Eine Idee für die Zukunft

Eine verspätete Antwort, aber dennoch:

Ich richte eine Frage zurück an alle, die bisher geantwortet und abgestimmt haben - wie viele der online (meist kostenlos) verfügbaren Materialien zu diesem Thema habt ihr euch angesehen?

Leider ist es meist der Fall, dass durch das jahrzehntelange "Training" (ob bewusst oder unbewusst) im aktuell vorherrschenden (geldbasierten) Wirtschaftssystem die meisten nicht in der Lage sind, eine solche Frage zu beantworten (ohne es "böse" zu meinen). Generell gibt es auch keine konkrete Antwort auf die gestellte Frage, da der Hintergrund der Frage nicht auf die generelle Machbarkeit abzielt, sondern auf das "wie kommen wir von A nach B". Machbar ist grundsätzlich so gut wie alles. Einige Beispiele dafür liefern Projekte wie die erste Mondlandung, die Entwicklung der Atombombe (leider) oder gar schlimmerer Waffen und - vor allem in heutiger Zeit schön sichtbar - die nicht endende Weiterentwicklung von Technik und Wissenschaft. Man verwechselt aber leider viel zu oft (auch aufgrund unserer Sprachbarrieren) Wissenschaft mit Wissenschaftlern, Technik mit Technikern. Was wir heute von all dem sehen ist geprägt von geplanter Obsoleszenz (dem bewussten Zurückhalten von Effizienz und Nachhaltigkeit zum Zwecke des Profits, ein Ausdruck der selbst Ingenieure, die genau das mit in ihre Produkte einplanen - oft unbewusst - häufig nicht kennen), Marketing (Bedürfnisse schaffen wo eigentlich keine da sind) und vielen anderen Verwerfungen.

Vor allem, wer von Utopien spricht, zeigt ganz offensichtlich, dass er sich nicht mit den verfügbaren Materialien zum Venus Project beschäftigt hat. Es gibt keine Utopien, nur Informations- und Wissensbarrieren. Hätte man dieselben Menschen, die heute solche Aussagen machen, vor 60 Jahren nach der Machbarkeit der Mondlandung gefragt, hätten sie mit ziemlicher Sicherheit verneint. Hätte man weiter gefragt, wie viel sie über Gravitation, Schwerelosigkeit, Raumfahrt, Antriebstechniken für die Weltraumfahrt und andere technische Systeme wissen, würde man schnell erkennen, dass die Antwort auf die Frage tatsächlich nur eine "Meinung" ist, und keine auf Erkenntnissen beruhende Information. Als die Gebrüder Wright vor über 100 Jahren die erste Flugmaschine konstruierten, schrieben die meisten Gelehrten ihrer Zeit Bücher darüber, warum Menschen niemals fliegen werden können. Die Gebrüder Wright haben diese Bücher glücklicherweise nicht gelesen, sondern sich an das Erforschen der Natur von Vögeln begeben, um herauszufinden, wie es sein kann dass diese auf dieser "dünnen Substanz" (Luft) fliegen können. Das Ergebnis kennt heute jeder.

Die Frage, die man sich stellen sollte ist daher nicht "Was haltet ihr davon?" oder "Ist das machbar?", sondern vielmehr "Wie viel bin ich selbst bereit dazu beizutragen, dass es eines Tages Wirklichkeit wird?". Vor allem die Frage nach dem "davon halten" ist fast schon gefährlich, da die meisten (wie eingangs erwähnt) in diesem Falle ihre bloße Meinung kundtun (nicht böse gemeint ;-)), anstatt sich vorher eingehend zu informieren. Dazu reicht es nicht aus, einige wenige Videos zu gucken oder sich einen groben Überblick zu verschaffen, es ist vielmehr erforderlich tiefer in die Materie einzudringen, an allen Stellen die das Venus Project als änderungsbedürftig ansieht nachzufragen (am besten sind dazu wie gesagt zunächst die - hundertfach vorhandenen - kostenlosen, online verfügbaren Materialien geeignet, zusätzlich dazu empfehle ich ein eingehendes Studium unserer menschlichen "Natur" (wer sich bereits damit beschäftigt hat kann ahnen, warum ich das Wort Natur in Anführungszeichen gesetzt habe) und sämtlicher Bereiche der Wissenschaft und Technologie, die mit der Implementierung einer Ressourcenbasierten Ökonomie zu tun haben, und sich die Frage so selbst zu beantworten. Es ist keine Frage der Machbarkeit, es ist eine Frage der Mitarbeit. "Be the change you want to see in the world." Oder wie Jacque Fresco es gerne ausdrückt: "If you want a better world, you have to get up off your ass and make it better."

So ziemlich jedes neue System (auch die vermeintliche Demokratie in der wir heute leben) musste hart erarbeitet werden. Diejenigen, die am Anfang solche neuen Systeme publik machten wurden in fast allen Fällen mit ähnlicher Skepsis (und zugrundeliegendem Halbwissen) betrachtet (und mussten teilweise um ihre Existenz, gar um ihr Leben fürchten - Beispiel: Galileo), wie es hier offensichtlich größtenteils der Fall ist (bitte nicht als Angriff auffassen, eher als augenzwinkernd gemeinte Motivation zum Weiterforschen, ob eure Aussagen wirklich Relevanz haben).

Einen sehr schönen Einstieg zu dem Thema bietet seit kurzem der Film "Paradise or Oblivion", kostenlos erhältlich auf YouTube (mit Untertiteln in 30 Sprachen, deutsche Synchronfassung ist in Arbeit): http://www.youtube.com/watch?v=KphWsnhZ4Ag

Für weitere Fragen stehe ich gerne jederzeit zur Verfügung.

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