Was ist der Unterschied (Islam) zw. sunnitisch und schiitisch + hanafiten und Schafiiten (außer das Gebet)?

3 Antworten

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Die Sunniten mit den richtigen unveränderten Glauben, glauben, dass Muhammad sas der letzte Gesandte ist.

Die Shiiten glauben, dass der Gefährte und Neffe des Gesandten Muhammad sas namens Ali nach dem Tode des Propheten Muhammad sas ein weiterer Prophet war. Eine sehr schlimme Behauptung, weil es ja Verse im Qur'an gibt, die wiederlegen, dass der Prophet Muhammad sas der letzte Prophet ist.

Die Hanafiten und Shaffiten sind  2 der 4 Rechtschulen der Sunniten. Jede Rechtschule hatte einen großen Gelehrten, der die Aussagen und Lebensweise des Propheten Muhammad sas anhand von Überlieferungen interpretierte. Die Meinungen der vier Gelehrten unterscheiden sich in Kleinigkeiten minimal. ZB beim beten in der Gemeinschaft laut Amin sagen oder leise, die Füße aneinander reihen oder nicht usw. Die beiden anderen Rechtschulen sind die Hanbaliten und Malikiten.

Raplover 
Fragesteller
 02.05.2017, 19:34

dankeschön für diese deutliche Antwort :)

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Jumik85  02.05.2017, 21:43

Gern geschehen. 🤗

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Hallo.

Bei den Sunniten und Schiiten handelt es sich um zwei völlig unterschiedliche Konfessionen, die sich zwar kaum im Gebet und in anderen Geboten unterscheiden, aber dafür teilweise erheblich im Glaubensinhalt, so zB glauben die meisten Schiiten an 12 fehlerlose Imame an die jeder Schiite glauben MUSS und die sie meines Wissens nach sogar noch mehr verehren als die Propheten. Bei den Sunniten gibt es das nicht. Außerdem akzeptieren die meisten Schiiten nicht die ersten drei Kalifen sondern, glauben daran, dass Ali ibn Talib (für Sunniten erst der vierte Kalif) de rechtmäßige erste Kalif sei.

Hanafiten und Schafiiten sind zwei Madhabs (Rechtsschulen) der Sunniten. Das heißt sie unterscheiden sich nicht darin woran sie glauben, sondern an der Interpretation des Korans und der Sunna. Z.B sind die Schafiiten der Meinung, dass man Gebetswaschung machen muss sobald man eine Frau, die man theoretisch heiraten kann, berührt hat. Die Hanafiten sagen, man muss keine Gebetswaschung machen. Das liegt daran, dass die Schafiiten den Koran in diesem Fall wörtlich genommen haben,die Hanafiten jedoch nicht. Außerdem sind die Schafiiten der Meinung, dass man auf der Reise (die Absicht mind 80 km den Wohnort zu verlassen mit der Absicht ein paar Tage zu bleiben) die Gebete verkürzen darf und auch einige davon zusammenfassen. Die Hanafiten erlauben zwar das Kürzen, aber nicht das zusammenfassen, das heißt jedes Gebet muss in der richtigen Zeit gebetet werden. Also hat jede Rechtsschule Vorteile und Nachteile.

Einem sunnitischen Muslim ist es grundsätzlich erlaubt irgendeine der 4 Rechtsschulen zu befolgen und er ist nicht verpflichtet einer einzigen Rechtschule in allen Belangen und Situationen zu befolgen. Man muss nur beachten, dass man sich nicht aus jeder Rechtsschule systematisch das einfachste aussuchen darf. Und man muss außerdem darauf achten, dass jeder Gottesdienst den man verrichten, nach mindestens einer Rechtschule 100% gültig sein muss. Das heißt man dar z.B beim Gebet nicht zwischen Hanafi und Schafii mischen. Aber man darf z.B wie ein Schafii beten und wie ein Hanafi fasten. Das ist so, weil sich alle 4 Rechtsschulen akzeptieren, aber wenn man mischen würde (Talfiq) dann würde man quasi so etwas wie eine eigene Rechtschule erfinden, obwohl man gemäß Koran verpflichtet ist, diejenigen mit Wissen zu fragen, wenn man nicht selber weiß.

Raplover 
Fragesteller
 26.06.2017, 00:46

Dankeschön für die informative Antwort ✅und heißt cerveza nicht iwie Bier auf Spanisch..?

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Die Hanafiten und Schafiiten sind zwei der vier Rechtsschulen des sunnitischen Islam.

Schiiten vertreten die Auffassung, dass nur Muhammads Cousin und Schwiegersohn Ali und seine Nachkommen das Recht hätten, das politische Oberhaupt (Kalif, Imam) aller Muslime zu stellen.

Sunniten und Schiiten unterscheiden sich heutzutage kaum mehr im Glauben und in der religiösen Praxis, sie gehören jedoch unterschiedlichen Rechtsschulen an.