Was machen Eltern statt Strafen?

Easygoing775  17.11.2023, 11:59

Wie alt ist der Sturkopf?

Monschi79 
Fragesteller
 17.11.2023, 12:02

8 Jahre und naja, ich bin 43 Jahre und ebenfalls der sturkopz

6 Antworten

Bei Medikamenten: Hast du sie schon mal gefragt, wieso sie die nicht nehmen will? Vielleicht ergibt sich daraus ja eine gute Lösung zusammen mit dem Kinderarzt - andere Darreichungsform, anderes Präparat, ggf. Abmildern von Nebenwirkungen oder so! Mit 8 Jahren ist sie ja alt genug, um formulieren zu können, was sie an den Medikamenten in ihrer aktuellen Form stört.

Bei Hausaufgaben, duschen oder ins Bett gehen: Einfach mal machen lassen - und die Konsequenzen selbst mitbekommen lassen! Die Erkenntnis, dass jede Entscheidung und Handlung Konsequenzen hat, ist super wichtig. Und wenn sie das mit diesen recht harmlosen Dingen schon früh lernt, ist das eigentlich nur eine gute Lektion fürs weitere Leben.

Monschi79 
Fragesteller
 17.11.2023, 12:21

Ja, bei den Medikamenten hab ich sie gefragt. Aber es kommt einfach nur "keine Lust".

Das andere probiere ich.. danke

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HappyMe1984  17.11.2023, 12:24
@Monschi79

Probiere es mit den Medikamenten doch mal mit einem Gespräch abseits der akuten Einnahmesituation! Also, zum Beispiel, wenn ihr gerade gemütlich zusammen in der Küche oder auf dem Sofa sitzt und alles ganz entspannt und positiv ist. Und dann ohne jeden Vorwurf, ganz liebevoll und ehrlich interessiert, fragen, wieso es für sie so oft so schwierig ist, ihre Medikamente zu nehmen. Und ruhig auch erklären, dass du gerne mit ihr und dem Kinderarzt nach einer guten Lösung suchen möchtest! So, dass sie merkt, dass es nicht darum geht, dass sie irgendeine Rechtfertigung dir gegenüber suchen muss, sondern wirklich um eine Problemlösung. Und deshalb eben auch nicht in der Situation, wo sie die Dinger nehmen muss und sich weigert und du schon wieder etwas genervt davon bist ;).

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Monschi79 
Fragesteller
 17.11.2023, 12:31
@HappyMe1984

Habe ich gemacht. Aber sie sagt dann: ich weiß auch nicht, warum mich das so nervt.

Sie sagt, dass sie zurzeit wie einen Mann im Kopf hat, der ganz plötzlich irgendwelche Schalter umlegt und sie dann so reagieren muss.

Wenn ich Frage, wie wir den besiegen oder überlisten können sagt sie: Mama der ist zu schlau für uns beide.

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HappyMe1984  17.11.2023, 12:40
@Monschi79

Da hat sie aber eine sehr differenzierte und irgendwie niedliche Beschreibung für "beginnende Pubertät" gefunden :)! Ich finde, was sie dort beschreibt, trifft doch genau dieses Chaos im Hirn, was man in dieser Zeit durchlebt, wirklich gut, oder :)?

Versuch doch mal, zusammen mit ihr in diesem Bild zu bleiben und damit zu arbeiten! Gebt zum Beispiel dem Mann gemeinsam einen Namen. Wenn der Sturkopf dann durchkommt, reagierst du zum Beispiel mit "Oh, Herr XY, Sie sind's! Einen guten Tag wünsche ich Ihnen. Wären Sie bitte so freundlich, mir Bescheid zu geben, wenn (Name deiner Tochter) wieder zu sprechen ist? Ich müsste da etwas mit ihr etwas unter vier Augen bereden!". Also, ein bisschen lustig und so. So, dass sie in dem Moment die Möglichkeit hat, darüber zu schmunzeln - und dadurch über diesen "Bock im Kopf" wegzukommen :).

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Handy- online, oder TV Verbot ziehen ganz gut. Bei Medikamenten kommt es darauf an, wie wichtig sie sind. Wenn sie zur Linderung ihrer Erkaeltung weder Nasenspray, noch Halsschmerztabletten nehmen moechte - so soll es sein. Anders sieht es aus mit notwendigen Medikamenten, wo eine 8jaehrige die Folgen einer Nichteinnahme nicht einschaetzen kann. Das ist ein MUSS.

Bei der Erziehung unserer Tochter bin ich dem Rat meiner Mutter gefolgt. Kinder testen ihre Grenzen aus und moechten diese gesetzt bekommen. Hausaufgaben gleich nach der Schule/nach dem Mittagessen. Danach frei. Um 7 Uhr in die Wanne oder wenn und aber, und um 8 Uhr Licht aus (in der Schulzeit). War eigentlich von Anfang an sehr konsequent, habe auch nie Fuettern nach Verlangen usw mitgemacht. Liebe dein Kind heiss und innig, aber mache dich nie zu seinem Sklaven.

Monschi79 
Fragesteller
 17.11.2023, 12:33

Dankeschön, aber es gibt ja darum ohne Strafen, da ich ja so was wie Medienverbot etc schon gemacht habe und es ihr wirklich egal ist.

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Vll. mal klären warum das Kind alles ablehnt?! Mit stur hat das eher nichts zu tun ,eher mit der Gesamtsituation mit der das Kind nicht klar kommt. Medikamente kann man zur Not untermogeln, auch wenn ich davon kein Freund bin. Wenns um die Hausaufgaben geht mal mit dem Lehrer reden? Nicht duschen? Na dann stinkt sie eben und keiner in der Schule will neben ihr sitzen und alle rümpfen die Nase, ihr Problem dann. Das JA bietet auch eine Hilfe bei der Erziehung an.

Eines meiner Kinder weigerte sich, ein verordnetes Antibiotikum einzunehmen. Nach Rücksprache mit dem Kinderarzt sind wir jeden Tag mit ihr in die Praxis und sie bekam statt des Saftes eine Spritze, worauf sie sich widerspruchslos einließ.

Nicht ins Bett wollen: Unterstützung, indem wir das Kind immer gleich wieder weckten, wenn es auf dem Sofa einschlief. Es dauerte nicht lange, bis er ins Bett wollte.

Keine Hausaufgaben: Die Konsequenzen gibt's in der Schule.

Monschi79 
Fragesteller
 17.11.2023, 12:03

Sie hat Epilepsie und wird wahrscheinlich ihr ganzes Leben lang das Medikament einnehmen müssen. Jeden Tag zum Arzt, wäre da keine Lösung, aber danke.

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Lyrily  17.11.2023, 12:23
@Monschi79

Das war so gemeint, dass dein Kind vielleicht irgendwann mal keine Lust hat jeden Tag zum Arzt zu fahren und nimmt es dann daheim ein

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Ille1811  17.11.2023, 12:32
@Lyrily

Dann nimm Hilfe von einer Erziehungsberatungsstelle an. Mag sein, dass sie sich zu sehr fremdbestimmt fühlt und es eventuell Sachen gibt, wo ihr ihr mehr Eigenverantwortung übertragen könnt und sie so dann bereit ist, die Medikamente zu nehmen.

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Lyrily  17.11.2023, 12:36
@Ille1811

Ich? Bin nicht die Fragesteller;) glaube falsch kommentiert

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Je nach Art der Epilepsie hat es ja Folgen, die Medikamente nicht zu nehmen.
- Anfälle in der Schule, bei Freunden, nicht schwimmen gehen dürfen, nicht Fahrrad fahren dürfen, die Schule ruft den Rettungswagen oder sie ist dann entzetlich müde und schafft es nicht ohne Hilfe nach Hause oder sie wacht beim Weckerklingeln schrecklich fertig auf....

Dazu schaden die Anfälle dem Hirn oder sie verletzt sich dabei anderweitig.

Die Vorteile liegen ja eigentlich darin, dass sie normal leben kann. Dass sie frei ist.