Was kann man gegen einen Waschzwang tun?
Also selber, OHNE einen Psychologen aufzusuchen? Ich verbrauche 1 Seife pro Tag, muss mich gefühlte 1000 mal waschen, nachdem ich etwas angefasst habe, was schon einer vor mir angefasst hat. Der Waschzwang schränkt mein Leben massiv ein. Bitte helft mir. Es wäre schön, wenn Psychologen oder Menschen mit dieser Krankheit (sei es geheilt oder nicht) mir einen Rat geben könnten, wie ich mir selber helfen kann. Zum Psychologen kann ich immer noch gehen, das weiß ich selber. Vielen Dank für Eure Mühe.
13 Antworten
Waschzwang ist aber nun mal eine Krankheit, die von einem Arzt, also hier dem Psychologen, oder Psychotherapeuten, behandelt werden muß. Du kannst Windpocken oder Masern auch nicht mit Hausmitteln behandeln, oder gar ein gebrochenes Bein.
Es gibt nun mal Krankheiten, die bedürfen einer ärztlichen Behandlung. Waschzwang ist so eine Krankheit.
Psychologen sind auch nur Ärzte mit einem Fachgebiet, wie Gynäkologen oder Chirurgen. Du mußt keine Angst haben, dort hin zu gehen. Du solltest dich nur bald um einen Termin kümmern, da die Wartelisten sehr lang sind.
Du kannst auch mal bei der Caritas oder bei deinem Hausarzt fragen, ob es evtl. eine Selbsthilfegruppe in dieser Richtung gibt. In der Gruppe über sein Problem sprechen hilft oft auch.
Gute Besserung!
Das kann eine ziemlich schlimme psychische Störung sein. Ich bin froh, dass du selbst einsiehst, dass du ein Problem in Form eines Waschzwanges hast. Geh auf jeden Fall zum Psychologen! Selbst kann man dagegen meist wenig tun und ein Psychologe hingegen kann dir wirklich helfen!
Ich wollte von einem Fernsehbericht erzählen, den ich in diesem Zusammenhang gesehen habe: Ein junges Mädchen wurde wegen chronischem Waschzwang in eine spezielle Klinik gebracht. Dort wurde u.a. die "Konfrontationstherapie" angewendet. Anfänglich gabs aber erstmal Gesprächstherapie um das Leben des Mädchens kennenzulernen. Nach ein paar Tagen gab es dann Auflagen, z.b. einen Teddybären kuscheln ohne sich danach direkt die Hände zu waschen, sondern erst nach ein paar Minuten. Der Teddy Bär war sogar schon die fortgeschrittene Stufe, vorher wurde es mit "sauberen" gegenständen geübt. Sie bekam Hausaufgaben, die sie nach eigener Kraft erfüllen sollte, später durfte sie sich nur noch "Selten" die Hände waschen. Zuerst lief alles gut, nach ein paar Wochen kam dann eine krise, und sie verweigerte sich der Therapie, indem sie mündlich protestierte und sich wieder ständig die Hände wusch. Es folgte eine Strafe: Die Therapeutin schüttete den Inhalt des Mülleimers (Papier) auf den Boden und forderte das Mädchen auf, es nicht gleich aufzuräumen. Später berichtete das Mädchen dann im therapeutischen Gespräch, wie sie sich gefühlt hatte. Zum ersten Mal kam Stolz zum Vorschein, es geschafft zu haben. Erst am letzten Tag der Therapie musste sie in die Stadt, und durfte keine Reinigungstücher mitnehmen.
Alles in allem machte das Mädchen nach der Therapie einen freieren und glücklicheren Eindruck.
reduzier das waschen langsam
Frag dich vor dem Waschen, was du angefasst hast und was sich darin/ daran befindet.
Wenn man seinen Körper übermäßig reinigt, nimmt man ihm gleichzeitig auch die Chance Abwehrstoffe zu bilden - das kann auch ein großer Nachteil sein und zu Empfindlichkeiten und Allergien führen.
Viel Erfolg & 'nen guten Rutsch! ;-)