Was passiert, wenn auf dem Mondäquator Richtung Horizont schiesst?
Man steht mit einem Jagdgewehr auf dem höchsten Punkt des Mondäquators und schiesst entlang des Äquators Richtung Horizont. Was passiert?
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5 Antworten
Die Kreisbahngeschwindigkeit auf dem Mond beträgt 1700 m/s. Die braucht man für eine Umlaufbahn also den dritten Fall. Die Fluchtgeschwindigkeit beträgt auf dem Mond ca. 2300 m/s. Das ist die Geschwindigkeit, ab der die Kugel weiter ins All fliegt.
Gewehre erreichen aber maximal 1422 m/s als Mündungsgeschwindigkeit (https://en.wikipedia.org/wiki/.220_Swift) Die Projektile fallen also zu Boden. Aber immerhin: Dicht dran.
Aber es gibt die https://de.wikipedia.org/wiki/Leichtgaskanone, mit der Geschwindigkeiten von über 10000 m/s erreicht werden können. Das reicht locker für Umlaufbahn (Du kannst Dir also in den Rücken schießen) und auch zum Verlassen des Orbit.
Richtung Horizont heißt leicht nach unten und nicht waagerecht. Ohne Schwerkraft wurde die Kugel den Boden in Horizont-Entfernung streifen. Mit dem geringsten Bisschen Schwerkraft schlägt sie ein. Mag natürlich sein, dass sie abprallt und ihren Weg mit nur etwas vermindertet Geschwindigkeit fortsetzt.
Die Eigendrehung hab ich mal vernachlässigt, bei einer Rotationsdauer von ca. 27 Tagen.
Solange Deine Kugel nicht mit einer größeren Geschwindigkeit als ungefähr 2400 m/s abgeschossen wird, landet sie wie auf der Erde in einer parabelförmigen Flugbahn irgendwann wieder auf dem Mondboden. Durch die Mondbeschleunigung von nur 1,62 m/s2 fliegt sie allerdings weiter.
Das hängt natürlich von der Art der Waffe ab. Benötigt wird über 1700 m/s, um das Geschoss auf eine Kreisbahn zu bringen. Aber selbst ein modernes Sturmgewehr erreicht nur etwa 1000 m/s.
Mit über 2300 m/s würde das Geschoss die Umlaufbahn verlassen, sodass man nicht so bald seine Kugel in den Rücken kriegt.
Allerdings bietet der Mond durch die Gravitationswirkung von Sonne und Erde keine dauerhaft stabile Umlaufbahn, wodurch im Laufe der Zeit eine Kreisbahn sich zu einer gedehnten Ellipse verformen kann, die zur Parabel entartet und doch auf den Mond oder weit draußen ins All führt.
Und auch bei Verlassen der Umlaufbahn kann das Geschoss in Erd- und Sonnenumlauf geraten und irgendwann doch den Mond treffen.
Eine Patrone enthält Oxidationsmittel, die Luftsauerstoff überflüssig machen.
...zumindest nicht mit Patronen, die Treibstoff enthalten, welche Sauerstoff benötigen.
OK, danke für die Info! Ist halt nicht wirklich ein Spezialgebiet von mir... habs deshalb auch entsprechend abgeschwächt... ;-)
Macht nichts. Aber wenn etwas auf Umgebungssauerstoff angewiesen ist, kann es nicht auf kleinem Raum explodieren. Einfach zu wenig Sauerstoff in der Nähe. Das geht nur, wenn man großes Volumen mit einem brennbaren Stoff im richtigen Mischungsverhältnis erzeugt. So etwa bei Gas-, Staub- oder Benzinexplosionen.
"Aber wenn etwas auf Umgebungssauerstoff angewiesen ist, kann es nicht auf kleinem Raum explodieren."
Hätt ich eigentlich auch selbst draufkommen können... eine geschlossene Patrone hat ja wohl keine Luftlöcher...
Nochmals vielen Dank- wieder was dazugelernt! :-)
Das ist falsch. Das Pulver bringt (wie jeder Sprengstoff) sein Oxidationsmittel mit. Die funktionieren genauso im Vakuum. Und das war auch schon immer so seit Schwarzpulverzeiten.