Was soll ich studieren, Medieninformatik oder Medienkommunikation?
Da ich jetzt mein Abi hab überlege ich momentan, welcher Studiengang für mich geeignet wäre. Irgendwie bin ich auf Medieninformatik gestoßen, was sich sehr interessant anhört. Anders als bei einem reinen Informatikstudium spielt hier ja anscheinend auch der gestalterische Aspekt (wenn auch sehr gering) eine Rolle. Und ich würde schon sagen, dass ich kreativ bin. Ich könnte mir vorstellen, später mal einen Beruf im Programmierbereich auszuüben, jedoch hab ich bei dem Studium echt Bedenken, da es ja seehr mathelastig sein soll. In Mathe war ich leider immer nur mittelmäßig, deshalb würd ich gerne wissen: Wie schwer ist die Mathematik in dem Studium wirklich? Und braucht man Programmiervorkenntnisse? Ich habe nämlich jetzt erst angefangen, mich mit Programmiersprachen wie Java auseinanderzusetzen. Was, wenn mir das Studium zu theoretisch und zu trocken wird? Habe ich mit nem 2,6 Schnitt überhaupt ne Chance da rein zu kommen? Eine Alternative wäre Medienwissenschaften bzw Medienkommunikation. Journalismus war für mich auch immer eine Option. Ich könnte mir vorstellen, dass mir dieses Studium viel mehr Spaß machen würde, aber eigentlich ist es so gut wie unmöglich da reinzukommen (NC von 1, ...) Trotzdem würde ich mich bewerben, auch wenn es sehr naiv ist (aber man weiß ja nie..) Also, was würdet ihr mir raten? Wäre cool, wenn hier Leute antworten würden, die eins von beiden, insbesondere Medieninformaik studieren. Ansonsten freue ich mich über jede Antwort. LG :)
2 Antworten
Medieninformatik Masterstudent hier.
Zuerst einmal möchte ich dir klarmachen, dass Medieninformatik ziemlich wenig mit dem gestalterischen Aspekt (in puncto Grafiken erstellen oder 3D-Modellierung) zusammenhängt. Deine Kreativität kannst du vielleicht im Webdesign beim CSS-Styling von Webseiten oder natürlich beim Programmieren ausleben.
"Medien" steht bei dem Studium für verschiedene Arten der Darstellung, ein Medium kann einerseits normaler Text sein, allerdings eben auch Bilder, Video, Audio usw. Das bedeutet, dass du sehr viel über Audio- und Videokompression und so lernen wirst und nicht etwa Bilder und Videos selbst erstellst.
Mathematik (und auch Physik) spielen in der Medieninformatik insofern eine große Rolle, dass viel mit Matrizen, Quaternionen und anderer höherer Mathematik gerechnet wird. So richtig hart wird es allerdings erst bei der Spieleentwicklung (da kommt dann auch die Physik dazu - eigene Grafik- und Physik-Engines programmieren...), die bei mir erst im Master begonnen hat.
Überschneidend hatte ich auch ein wenig Publizistik, Kommunikationswissenschaften und Medienkommunikation. Als Informatiker haben mich diese Fächer überhaupt nicht begeistert, im Grund wurden nur Soft Skills geschult und wir saßen die meiste Zeit in einer Runde und haben über Themen disktutiert, von denen die wenigsten tatsächlich Ahnung hatten.
Jobchancen hast du natürlich mit dem Informatikstudium viel bessere, sowohl in den Punkten Verfügbarkeit und Gehalt.
Nein, die Physik bezieht sich wie gesagt nur auf meine Master-Ausprägungsfächer Game Development. Das wird von Uni zu Uni verschieden sein und ich glaube, meistens sollte sich Physik vermeiden lassen.
Medienkommunikation hat meines Wissens nach wenig mit Informatik gemein. Falls überhaupt, lernt man dabei nur die absoluten Basics. Und ein ganzes Studium zu machen, um letzten Endes nur Grundkenntnisse zu haben, ist nicht wirklich sinnvoll.
https://www.nc-werte.info/studiengang/medieninformatik/
Ich denke, das spricht für sich.
Chancen hast du auf jeden Fall. Es soll jedoch schon am Anfang richtig fordern. Du solltest dich auf jeden Fall reinhängen. Die Abbruchrate ist nicht aus Zufall bei 50%.
Danke für deine ausführliche Antwort. Ja, dass der gestalterische Aspekt nur einen winzigen Teil ausmacht war mir irgendwie klar, auch wenn es oft anders vermittelt wird. Und dass sich Medieninformatik im Studium mit medienkommunikation teilweise überschneidet find ich sogar ganz gut. Aber in Physik war ich immer sauschlecht, meinst du das ist ein großes Hindernis?