Was sind bekannte französische Nationalgerichte?
oder gibt es DAS französische Nationalgericht?
20 Antworten
Die Französische Küche ist keine einheitliche, sondern vielmehr von Region zu Region verschieden. Im Burgund und im Elsass wird ganz anders gekocht als zB in der Provence oder in Aquitaine oder in der Bretagne.
Eine Spezialität aus dem Burgund ist der Coq au Vin, der dort natürlich mit einem richtigen Pinot zubereitet wird. Die Küche des Elsass ist eine sehr deftige und eine ganz berühmte Spezialiät ist Gänseleber, entweder im eigenen Schmalz gegart oder als Pastete zubereitet. Pasteten und Rilettes sind auch sehr wichtiger Bestandteil der Küche der île de France, als der Gegend in und um Paris. Generell gibt es dort sehr gute Bistroküche, wie zB Zwiebelsuppe oder Steaks.
In der Bretagne und der Normandie ist die Küche von der stark vertretenen Milchwirtschaft geprägt. Dort gibt es die besten Käse, die man sich nur denken kann. Darüberhinaus ist die Bretagne für ihren Cidre berühmt.
Wenn man dann weiter die Westküste nach Süden fährst, gibt es Meeresfrüchte und Fische zum Niederknien. Ich hab noch nirgends so himmlische Austern gegessen, wie in Arcachon, in Aquitaine. Die kommen dort ganz frisch aus dem Meer. Gleich neben Aquitaine findet sich das Bordelais und Périgord mit seinen berühmten Bordeaux-Weinen und nicht minder berühmten Speisen, wie foie gras (Gänseleber) und herrlichen Trüffeln, die sort einfach über frische Rühreier gehobelt werden.
Und dann weiter im Süden, die Provence. Diese Region ist vom Mittelmeer geprägt. Es gibt dort herrliche Fischgerichte, wie die Lokalspezialität von Marseille, die Bouillabaisse. Oder aber auch sehr viel frisches Obst und Gemüse. Die Ratatouille kommt aus dieser Gegend.
Nicht zu vergessen sind in Frankreich auch himmlische Desserts, wie zB Crème brulée oder Macarons.
Über die französische Küche sind schon hunderte Seiten dicke Bücher geschrieben worden, das hier ist leider nur ein ganz winziger Ausschnitt, was mir halt so spontan einfällt.
Für mich ist ein absolut französisches Gericht eine schöne Französische Zwiebelsuppe. Des weckt einfach Kindheitserinnerungen in mir. Hier ein Link zu einem Rezept.
http://www.miori.de/index.php?content=rezepte&action=view&id=69&extra=Franz%F6sische%20Zwiebelsuppe
gesalzenes Schweinefleisch
na, curlysue hat ja schon ordentlich abgeräumt oder besser aufgetischt Kompliment.
Auch ich sage nach meinen Erfahrungen, dass es das Nationalgericht nicht mehr gibt, sondern die vielen Regionen mit ihren unterschiedlichen Angeboten die bevorzugte Speisenauswahl beeinflussen. Franzosen legen beim Selberkochen Wert auf frische Lebensmittel, ok, wenn sie nicht gerade ihremHang zu fertigen Speisen nachgehen, und dann wird in der jeweiligen Region das auf den Tisch gezaubert, was in bester Qualität zu angemessenem Preis da ist. Dann kommt es noch auf die Saison an. Sobald im Herbst die frischen Jakobsmuscheln in der Bretagne angeboten werden dürfen, stehen sie natürlich oben auf der Hitliste. Weihnachten Silvester gibt es riesige SOnderstände mit verschiedensten Austern. Ab dem Frühsommer sind auf den mehr im Landesinneren der Bretagne gelegenen Märkten die Auslagen brechend voll mit dem ersten Frühgemüse, später Artichoken, im Spätsommer verschiedenste Kohlsorten, Zwiebeln, Kartoffeln, Möhren Porree. Daraus werden dann herrliche Eintopfe gezaubert.
Oh, ein Nationalgericht fällt mir doch noch ein, die Bûche de Noel zu Weihnachten. Eine Buskuitrolle in Baumstammform. Denke,die hat fast jede Person, und sei es nur ein Stückchen.
In vvergangenen Zeiten war es anders. Da stand ein Hähnchengericht, wenigstens einmal die Woche auf dem Wunschzettel der Familien. So begehrt war es, dass ein König dies sogar seinen Untertanen versprach. Coq au vin, für den es auch verschiedene Varianten gibt, ist ein Relikt aus dieser Zeit.
Alles ,was vorhin gesagt worden ist, stimmt mehr oder weniger.
Froschschenkel sind aus den Speisekarten und Küchen praktisch verschwunden. Die Jüngeren mögen sowas nicht. Für Schnecken ist es auch fast soweit, aber zu Weihnachten kommen sie (tiefgeforen) manchmal doch zum Vorschein.
Eine Umfrage hat neulich festgestellt, dass inzwischen Couscous (aus Nordafrika!) inzwischen zum frz. Lieblingsgericht aufgestiegen ist.
Die ältere Generation hat eine Vorliebe für Lammkeule mit Bohnen (gigot d'agneau + flageolets + haricots verts). Das war das typische Sonntagsmenü!
Baguette ist kein Gericht, aber muss einfach auf dem Tisch vorhanden sein.
Käse ist auch kein Gericht, sondern ein Bestandtteil der Mahlzeit (Mittag- oder Abendessen)
Vorspeise
Hauptgericht
Käse
Obst oder Nachtisch
so sieht das Essen in jeder Kantine aus
Danke für deine "tour de France gastronomique". Mit ist gleich das Wasser im Mund zusammengelaufen. Man merkt, dass hier ein Gourmet spricht (nicht zu verwechseln mit dem "Gourmand" :-)))