Was kann ich wählen?

4 Antworten

Ich glaube, das ist eine Seher seltene Haltung. Die wenigsten Menschen, denen Umwelt- und Klimaschutz sowie Sozialstaat wichtig ist, sind für eine restriktive Migrationspolitik. Jedenfalls nicht so, dass sie es zu einem Hauptanliegen machen. Genauso umgekehrt. Die meisten entscheiden innerlich für sich, was nun wirklich wichtig ist.

Dadurch gibt es auch keine Grosspartei, die diese beiden Anliegen gleichzeitig vertritt. Gerade Sozialstaat - restriktive Migrationspolitik ist für viele Sozialdemokraten ein Widerspruch. Jene, die für restriktive Massnahmen in der Migrationspolitik sind, interessieren sich oft wenig an einem ausgebauten Sozialstaat. Man kann fast sagen, das es sich hierbei, zumindest teilweise, um einen Widerspruch handelt, der sich daher auch in keiner Partei findet.

Du hast bezüglich deiner erstgenannten Anliegen vor allem die Grünen und die SPD und bezüglich letzteren die AfD, BSW und vielleicht noch FDP und CDU. All diese vier Parteien kümmern sich jedoch kaum um Klimaschutz und sind oft sich nicht wirklich für einen ausgebauten Sozialstaat.

PS: Ich würde dir am ehesten raten, deine patriotische Einstellung zu überdenken. Patriotismus ist grundsätzlich schön. Aber das hat doch nichts mit Einwanderern oder Flüchtlingen zu tun. Man kann doch stolz auf sein Land sein auch wenn Menschen aus anderen Ländern einreisen. Das war ja schon immer so. Es hört sich bei dir fast so an, als ob du Angst hättest, dass man dir „dein“ Deutschland wegnimmt. Wenn du diesen Gedanken weiterführst, kommst du vielleicht zum Schluss, dass das eine gar nichts mit dem anderen zu tun hat. Und wenn nicht, ist ja auch nicht tragisch. (Aber dann wähle bitte nicht die AfD.)


DrBell27 
Beitragsersteller
 08.02.2025, 00:24

Danke schonmal für deine ausführliche Antwort.

Für mich ist ein Sozialstaat und scharfe Migrationspolitik nicht unbedingt ein Widerspruch. Mir ist eben ein guter Sozialstaat wichtig, aber für diejenigen, die hier in DE leben. Z.B. eben für bedürftige Rentner, die hier 40 Jahre oder mehr gearbeitet haben und trotzdem teils zur Tafel gehen müssen, Flaschen sammeln müssen oder auch Geringverdiener, die sich nur schwer eine Wohnung leisten können etc.

Ich stehe eben für ein gerechtes Deutschland, dass aber nicht seinen Nationalstolz verliert und eine Migrationspolitik, die sich auf benötigte Fachkräfte spezialisiert, nicht auf Bürgergeldempfänger. Deutschland muss ein Land sein, dass gewisse grundlegende Dinge wie Wohnen, Führerschein, Lebensmittelpreise etc. wieder für jeden hier in DE bezahlbar sind. Gerechte Sozialpolitik heißt aber doch nicht, dass wir automatisch mehr Migranten als notwendig aufnehmen müssen. Außerdem fehlt gerade das Geld für unseren Sozialstaat, wenn wir zu viele Migranten in unser Sozialgeld einwandern lassen.

NinJoyo  08.02.2025, 00:27
@DrBell27

Wenn ich das hier so lese, freut mich das echt dass es noch mehr Leute gibt die so denken. Manchmal bekommt man das Gefühl, man ist einer von zehn oder so mit diesen Ansichten

DrBell27 
Beitragsersteller
 08.02.2025, 00:31
@NinJoyo

Ich glaube sogar, dass es mehr Leute gibt, die diese Einstellung haben, als man denkt. Es sind ja auch viele ehemalige SPD-Wähler zur AfD abgewandert, eben auch hauptsächlich wegen der Migrationspolitik. Darunter auch oftmals viele "Arbeiter" die ja das Klientel der SPD immer waren. Auch diese sind anscheinend in der Migration oftmals rechts, aber gleichzeitig werden sie ihre soziale Ader nicht verloren haben. Momentan muss man entscheiden, wähle ich rechte Migration, oder linke Wirtschaft, aber auch "linke" Migration.

Iooo45  09.02.2025, 12:55
@DrBell27

Ich glaube, ich verstehe deine Haltung. Du willst keine Menschen hereinlassen, die nicht arbeiten und selber Geld verdienen können. Das ist auch erstmal nachvollziehbar. Aber was ist mit Menschen in prekären Verhältnissen? Sollten wir die nicht aufnehmen und ihnen helfen?

Es gibt tatsächlich Probleme im Sozialstaat. Grundsätzlich funktioniert er aber es gibt viele Probleme. Diese gab es aber bereits unter der CDU-Regierung Merkel und dann auch unter der Ampel. Fakt ist, dass es einfach schwierig ist, es allen Recht zu machen. Es wird vielleicht in Zukunft eine Regierung geben, die die Rentner entlasten, dann jedoch andere vernachlässigen wird. Das wäre auch bei allen heutigen Oppositionsparteien so.

Wenn dir die Migration derart wichtig ist, ist vermutlich die CDU am nächsten an deiner Haltung. Es ist dann aber auch klar, dass du dann bei deinen Erwartungen im Klimaschutz einbüssen musst. Es ist nicht leicht, eine Partei zu finden, die alle Erwartungen erfüllt. Ich glaube, wir müssen alle Kompromisse eingehen und dann die Partei wählen, die wenigstens die meisten unserer Kriterien erfüllt. Ich glaube aber nicht, dass das radikale Parteien wie die AfD oder das BSW sind.

Sieht so aus, als seiest Du ein BSW-Wähler!

Wir sollten eine Partei gründen. Obwohl ich eher wirtschaftsliberal bin als sozialistisch, halte ich auch einige Umwelt-Themen für äußerst wichtig.

Gleichzeitig bin ich auch für eine absolute Grenzschließung innerhalb der EU und eine harte Asylpolitik. Der Sozialstaat wird ausgeraubt. Wir können deutlich mehr umverteilen an unsere eigenen Landsleute (z.B. Rentner), wenn die Masse an Bedürftigen, welche zu einem inzwischen zu großen Teil aus Nicht-EU-Bürgern besteht, geschmälert werden würde. Dann wären Steuersenkungen in der Mittelschicht möglich, es braucht dann auch keine Reichensteuern.

Der Staat muss schlanker werden und Geld in Innovation stecken. Es sollte ein Ministerium für Innovation geben, welches wirklich gute Start-Ups direkt staatlich unterstützt und vielleicht quasi-teil-verstaatlicht. Dann würden wir im KI-Bereich performen, Maschinenprodukte könnten noch besser und intelligenter werden (Etikett "Made in Germany") und wirklich gute Modelle zur Energiegewinnung würden gefördert werden. Aktuell pumpen wir Milliarden in Windkraftwerke und Solar für Privatfirmen, denen es nur um Profitmaximierung geht und nicht um das Wohl des Volkes.