der Situation deiner Mutter war.
Glücklicherweise haben meine Töchter im Nachhinein eingesehen, dass ich und auch mein Partner ihnen nichts wollte und dass auch eine Mutter, die halbwegs erwachsene Kinder hat, ein Anrecht auf ein eigenes Leben hat. Unser Verhältnis ist jetzt wieder ausgezeichnet und sie respektieren auch meinen Partner voll und ganz.
Bin lustiger Weise nicht überrascht. Finde es nur amüsant, wie es aus irgendeiner Perspektive gewissenhaft und legitim sein sollte, wenn eine Mutter den Mann nicht nur aufnimmt, sondern präferiert, der nicht ein kleinstes bisschen Interesse an den Kindern hat, dies die Kinder auch spüren lässt und dann noch Akzeptanz und Respekt der Kinder verlangt, die für sich und ihre Recht daheim einstehen, nachdem diese schlecht behandelt worden/werden.
Wie gesagt: das ist deine subjektive Sicht der Dinge. Und wie auch schon gesagt: ein Hund allein beißt sich nicht.
Aber es ist sinnlos, das jetzt und hier mit dir zu diskutieren. Du bist momentan ja nicht mal ansatzweise dazu bereit, es auch mal von der anderen Seite zu betrachten.
Aber das ist okay. Vielleicht kommt die Einsicht ja noch irgendwann. Es würde mich für alle Beteiligten freuen.
Dazu habe ich nie gesagt, dass wir als Kinder nicht auch manchmal Schuld am Streit gehabt haben. Der Punkt, dass ein erwachsener Mann sich um die Mutter von zwei Kindern streitet und sich beide Parteien noch nie richtig verstanden haben (irgendwie auch verständlich, wenn der Mann Kinder nicht mag), ist für mich in diesem Sinne der ausschlaggebende Punkt. In diesem Sinne ist auch keine Antwort mehr benötigt, Objektivität ist in deinem Falle auch nicht möglich
Sie kümmern sich schon seit Jahren nur um ihre eigene Zukunft und seit den letzten 2-3 Jahren wurde das nur noch intensiver. Ich gönne ihr was auch immer, aber mich wortwörtlich aus dem Haus zu ekeln ist einfach nur abwertend.