Was sind die Symptome von Autismus?

3 Antworten

Die Symptome sind vor allem vielfältig und kommen in unterschiedlichen Versionen sowie Stärken vor.

  • Vom wortwörtlich Nehmen bis zu kann unter Umständen Ironie / Sarkasmus verstehen und es anwenden.
  • Begeistert sich sehr stark für ein oder zwei Themen.
  • Sprachlich von unbeholfen, monoton bis zu ausdrucksstark
  • Mehr oder weniger Probleme mit Blickkontakten - von kaum möglich bis zu kommt darauf an, wie sympathisch das Gegenüber ist.
  • Überempfindlich in Bezug auf Gerüche / Geräusche / Stoffe (Berührungen) / Essen (Konsistenz, Aussehen, Geruch)
  • Probleme mit Orientierung können vorkommen
  • Nicht (immer) adäquate Gefühle in gewissen Situationen
  • Fällt "so tun als ob" schwer(er als den NTs)

Das jetzt aus dem Stehgreif.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
kiniro  27.11.2021, 08:38

Ergänzung: Ich habe u. a. Schwierigkeiten, längere Fließtexte konzentriert zu lesen. Vor allem, wenn sie Informationen enthalten, die wichtig sind und im Fließtext leicht überlesen werden könn(t)en.

Wenn z. B. ein Rezept so geschrieben wurde: Fülle Wasser in einen Topf, lasse es kochen und füge die Nudeln dazu ... mag ich schon nicht mehr weiterlesen.
Ich brauche es strukturiert:

  • fülle Wasser in einen Topf
  • lasse es kochen
  • füge die Nudeln dazu

Da kann ich die einzelnen Schritte abhaken.

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Hi, ich bin Autistin und versuche es dir mal zu erklären. Autismus zeigt sich in Menschen oft sehr unterschiedlich, auch zwischen weiblich und männlich gibt es unterschiede. Während zum Beispiel Autisten stark verallgemeinert eine limitierte Vorstellungskraft und größere Schwierigkeiten mit verbaler Kommunikation haben (das muss nicht auf alle zutreffen), verfügen viele Autistinnen über eine höher entwickeltes Sprachvermögen und eine starke Fantasie. Allgemein haben wir Autist*innen ein Problem damit, Körpersprache korrekt zu deuten. Wie nehmen Dinge oft sehr wörtlich und haben oft das Gefühl, ihr sprecht eine Sprache, die wir nie gelernt haben. Ein weiteres Zeichen, dass man Autist*in sein könnte ist Stimming und Overstimulation. Overstimulation ist quasi ne Art Reizüberflutung. Ich sage gern "Wir haben keinen Filter." Also hören, riechen, sehen, schmecken und fühlen wir was ihr auch fühlt aber ohne, dass unser Hirn irrelevantes filtert. Das ist sehr anstrengend und kann zu Meltdowns führen. Das kann sich zum Beispiel durch exissives weinen, sich selbst verletzen und nicht auf Ansprache reagieren charactarisieren. Stimming wiederum is kurz für Self stimmulatory behaviour, also selbststimmulierendes Verhalten. Das bedeutet, wir machen Dinge, die unseren Sinnen gut tun. Jeder macht das, ohne es zu merken aber wir nutzen es öfter. Das gibt es für alle Sinne. Viele haben Ketten zum kauen, Fidget Cubes oder Spinner oder flattern mit ihren Händen. Auch nicht neurodoverse Menschen machen das aber Neurodiverse Menschen häufiger und exissiver. Ein weiterer Punkt sind routinen. Oft werden wir als unflexibel beschrieben aber tatsächlich macht es uns einfach Angst. Wir folgen oft sehr spezifischen Routinen, die für andere nicht unbedingt Sinn ergeben. Das letzte, worauf ich noch eingehen möchte, sind Spezialinteressen. Wir kennen es, zum Beispiel von the good Doctor, dass Autist*innen oft limitierte Interessen haben, die über die die betreffende Person aber wirklich viel weiß. Natürlich ist es nicht immer so imens wie bei Shaun aber im Ansatzen machen das die meisten.

Das wären die wichtigsten Punkte. Wichtig ist, dass Autismus ein Spektrum ist, das heißt, dass unterschiedliche Zeichen unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Ich z.B. habe wirklich gute Kommunikation, dafür aber mehr Reizüberflutung. Und so ist es mit allen Autist*innen. Wir sind alle unterschiedlich.

Hoffe ich kann dir helfen

Elena

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Störungen der nichtsprachliche Kommunikation

Unflexibilität

Repetivität