Tja, wenn ich das wüsste… Es hat sicher damit zu tun, dass durch Social Media ein enormer Gruppendruck entsteht, der dann dazu führt, dass einfach alle Sambas tragen. Wenn dann einzelne aus dieser Reihe fallen, fällt das auf. Wie es dann aber dazu kommt, dass man dafür ausgeschlossen oder gar gemobbt wird, ist mir nicht ganz klar. Das lässt sich mir nicht irgendwie rational erschliessen.
Ich kann mir vorstellen, dass diese Jugendlichen möglicherweise eine gewisse Bedrohung darin sehen, zu viel mit (ich nenne sie jetzt mal) „Outsider“ zu tun zu haben, weil sie Angst haben, von den übrigen irgendwann als ebensolche angesehen zu werden. Um deutlich zu machen, dass sie zu den „Coolen“ gehören, machen sie sich dann auch mal über die „Outsider“ lustig.
Zu deiner eigentlichen Frage zum Materialismus: Man kann sich heute halt auch einfach viel leisten, oder hat zumindest das Gefühl, das den anderen zeigen zu müssen.
Für mich ist das ganze auch ein einziges Paradoxon. Ich selbst mag natürlich auch schöne Kleidung und überlege mir gut was ich morgens anziehe, um nicht gerade schief angeschaut zu werden. Aber der allgemeine Druck, der dadurch herrscht und sich gefühlt täglich selbst überbietet, ist auch mir ein Rätsel. Es bleibt mir nur zu sagen, dass wenn du dein Ding durchziehst und einfach dich selbst bist, das am Ende am authentischsten ist. Das wird dir am Ende deutlich mehr bringen als die kurzfristige Anerkennung für deine neusten Sambas.