Was haltet ihr von der Reichensteuer?
Würdet ihr sowas unterstützen. Ich als Reiche Linke sage ja
18 Antworten
Die Reichensteuer ist ein Produkt von, ich muss es leider sagen, völliger Dummheit was die Logik angeht und natürlich vom Neid. Ich kann das auch erklären:
Jeder Mensch hat eine bestimmte Zeit, in der er arbeiten kann. Arbeit ist nichts anderes als das wahre, reale Geld, denn Geld ist nur der Gegenwert von Arbeit. Arbeit muss für alles verrichtet werden, sowohl für das reine Überleben als auch für Annehmlichkeiten. Für das reine Überleben ist seit der industriellen Revolution nicht mehr die Arbeitszeit nötig, die man bringen kann, deshalb können wir uns darüber hinaus Annehmlichkeiten gegen verrichtete Arbeit leisten.
Menschen müssen sich mit Nahrung, Wasser, Kleidung und einer Wohnung/eines Hauses versorgen. Darüber hinaus sind die Orte, an denen Arbeit verrichtet wird, so zentralisiert, dass die Entfernungen zwischen Arbeitsstelle und Wohnstelle nur mit Verkehrsmitteln zu bewältigen sind, die keinen Eigennutzen haben, sondern ein notwendiges Übel sind. Allerdings sorgt dir Zentralisierung der Arbeit für so eine hohe Effizienz, dass das Übel kleiner ist als der Nutzen. So ist es bei vielen Dingen auf der Welt, vermeintliche Verschwendung sorgt am Ende für ein Mehr als ohne Verschwendung. Allein, dass für Transporte viel mehr Arbeit aufgewendet muss, als rein für die Payload nötig ist, was an der Maschine selbst liegt, die die Payload transportiert, ist eine Verschwendung.
Menschen streben aber nach mehr, als bloß sich selbst zu versorgen und zu überleben. Jeder Mensch strebt nach mehr materiellen Besitz und/oder nach bestimmten nichtmateriellen Dingen wie Reisen (Transport), Sport, Streamen usw. Diese Dinge binden Arbeitszeit und je mehr man arbeitet desto mehr Annehmlichkeiten kann man sich leisten.
Arbeitszeit ist nicht gleich Arbeitszeit. Da der Mensch natürlich keine Lust auf Arbeit hat und Arbeit zumindest in Deutschland nach Zeit und nicht nach erbrachter Leistung entlohnt wird, gibt es keinen Anreiz, schnell zu arbeiten. Das ist nur ein Grund, warum es in jeder Gesellschaft eine klare Hierarchie gibt, wer wie viel Geld bekommt. Grundsätzlich kann man mit viel und qualitativ hochwertiger und gefährlicher Arbeit mehr verdienen pro Zeit, weil die Arbeit selbst anstrengender ist.
Natürlich gibt es Verwerfungen und Anomalien, weil bei einem so komplexen System wie heute sich Geld als nicht festgeschriebenes Tauschmittel trotzdem am besten dazu eignet, simpel eine möglichst angemessene Entlohnung bereitzustellen für erbrachte Arbeit.
Jetzt kommen zwei weiterere Punkte dazu: Steuern und Skalierung. Grundsätzlich sind größere Firmen effizienter. Teure Autos zum Beispiel machen eine Firma größer. Hohe Steuern auf Gehalt und Produkte sorgen dafür, dass der Staat, also die Allgemeinheit, pro Menge Geld mehr zu Verfügung hat als wenn alle Menschen gleich viel Geld hätten. Insofern gibt es bereits eine Reichensteuer, aber natürlich noch im angemessenen Maßstab. Übrigens ist nicht nur die Zahl auf dem Konto entscheidend: Wer etwas besitzt, wie eine Immobilie oder einen Betrieb, der hat zwar sehr viel Geld, aber das ist gebunden und sorgt selbst für viel mehr Geld für Staat und die Menschen. Insofern würde eine Reichensteuer auf Besitz gleichbedeutend für Arbeitslosigkeit und damit weniger Geld für Staat und Bürger direkt heißen. Wie sagt man so schön: Einen Tod musst du sterben.
Ich finde eine internationale Milliardärssteuer im Rahmen der G20 spannend. Die würde vielleicht nicht so viel einbringen, wie eine generelle Vermögenssteuer, aber sie löst z.B. das Problem von Steuerflucht und Milliardäre sind auch ganz sicher "Superreiche" im Sinne der Definition.
Ich wäre aber auch grundsätzlich offen für eine Vermögenssteuer wie sie die Linke fordert, da kommt es nur dann sehr stark auf die Umsetzung und Freibeträge an.
Werte Anwesende in diesem illustren Kreis des Meinungsaustausches,
Die Frage nach einer sogenannten Reichensteuer ist wahrlich kein Thema bloß moderner Empörung – nein, sie wurzelt tief im Herzen jener ewigen Debatte zwischen Besitz und Pflicht, zwischen Vermögen und Verantwortung, zwischen dem „Ich habe“ und dem „Was schulde ich?“.
Dass sich nun eine Person aus den Reihen der Begüterten – und gar noch mit linker Gesinnung! – offen für eine solche Abgabe ausspricht, ist nicht nur bemerkenswert, sondern verdient höchstes Lob. Denn wer da gibt, wo er nicht muss, sondern weil er erkennt, dass das Maß des Wohlstands auch das Maß der Verantwortung ist, der handelt mit edler Gesinnung.
Wohl mögen manche Herrschaften einwenden: „Ist nicht schon genug an Abgaben entrichtet? Ist nicht der Besitz hart erarbeitet, gar wohlverdient?“ Gewiss – und doch fragt man sich: Kann ein Gemeinwesen gedeihen, wenn der Überfluss auf der einen Seite wächst, während auf der anderen das Notwendige versiegt?
So spricht vieles dafür, dass eine maßvoll und gerecht ausgestaltete Abgabe für besonders hohe Einkommen – nicht zur Strafe, sondern zur Stärkung des Gemeinwohls – ein Akt der Vernunft wie auch der Tugend sein kann.
Kurzum, ich – als wohlmeinende Beobachterin mit Sinn für Gerechtigkeit und einer Vorliebe für soziale Balance – sage:
Eine Reichensteuer? Wenn klug gestaltet, so ist sie ein edler Beitrag zur Stabilität der Gesellschaft.
Und wer dabei mit gutem Beispiel vorangeht, so wie Ihr, werte Dame linker Haltung mit wohlgefülltem Portemonnaie – der verdient unser aller Applaus.
Mit respektvoller Hochachtung und einem kleinen Knicks,
Euer
Tolga
Reichtum ist nicht nur materiell zu messen.
Sondern daran, dass es einer/m reicht
Reich ist nicht die Person, die viel besitzt/hat, sondern die Person, die wenig braucht.
Und:
Man kann einer geistig und psychische reichen Person ALLES nehmen, und sie ist dennoch immer noch reich.
Einer geistig und psychisch armen Person kann man ALLES geben, und sie bleibt dennoch arm.
Statt sich an finanzieller Umverteilung zu orientieren, sollte man sich mehr an der seelisch/geistigen Entwicklung orientieren, die es jeder Person möglich macht, 'reich zu sein.
Ich als jemand, der sie wohl nie wird zahlen müssen: Jopp, unterstütze ich.
Ich gönne jedem seien Reichtum. Ich bin aber auch der Ansicht: Wer überproportional von der Gesellschaft profitiert hat, hat auch die Pflicht sie überproportional zu unterstützen.
Und da sich Reichtum zusehends konzentriert, scheinen die bisherigen Mittel wohl nicht auszureichen, um einen Ausgleich zu schaffen. Daher bin ich für eine moderate Erhöhung der Reichensteuer oder wenigstens für eine einmalige Abgabe größter Vermögen.
Das heftige ist wir sind im Neo Feudalismus das bedeutet Reiche und Großkonzerne sind die neuen adligen
Und? Irgendwer wird immer reicher sein als andere und seinen größeren Einfluss versuchen zu nutzen.
Solange immer noch gewählte Vertreter des Volkes die Entscheidungen fällen und alle vor dem Gesetz gleich sind, habe ich damit kein Problem.
Hier geht es um Reichtum im bezug auf Geld nicht um seelisch