Was lernt man in sozialen Berufen, was man sonst fast nirgendwo lernt?
6 Antworten
Ich habe Demut gelernt, da ich mit vielen Kranken zu tun hatte, meine Bewunderung galt den Patienten, die so stark waren, ihre Krankheiten mit Fassung und Kraft zu ertragen.
Freundlichkeit, alle Menschen gleich zu behandeln lernte ich auch, denn das hatte in meinem Beruf oberste Priorität.
Hilfsbereitschaft, Idealismus, nicht auf die Uhr schauen, wenn Feierabend ist, sondern gewissenhaft die Arbeit zu beenden war die Normalität.
Schweigepflicht, Diplomatie, Vermitteln zwischen Arzt und Patient war das tägliche Geschäft.
Ich kann von mir sagen, dass ich in den 33 Berufsjahren charakterlich gewonnen habe.
Ich arbeite in dem Bereich. Die Unterschiede zu anderen Berufen sind wohl nicht so groß. Im Vergleich zu anderen Berufsgruppen hat man aber oft Kontakt mit sehr verschiedenen Teilen der Bevölkerung.
Dass Menschen, die sich sozial nennen, oft weitaus asozialer sind als die Durchschnittsbevölkerung.
Das ist kein Trollbeitrag, sondern beruht auf Tatsachen. Ich habe mehr als eine Kollegin gehabt, die ihr Studium als Sozialarbeiterin, Soziologin oder Sozialpädagogin abbrach, weil sie es nicht mit den Leuten dort aushielt.
Ich selber habe da leider auch viele schlechte Erfahrungen gemacht...
Leider sind in sozialen Berufen auch viele gescheiterte Existenzen unterwegs, die auf der Suche nach Lösungen für ihre eigenen Probleme sind. Das geht selten gut und diese Leute steigen dann irgendwann aus und behaupten, dass die Arbeitssituation in diesem Bereich unerträglich sind.
Ansonsten lernt man viel über sich selbst und auch über das Leben.....
1. Die Undankbarkeit der Menschen
2. Mit niedrige Löhne überleben
3. Die unsozialsten Menschen arbeiten im sozialen Bereich, d.h. unter anderem Identitätskrise