Was passiert mit den Blättern auf dem Boden?
Wenn im Herbst die ganzen Blätter auf den Boden fallen, wie verschwinden die irgendwann einfach so bis Frühling. Hört sich dumm an aber ich frage mich das grade wirklich
5 Antworten
Sie zersetzen sich, vor allem wenn sie feucht sind, dann tummeln sich allerlei Tiere dran wie Schnecken, Asseln und Regenwürmer, die tote Pflanzenteile fressen, Pilze zersetzen die härteren Teile (deswegen riecht es in der kalten Jahreszeit in Parks und Wäldern bei feuchtem Wetter oft verpilzt oder modrig), und so verwandelt sich das Zeug nach und nach in Humus, von dem die Pflanzen im Frühling Nährstoffe zum Wachsen beziehen.
Wenn es bei feuchtem Wetter im Winter nach Blüten duftet, dann blüht da nichts, sondern das sind auch vermodernde Pflanzenteile die ihre Geruchsstoffe absondern. Die Düfte der Pflanzenblüten sind nämlich in Wahrheit nur verstärkte, mit zuckrigen/süßen Duftnoten angereicherte Eigengerüche der Pflanzen, die in allen Teilen stecken, nicht nur in der Blüte.
Sie zerfallen in immer kleinere Teile, verrotten und dienen auf dem Rasen als Dünger der Pflanzen, die dort wachsen. Heutzutage wird Laub leider oft zusammengeharkt und geblasen und weggeschafft, wodurch Grünflächen zu wenig gedüngt werden. Das tut man vor allem, damit kein feuchtes Laub auf Gehwegen die Fußgänger gefährdet.
Sie verschwinden nicht. Geh mal im Frühling in den Wald, dort liegen sie dann noch. Sie werden von Igeln und anderen Tieren zum Überwintern genutzt und manchen dienen sie als Nahrung. Ein kleiner Teil verrottet.
Das ist überhaupt keine dumme Frage.
Das hat mit den Grundlagen der Biologie zu tun und ist recht einfach erklärbar.
Die Blätter zersetzen sich mit der Zeit. Einerseits durch die Witterungseinflüsse (Regen, Trockenheit, Wind) und andererseits durch die sogenannten Destruenten, die alle Blätter fressen (Insekten, Pilze, Bakterien).
Und die Blätter, die übrig bleiben, sinken mit der Zeit in der Erde ein, weil die Erde immer wieder durch Wetter und Tiere in Bewegung ist und sich auflockert.
So verschwinden mit der Zeit immer wieder regelmäßig alle Blätter. Somit werden die toten Bestandteile des Baums zu Nahrung für andere Lebewesen und durch die Ausscheidungen der Lebewesen, entsteht wieder Dünger für neue Pflanzen.
Ein wundervoller und perfekter Kreislauf der Natur.
Das auch (wie ich im 4. Absatz erwähnt habe mit "Tiere"), aber eben nicht nur.
Viele Blätter, Äste, Steine usw. "sinken" tatsächlich in die Erde ein, aufgrund vielseitiger meteorologischer und geologischer Einflüsse. Dies ist Teil des Prozesses der sogenannten Humusbildung.
Dazu müßte die Erde sehr schlammig sein oder ein Schlammrutsch von einer erhöhten Stelle bedeckt das Laub nach einem starken Regenfall, denn normalerweise haben Laub und Äste zu viel Auftrieb. Auf flachem festem Land passiert das aber selten, da sinkt das Laub eher mal in die Tiefen eines Gewässers ab wenn es reingespült wird und bildet dort Schichten. Geologische Prozesse passieren zu selten, als daß sie jedes Jahr das Laub im Wald zum Verschwinden bringen würden. Dicke Humusschichten entstehen nicht durch Versinken, sondern weil jedes Jahr eine neue Schicht Pflanzenreste die alten zudeckt und das Gewicht des Schnees im Winter sie komprimiert.
Auf flachem festem Land passiert das aber selten
Ich habe mich aber nicht speziell auf festen Boden bezogen, sondern allgemein erklärt, warum Blätter "verschwinden". Die Geologie ist nicht überall gleich, sondern kann mitunter sehr verschieden sein und es ist wichtig zu verstehen, dass geologische Prozesse nur ein Teil davon sind. Es spielen immer mehrere Faktoren zusammen, nicht nur ein einziger. Die Natur ist komplex und individuell. Geologische Prozesse sind nur im kleinen Rahmen und nicht alleinig dafür verantwortlich. Meteorologische und biologische Prozesse sind die Hauptfaktoren (wie ich in dem Antwortbeitrag schrieb), die wiederum in kleinere Faktoren unterteilt werden müssen.
Dicke Humusschichten entstehen nicht durch Versinken, sondern weil jedes Jahr eine neue Schicht Pflanzenreste die alten zudeckt und das Gewicht des Schnees im Winter sie komprimiert.
Genau das sind eben meteorologische Einflüsse, wie ich sagte. Wodurch werden Blätter an verschiedene Orte und Böden getragen? Wodurch fallen Schnee und Regen auf die Blätter? Und wodurch weicht die Erde auf?
Genau -> meteorologische Einflüsse. Ich glaube, du hängst dich an dem Wort "versinken" auf. Gemeint ist einfach nur, dass die Blätter Stück für Stück in die unteren Erdschichten gelangen. Du kannst es auch "vergraben" oder "eingebuddelt" oder "zugedeckt" oder "hineingedrückt" nennen. Das biologische Prinzip bezüglich geologischer und meteorologischer Einflüsse bleibt aber dennoch gleich.
Bitte habe Verständnis dafür, dass ich die Thematik nicht noch weiter ausführen werde. Ich habe versucht, es so gut wie möglich zu erklären und hoffe, dass ich dir die Vielseitigkeit und Komplexität der Natur ein Stück näher gebracht habe.
Ansonsten darfst du dich auch gerne bei Fachquellen informieren und die Thematik nochmal von den Grundlagen weg durchgehen. Auch hier wird das komplexe Zusammenspiel von meteorologischen, geologischen und biologischen Faktoren gut dargestellt und näher erklärt.
Humifizierung und Mineralisierung bei der Bodenbildung in Geografie | Schülerlexikon | Lernhelfer
Wie Boden entsteht - scinexx.de
Entwicklung des Bodens | Umweltbundesamt
Schönen Tag
die zersetzen sich, halt wie im kompost
Die Blätter sinken nicht in die Erde ein, sondern werden reingezogen - das ist der Job der Regenwürmer, die fressen dann die Blattreste in ihren sicheren Erdröhren. Boden ist um so fruchtbarer, je mehr Regenwürmer darin leben, weil die den Boden durchlockern und mit Humus aus Pflanzenresten anreichern.