Was schädigt eine Glühbirne schneller: Dauerbetrieb oder häufiges Ausschalten?
Ich weiß, dass alte - früher übliche - Glühbirnen langsam am Aussterben sind.
Aber gerade deshalb möchte ich an ein paar speziellen Beleuchtungsstellen meine Glühbirnen (echtes Strahlungskontinuum) möglichst lange am Leben erhalten.
Kennt jemand wissenschaftliche Analysen, was die Lebensdauer stärker einschränkt - Dauerbetrieb oder häufiges Ein- und Ausschalten?
Oder anders gefragt: Gibt es eine Reduktion der Lebensdauer (der theoretisch möglichen konstanten Leuchtzeit), die ich durch jedes Aus- und Einschalten verbrauche?
Also eine Zeit die ich dann besser die Glübirne durchlaufen lasse, weil das Aus- und Wiedereinschalten mehr Lebensdauer verbrauchen würde?
Dass der Betrieb beim Durchlaufenlassen mehr Strom verbraucht, das ist klar, aber mir geht es hier wirklich nur um die Lebensdauer.
Gibt es dazu irgendwelche Links auf belastbare Studien oder Vergleichstests?
3 Antworten
das ein- und ausschalten.
Also eine Zeit die ich dann besser die Glübirne durchlaufen lasse,
wäre besser, als ständig ein- und auszuschalten.
Es soll irgendwo eine Glühbirne geben die schon sehr lange leuchtet (k. A. vieleicht schon 40 Jahre?) und da die Glühbirnen meistens beim Einschalten durchgebrannt sind würde ich sagen das die Schaltvorgänge schädlicher sind.
Moin,
Der Dauerbetrieb dürfte relativ unschädlich sein.
Das Problem was beim Schalten entsteht ist die thermische Belastung. Ständige Temperatur Differenzen machen dem Wolframdraht zu schaffen.
Gibt es eine Reduktion der Lebensdauer (der theoretisch möglichen konstanten Leuchtzeit), die ich durch jedes Aus- und Einschalten verbrauche?
Das Ausschalten ist kein Problem, wohl aber das Einschalten. Hinweis dazu: https://ti-unterrichtsmaterialien.net/fileadmin/documents/keunecke_106.pdf
Vorüberlegungen
Bekanntlich ist der Metallfaden der Glühlampe ein Kaltleiter, so dass der Strom beim Einschalten wesentlich größer ist als im Dauerbetrieb. Das bedeutet, dass sich die Glühwendel beim Einschalten schnell erhitzt und zu glühen beginnt. In dem heißen Zustand ist ihr Widerstand erheblich größer und der Strom sinkt auf den stationären Wert ab, der auf der Lampe steht. Wenn allerdings durch längeren Einsatz die Glühwendel - z.B. durch Verdampfen - an einer Stelle etwas dünner geworden ist, so erhitzt sich diese Stelle beim Einschalten schneller als der restliche Teil des Drahtes. Die Erwärmung ist dort auch stärker als sonst im Normalbetrieb, weil der Strom weit über dem Nennwert liegt. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Wendel an der dünnsten Stelle schmilzt, recht hoch. Es kann sogar beim Durchbrennen ein Lichtbogen auftreten. In dem Fall springt dann sogar der Sicherungsautomat an, weil der Strom zu groß wird.
Das Einschaltverhalten kannst du an jedem Labornetzteil selber testen. Mit Strombegrenzung auf den typischen Arbeitsstrom bekommst du sie kaum zum Leuchten.
Eine valide Untersuchung dazu kann ich dir leider nicht anbieten. Noch ein Lesetipp: https://www.leifiphysik.de/elektrizitaetslehre/komplexere-schaltkreise/aufgabe/durchbrennen-einer-gluehlampe
Die älteste Glühlampe brennt übrigens seit 1901 in einer Feuerwache: https://www.bhkw-infozentrum.de/bhkw-news/46841_Die-aelteste-Gluehbirne-der-Welt-leuchtet-seit-119-Jahren.html
Die älteste Glühbirne der Welt leuchtet seit 119 Jahren
Seit dem Jahr 1901 leuchtet im kalifornischen Livermore (USA) eine Glühbirne in der lokalen Feuerwache. Die sogenannte „Centennial Bulb“ kann man inzwischen sogar über ihre eigene Webcam bestaunen. Ihr Geheimnis: Sie wird niemals ausgeschaltet…
und damit auch niemals mehr eingeschaltet. ;-)