Was haltet Ihr von Ressourcenbasierte Ökonomie?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Eine Idee für die Zukunft 67%
Eine nicht durchsetzbare Idee 33%

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Eine nicht durchsetzbare Idee

Zuerst einmal ist es in Ordnung, Ideen zu diskutieren, die in die Zukunft weisen. Ich habe zwar für "Eine nicht durchsetzbare Idee" gestimmt, würde aber lieber "Eine so nicht durchsetzbare Idee" abstimmen, denn mir scheinen in Jacque Frescos Denkansätzen einige Fehler zu stecken, woran die Idee so scheitert, obwohl es Zeit wird, über die Wirtschaftsverfassung der Zukunft zu reden.

Das Zitat enthält bereits einen Fehler, denn Ressourcen stehen ja nicht einfach so zur Verfügung. In der Regel kostet die Gewinnung erst mal Geld, das die USA nicht hatten. Herr Fresco übersieht, dass damals die USA bereits vehement den Weg in die Staatsverschuldung gesteuert sind, die uns heute so große Sorgen bereitet. Und er vergisst, dass diese Staatsverschuldung den Kapitalhaltern in die Hände spielt, nicht den Arbeitnehmern, die sich an diesem großen Spiel mangels Masse nicht beteiligen können.

Seine Ideen, wie ich sie in Wikipedia gelesen habe, zeigen mir an, dass er wie viele Sozialutopisten "Geld" und seine Funktion nicht versteht. Selbst in einer Ressourcenbasierten Ökonomie bräuchte er Geld und Preise, weil beides nur EIN AUSDRUCK von BEWERTUNG ist, die Menschen vornehmen. Und da Menschen unterschiedliche Güter mit verschiedenen Werten belegen und daher auch tauschen, werden automatisch als Ausdruck dieser unterschiedlichen Wertzumessungen relative Preise entstehen, die über "Geld" ausgetauscht werden. Das ist der falsche Popans.

Außerdem ist mir nicht klar, wie jemand nach dem Bericht des CLUB OF ROME und seiner Feststellung der Ressourcenknappheit in der Welt immer noch davon ausgehen kann, dass Natur ungebremst ausbeutbar ist. Im kostenlosen Konsumieren bis zum Platzen sehe ich keine erstrebenswerte Zukunftsutopie. Also: weiterdiskutieren bitte.

Eine Idee für die Zukunft

Ein herzliches Hallo an alle Interessierte! :)

Bei meiner ersten Auseinandersetzung mit dem Thema "Ressourcenbasierte Wirtschaft" (RBE, engl.: resource-based economy) wurden mehr Fragen aufgeworfen als ich Antworten für mich gewinnen konnte. Beispielsweise bringt der Film "Zeitgeist Addendum" zwar viele Enthüllungen bezüglich unserer Gesellschaft und des monetären Systems -- meist leider nur mit spekulativen Hypothesen und Erklärungen --, doch der Teil, wo Jacque Fresco, der Erfinder der RBE, zu Wort kommt, hat mich irgendwie neugierig gemacht.

[An dieser Stelle sei aufgrund jener Hypothesen eher der letzte Film der Zeitgeist-Reihe, "Zeitgeist: Moving forward", zu empfehlen, und vor allem der offizielle Dokumentarfilm von "Das Venus Projekt" (The Venus Project): "Paradise or Oblivion"]

Ich habe mir mehrere Stunden die Vorträge zum Venus Projekt auf YouTube angeschaut und natürlich alles, was es auf der offiziellen Webseite http://www.thevenusproject.com an Infos gab, gelesen.

(Ich bevorzuge die originalquellen gegen Meinungen von Dritten auf sites wie wikipedia, blogs oder so)

Insgesamt hat es mich sehr viel Zeit "gekostet", bis ich meine alte Einstellung gegen eine Neue getauscht hatte. -- Es war ein Kampf ... Wer war der Feind? Naja, ich selbst, mein Ego. Ich konnte nicht so leicht hinnehmen, dass ich zuvor falsche Antworten, eine falsche Einstellung und falsche Werte besaß.

Ob die RBE durchsetzbar ist? -- Wenn es um die Machbarkeit geht, ein kategorisches JA! Ob sie eine Zukunft hat? -- Nein. Widersprüchlich? -- Tja, der Grund, warum ich für eine RBE kaum eine Zukunft sehe, ist nur eine Annahme.

Ich selber bin über das Thema RBE gestolpert, einst noch verblendet von meiner erworbenen Einstellung bzw. Sozialisation. Es war eher Zufall, dass ich die Neugier behalten habe, um die Lebensarbeit eines offensichtlich viel klügeren und erfahrenen Menschenen, als ich es bin, nicht gleich "beiseite geschoben habe".

Ob dieser Zufall genug anderen Menschen widerfahren wird, um die Kritische Masse an Menschen zur praktischen Umsetzung einer RBE zu mobilisieren? -- Es erscheint mir sehr unwahrscheinlich, dennoch ist die Möglichkeit vorhanden!

Fazit: An der Umsetzung einer Ressourcenbasierten Wirtschaft (RBE) zu arbeiten, macht durchaus Sinn. Die Frage für jeden Einzelnen bleibt: "Gestalte ich die Zukunft mit?"

Eine Idee für die Zukunft

Eine verspätete Antwort, aber dennoch:

Ich richte eine Frage zurück an alle, die bisher geantwortet und abgestimmt haben - wie viele der online (meist kostenlos) verfügbaren Materialien zu diesem Thema habt ihr euch angesehen?

Leider ist es meist der Fall, dass durch das jahrzehntelange "Training" (ob bewusst oder unbewusst) im aktuell vorherrschenden (geldbasierten) Wirtschaftssystem die meisten nicht in der Lage sind, eine solche Frage zu beantworten (ohne es "böse" zu meinen). Generell gibt es auch keine konkrete Antwort auf die gestellte Frage, da der Hintergrund der Frage nicht auf die generelle Machbarkeit abzielt, sondern auf das "wie kommen wir von A nach B". Machbar ist grundsätzlich so gut wie alles. Einige Beispiele dafür liefern Projekte wie die erste Mondlandung, die Entwicklung der Atombombe (leider) oder gar schlimmerer Waffen und - vor allem in heutiger Zeit schön sichtbar - die nicht endende Weiterentwicklung von Technik und Wissenschaft. Man verwechselt aber leider viel zu oft (auch aufgrund unserer Sprachbarrieren) Wissenschaft mit Wissenschaftlern, Technik mit Technikern. Was wir heute von all dem sehen ist geprägt von geplanter Obsoleszenz (dem bewussten Zurückhalten von Effizienz und Nachhaltigkeit zum Zwecke des Profits, ein Ausdruck der selbst Ingenieure, die genau das mit in ihre Produkte einplanen - oft unbewusst - häufig nicht kennen), Marketing (Bedürfnisse schaffen wo eigentlich keine da sind) und vielen anderen Verwerfungen.

Vor allem, wer von Utopien spricht, zeigt ganz offensichtlich, dass er sich nicht mit den verfügbaren Materialien zum Venus Project beschäftigt hat. Es gibt keine Utopien, nur Informations- und Wissensbarrieren. Hätte man dieselben Menschen, die heute solche Aussagen machen, vor 60 Jahren nach der Machbarkeit der Mondlandung gefragt, hätten sie mit ziemlicher Sicherheit verneint. Hätte man weiter gefragt, wie viel sie über Gravitation, Schwerelosigkeit, Raumfahrt, Antriebstechniken für die Weltraumfahrt und andere technische Systeme wissen, würde man schnell erkennen, dass die Antwort auf die Frage tatsächlich nur eine "Meinung" ist, und keine auf Erkenntnissen beruhende Information. Als die Gebrüder Wright vor über 100 Jahren die erste Flugmaschine konstruierten, schrieben die meisten Gelehrten ihrer Zeit Bücher darüber, warum Menschen niemals fliegen werden können. Die Gebrüder Wright haben diese Bücher glücklicherweise nicht gelesen, sondern sich an das Erforschen der Natur von Vögeln begeben, um herauszufinden, wie es sein kann dass diese auf dieser "dünnen Substanz" (Luft) fliegen können. Das Ergebnis kennt heute jeder.

Die Frage, die man sich stellen sollte ist daher nicht "Was haltet ihr davon?" oder "Ist das machbar?", sondern vielmehr "Wie viel bin ich selbst bereit dazu beizutragen, dass es eines Tages Wirklichkeit wird?". Vor allem die Frage nach dem "davon halten" ist fast schon gefährlich, da die meisten (wie eingangs erwähnt) in diesem Falle ihre bloße Meinung kundtun (nicht böse gemeint ;-)), anstatt sich vorher eingehend zu informieren. Dazu reicht es nicht aus, einige wenige Videos zu gucken oder sich einen groben Überblick zu verschaffen, es ist vielmehr erforderlich tiefer in die Materie einzudringen, an allen Stellen die das Venus Project als änderungsbedürftig ansieht nachzufragen (am besten sind dazu wie gesagt zunächst die - hundertfach vorhandenen - kostenlosen, online verfügbaren Materialien geeignet, zusätzlich dazu empfehle ich ein eingehendes Studium unserer menschlichen "Natur" (wer sich bereits damit beschäftigt hat kann ahnen, warum ich das Wort Natur in Anführungszeichen gesetzt habe) und sämtlicher Bereiche der Wissenschaft und Technologie, die mit der Implementierung einer Ressourcenbasierten Ökonomie zu tun haben, und sich die Frage so selbst zu beantworten. Es ist keine Frage der Machbarkeit, es ist eine Frage der Mitarbeit. "Be the change you want to see in the world." Oder wie Jacque Fresco es gerne ausdrückt: "If you want a better world, you have to get up off your ass and make it better."

So ziemlich jedes neue System (auch die vermeintliche Demokratie in der wir heute leben) musste hart erarbeitet werden. Diejenigen, die am Anfang solche neuen Systeme publik machten wurden in fast allen Fällen mit ähnlicher Skepsis (und zugrundeliegendem Halbwissen) betrachtet (und mussten teilweise um ihre Existenz, gar um ihr Leben fürchten - Beispiel: Galileo), wie es hier offensichtlich größtenteils der Fall ist (bitte nicht als Angriff auffassen, eher als augenzwinkernd gemeinte Motivation zum Weiterforschen, ob eure Aussagen wirklich Relevanz haben).

Einen sehr schönen Einstieg zu dem Thema bietet seit kurzem der Film "Paradise or Oblivion", kostenlos erhältlich auf YouTube (mit Untertiteln in 30 Sprachen, deutsche Synchronfassung ist in Arbeit): http://www.youtube.com/watch?v=KphWsnhZ4Ag

Für weitere Fragen stehe ich gerne jederzeit zur Verfügung.

Eine Idee für die Zukunft

Hallo Maurice,

schön, dass Du Dich skeptisch mit der Thematik bzgl. der "Ressourcenbasierten Wirtschaft" (RBE) auseinandersetzen wolltest.

Aber reicht dazu eine Umfrage aus?

Stimmen da wirklich qualifizierte Menschen ab, die sich mit dem Thema RBE wirklich auskennen?

Antworten da qualifizierte Leute?

Werden qualifizierte oder unqualifizierte Antworten vom Fragesteller ausgezeichnet?

Allein dass Du nur den einen Zeitgeistfilm erwähnst lässt darauf schließen, dass Du Dich selbst nicht ausführlich informiert hast.

--> Halbwissen ist bekanntlich gefährlich. :-O

Ich bitte Dich daher, nach reichlicher Auseinandersetzung mit dem Thema RBE eine andere zur Verfügung stehende Antwort als die eher laienhafte, auf wenig qualitative Recherche basierende Antwort von "berkersheim" auszuzeichnen, denn dieser hat sich mit der Thematik fast ebenso wenig beschäftigt wie Du.

(Ein Ausflug nach WIkipedia bzw. dem Abgrasen der Spitze des Eisbergs reicht bei Weitem nicht aus)

Tut mir leid, dass ich das so offen sagen muss, aber es ist nunmal so.

Ich will zu den Darstellungen von valmadi und Daniel nichts weiter zu beitragen, da in deren Antworten bereits die relevanten Aspekte zur faktenbasierten Meinungsbildung ausgeführt wurden.

Nichts für ungut und allen eine gute Zeit! :)

LG, Benny aka Singarix Salvation

~ "To boldy sing what no one has sung before!" ~

PS: Eigentlich antwortete ich nicht "Eine Idee für die Zukunft", sondern es ist eine Idee für die Gegenwart, denn Veränderung beginnt im Hier und Jetzt.

Eine nicht durchsetzbare Idee

Zumindest ein sehr interessanter Ansatz! An der Durchsetzung zweifle ich leider auch, denn wenn man Volkswirtschaft studiert, dann gibt es als Grundlage 2 Aussagen, die unwiderlegbar sind.

  1. Die Bedürfnisse des Menschen sind unendlich
  2. Die Ressourcen sind endlich/ selten/ ...

Deshalb denke ich un durchsetzbare Idee!