Was haltet ihr von Krahs Konzept des Binnen-Ethnopluralismus?
Maximilian Krah polarisiert in der AfD ja momentan mit seinem Konzept des Binnenethnopluralismus, wie findet ihr das Konzept?
Worum gehts denn dabei?
Darum dass die verschiedenen Ethnien innerhalb Deutschlands sich aus dem Weg gehen, aber trotzdem in Deutschland bleiben dürfen.
5 Antworten
Mir fällt kein Beispiel ein wo das schon mal so funktioniert hat!
Es gibt so viele Orte, wo man sich zwangsläufig begegnet - in den Schulen, im Schwimmbad, in den Vereinen.
Entweder man geht aufeinander zu arrangiert, lernt sich besser kennen und akzeptieren (auch ohne, dass die eigene Kultur dadurch Schaden nimmt) oder - bei zu wenig Kontakt - setzen sich stereotype Vorurteile durch, es kommt zu Spannungen und einer wie auch immer gearteten Apartheid.
Krah’s „Binnenethnopluralismus“ – Ein Hoch auf die bunte Einfalt!
Willkommen in der wundersamen Gedankenwelt des Herrn Maximilian Krah, AfD-Vordenker, Europaparlamentsabgeordneter und bekennender Fan von Dingen, die nach 19.45 Uhr eigentlich keiner mehr gut finden darf. Doch Krah wäre nicht Krah, wenn er nicht aus einem bräunlich schimmernden Gedankenspiel eine neue Vokabel für seine politische Märchenwelt zaubern würde: Binnenethnopluralismus.
Klingt erstmal wie ein medizinischer Befund: „Herr Doktor, ich hab da so ein Ziehen in der Stirn – kann das Binnenethnopluralismus sein?“
Nein, mein Lieber, schlimmer: Es ist eine Ideologie. Und zwar eine, die sich als pluralistisch tarnt, dabei aber auf altbewährte ethnonationale Stereotypen zurückgreift.
Die Essenz in der Nussschale:Binnenethnopluralismus heißt so viel wie: Jede Ethnie hat ihren Platz – und soll da auch bitte schön bleiben. Nur dass es nicht mehr "Ausländer raus" heißt, sondern: „Vielfalt ja – aber schön sauber sortiert.“ Wie im Keksregal bei Aldi: Schokokeks, Butterkeks, Doppelkeks – aber bitte nicht mischen!
Krah verkauft das Ganze als kulturelle Selbstbestimmung im Binnenraum. "Die Sachsen den Sachsen, die Bayern den Bayern und die … naja … alle anderen bitte nur zu Besuch, mit Stempel und Rückflugticket."
Integration? Fehlanzeige. Interkulturalität? Allenfalls auf Postkarten. Und Toleranz? Nur, wenn sie ihre Landesfarben trägt.
Ethnopluralismus light – jetzt auch als HausmarkeNatürlich ist das Ganze hübsch verpackt in pseudointellektuellem Jargon, damit’ s auch beim Burschenschaftsabend gut klingt. „Kulturelle Homogenität als Schutzschild vor Auflösung“, so oder ähnlich. Was eigentlich nur bedeutet: „Wir wollen unter uns bleiben.“
Die deutschen Wohnzimmer sollen rein deutsch bleiben, das Bier rein deutsch, die Nachbarn rein bioethnisch einwandfrei. Eine Art folkloristische Reinheitsgebotsfantasie – allerdings nicht für Getränke, sondern für Menschen.
Sarkastisch gefragt:Warum nur Binnenethnopluralismus? Warum nicht Nanoethnopluralismus?
Jede Stadt kriegt ihr eigenes Völkchen. In Köln wohnen nur noch Karnevalisten, in Leipzig nur Wagner-Fans und im Sauerland bitte ausschließlich Menschen mit Doppelnamen und Gartenzwergen. Wer umzieht, muss ein Formular ausfüllen und einen „Heimatverträglichkeitsnachweis“ erbringen.
Krah – der IKEA-Katalog der politischen IdeenSein Konzept ist wie ein Billy-Regal: Es sieht strukturiert aus, wackelt aber schon beim Aufbau, ist moralisch eher Spanplatte und kippt bei jedem historischen Faktensturm um.
Aber hey – warum auf Wissenschaft hören, wenn man sich seine Theorie auch aus der deutschen Romantik, der französischen Neuen Rechten und dem eigenen Ego zusammenbauen kann?
Fazit: Vielfalt? Ja, aber bitte nach Vorschrift!Krahs Binnenethnopluralismus ist der Versuch, alten Wein in neue Schläuche zu gießen – wobei der Wein bereits seit Jahrzehnten umgekippt ist. Es ist eine Weltanschauung für Menschen, die glauben, dass der Busfahrer am besten deutsch heißt, das Brot nur von deutschen Händen gebacken werden darf und dass „Kultur“ eine Art Tupperdose ist: einmal fest verschlossen, bleibt sie für immer frisch.
Aber die Welt ist eben kein ethnisches Schubladensystem. Und wer glaubt, man könne Menschen sortieren wie Playmobilfiguren, sollte vielleicht weniger Politik machen – und öfter mal über den Tellerrand schauen.
Oder wenigstens ins 21. Jahrhundert.
PS: Binnenethnopluralismus ist wie ein Einhorn im Dirndl – sieht auf den ersten Blick harmlos aus, bleibt aber ein Fabelwesen aus einer ideologischen Märchenwelt, die besser im Bücherregal von 1942 verstauben sollte.
du meinst also: nicht wie bei Aldi alles sortieren, sondern lieber Kekse, Obst, Salate, Fleisch, Schokolade etc alles in einen großen Eimer und kräftig durchmischen?
Also ICH wüsste, was mir lieber ist!
Binnenethnopluralismus ist nichts weiter als ein pseudointellektueller Versuch, knallharte rassistische und völkische Ideen in ein harmlos klingendes Gewand zu kleiden. Maximilian Krah spielt hier mit Begriffen, um alte nationalistische und identitäre Denkmuster salonfähig zu machen. Das Konzept suggeriert, dass verschiedene "ethnische Gruppen" auch innerhalb eines Landes strikt voneinander getrennt existieren sollten, quasi jeder in seiner Ecke, mit möglichst wenig Vermischung.
Was dabei völlig untergeht, ist der menschenverachtende Kern dieses Denkens. Es basiert auf der Vorstellung, dass Menschen nicht gleichwertig sind, sondern nach Herkunft, Kultur oder vermeintlicher Identität sortiert werden sollten. Das ist keine kulturelle Vielfalt, das ist Segregation. Es ist das Gegenteil von einem demokratischen, offenen und solidarischen Miteinander.
Dass solche Ideen überhaupt wieder ausgesprochen werden, ist alarmierend. Dass sie in einer Partei wie der AfD auf offene Ohren stoßen, überrascht nicht. Aber sie bleiben gefährlich. Und Krah steht damit in der Tradition der extremsten und rückschrittlichsten Ideologien, die Europa im letzten Jahrhundert gesehen hat. Wer so etwas verteidigt, hat aus der Geschichte nichts gelernt.
ausgerechnet Krah, den die Basis am liebsten ausschliessen würde...
gibt halt nur nicht genügend echte Gründe, einen Parteiauschluss anzustossen (noch nicht), und er ist in der mittleren Ebene noch zu gut vernetzt,
aber das ändert sich langsam...
Nicht alles, was seinem wirren Gedankengängen entfleucht, ist Konsens in der AfD
Wenn es so gemeint ist, wie du es in der Nachfrage beschreibst, würde das die Probleme die Menschen wie Krah sehen, nicht so gar noch deutlich mehr zementieren, als eine Lösung darzustellen.
Oder geht es hier mehr um die Schaffung von defacto "Bantustans" für bestimmte Ethnien?