Was halten Kommunisten von dem Satz: „Es gab noch nie Kommunismus, die Länder waren wenn schon nur sozialistisch“?

13 Antworten

In den sozialistischen Ländern wurde der Kommunismus als Fernziel betrachtet, nicht als aktuell vorhanden.

Es waren die Gegner der kommunistischen Weltanschauung, die alle antikapitalistischen Kräfte, Parteien und Länder pauschal "kommunistisch" nannten.

Meine worte ...denn ich bin sozialist und halte nichts vom kommunismus und ich kann es nicht leiden das die leute es nicht in der lage sind es zu unterscheiden

Frag sie mal, würde mich auch interessieren.

Meit Tipp: Die Antwort hängt von der jeweiligen Schattierung ab.

Orthodoxe Marxisten und Neomarxisten, sofern man diese in dem von dir angepeilten Sinne als "Kommunisten" bezeichnen kann, werden das abstreiten, weil der Ostblock sich sozialistisch nannte, im Kern aber völlig unmarxistisch war.

Die historische Realität gibt ihnen dabei recht, wobei sich dann die Frage stellt, ob eine Verängung des Begriffs "Kommunismus" auf ein System das sich am Marxismus orientiert sinnvoll ist.

Wenn man das nicht möchte, stellt sich die Frage, was wäre stattdessen der gemeinsame Nenner?

Leninisten, Stalinisten, Maoisten, würden dem zustimmen.

Trotzkisten und andere kleine Splittergruppen dürften in dieser Frage vermutlich gespalten sein.

Dann gibt es noch diverse nicht besonders theoriefeste Leute, die versuchen Kommunismus und Annarchismus miteinander zu kombinieren, was angesichts der inneren Widersprüche allerdings vollkommen für die Tonne ist.

Wollte man die unter "Kommunisten" fassen, würden sie das vermutlich ablehnen.

Kannst ja mal bei den entsprechenden Gruppen via Internet anklopfen und nachfragen, mich würde interessieren, ob ich die Befindlichkeiten de einzelnen Gruppen richtig auf dem Schirm habe.

PeterFaber  29.04.2018, 10:27

Orthodoxe Marxisten ist als Begriff ein Oxymoron. Ein Marxist, der orthodox ist, hat sich so weit vom Marxismus entfernt, dass er kein Marxist mehr sein kann. Marxismus ist keine dogmatisch scholastische Weltanschauung. Ein Marxist sieht und analysiert die Welt auf der Grundlage des dialektischen und historischen Materialismus und dieser Materialismus ist ein Werkzeug, ein Analyseinstrument. Dabei ist eine der Hauptmaximen, dass die Praxis gegenüber der Theorie das Entscheidende ist. Das schließt Orthodoxie aus.

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Rein wissenschaftlich stimmt das sogar. Das was die Länder zur Zeit des Ostblocks und der Sowjetunion besaßen, war der sogenannte Staatssozialismus. Zu unterscheiden vom Sozialismus, einer linken Sozialdemokratie, mit der auch Brandt/Schmidt zu ihrer Kanzlerschaft geworben haben.

Der Kommunismus beschreibt eine herrschaftslose Gesellschaft, in der das Privateigentum abgeschafft, die Produktionsmittel in Gemeineigentum überführt, der Konsum auf der Grundlage gemeinschaftlicher Lebensführung und allgemeiner Gütergemeinschaft geregelt und die materiellen und kulturellen Bedürfnisse aller Menschen gleichmäßig befriedigt werden.

Diese Utopie wurde aufgrund der Existenz der Regimes und der Tatsache, dass diese den Bürgern sowohl in ihrer Lebensweise, als auch in ihrer Macht höher gestellt waren, nie erreicht. Der Staatssozialismus ist die Vorstufe zum Kommunismus. Der Kommunismus selbst wurde nie erreicht und wird es auch nie, da der Betroffene Machthaber nie im Leben daran denkt, seine Macht und seinen Wohlstand abzugeben.

Aber um es dem Volk einfach zu halten und die Befürworter von Planwirtschaft und einer Ein-Parteien-Diktatur von den gemäßigten Sozialdemokraten und Sozialisten abzugrenzen, sagt man vereinfacht Kommunismus zum politischen/ wirtschaftlichen System des Ostblocks. Auch wenn es fachlich nicht korrekt ist.

Sozialisten werden in den USA häufig Kommunisten genannt.

Alles sehr vewirrend.

mahmuthabibi  28.04.2018, 18:38

Hahah ja für die amis ist selbst BRD ein kommunistisches regime

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