Was machen ESD Schuhe?

5 Antworten

ESD steht für Electro Static Discharge, also elektrostatische Entladung. Wenn du dich statisch auflädst, z.B. weil deine Kleidung an der Schuhlehne reibt, oder von den Schuhen, die über den Teppich reiben, sollen diese Schuhe so viel Ladung wie möglich in den Boden ableiten. Diese Schuhe sind, neben anderen Maßnahmen wie z.B. einem geerdeten ESD-Armband, Pflicht für die Arbeit an empfindlicher Elektronik, aber nicht zum Schutz der Mitarbeiter, für die ESD zwar schmerzhaft (man kennt es, wenn man einen "geflitscht" bekommt) aber nicht gefährlich ist, sondern zum Schutz der Schaltkreise, für die ESD sofort zu einem Schaden führen kann.

Umgekehrt gibt es im Arbeitsschutz aber auch isolierende Sicherheitsschuhe, das ist aber eine ganz andere Baustelle. Während ESD-Schuhe statische Aufladung abführen sollen, sollen isolierende Schuhe den Strom isolieren. In der breiteren Masse bekannt geworden durch eine der zwünfunddrölfzigtausend Pannen in der Betriebsphase (also alles nach dem noch pannenbehafteteren Bau) des Flughafens BER, wo Mitarbeiter an den Handgepäckscannern nun solche Schuhe tragen müssen, da die dort verbauten Geräte schon mehreren Mitarbeitern zumindest gefährliche, wenn auch zum Glück nicht tödliche Stromschläge versetzt haben. Die Schuhe vermeiden hierbei den Erdschluss und ohne geschlossenen Stromkreis fließt nix und man kann theoretisch (ob man das will) auch hohe Spannungspotenziale anfassen, ohne Schaden zu nehmen. Die Schuhe isolieren, halten den Stromkreis also offen, und verhindern so die dort problematischen Stromschläge.

ESD-Zubehör hat in der Regel so 1-100 Megaohm Widerstand. Das reicht, um elektrostatische Ladung abzuführen, bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen, schützt aber den Menschen davor, 230V tödlichen Stromschlag über das Zubehör zu bekommen. (ESD Arbeitsunterlage, Armband, Bürostuhl, Schuhe, Fußboden)

ESD Schuhe verhindern nur elektrostatische Aufladung, sonst nichts.

Das Gegenteil eines Widerstandes. Das Material der Schuhe schafft es, elektrische Ströme schwach durch die Sohlen abzuleiten. Dadurch kann es an Dir zu keiner Elektrischen Aufladung kommen, welche elektrostatisch gefährdete Bauteile nicht mehr schädigen kann.

Deswegen muss an in der Regel auch vor dem Betreten eines ESD-Bereiches die Ableitfähigkeit seiner persönlichen Schutzkleidung testen an einem Gerät, welches man mit den Füßen betritt. Dann lägt man die Hände auf. Das Gerät misst den Übergangswiderstand. Ist dieser zu hoch, darf man nicht rein.

ESD schützt nicht den Träger, sondern die Materialien, an denen er arbeitet.

Einen Basisschutz gegen Stromschlag zur Erde erfüllt alles, was eine halbwegs trockene Gummisohle hat. Im Zweifelsfall reichen da ganz normale Sneakers aus. Bin selbst Elektriker und weiß daß aus Erfahrung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung