Was haben Menschen früher ,vor allem Jugendliche Abends zuhause gemacht eigentlich ,als es noch kein Handy Internet PC oder TV gab ?
Wie hat man sich früher die Zeit vertrieben ? Ich meine was hat man so gemacht ? Alleine in seinem Zimmer wenn man vieleicht auch keine Freunde oder so hatte ??? Klar man konnte Lesen aber was sonst noch ??? Ich stell mir das ziemlich langweilig vor !
19 Antworten
In meiner Jugend war natürlich der Fernseher sehr beliebt, außerdem gab es richtig tolle Radiosendungen - es konnte gut sein, dass die ganze Familie abends vor dem Radio saß. Die "Spätlese"-Sendungen z.B. mit Fritz Wehrbach, Rainer Nitschke, Gisela Böhnke, Lutz Wagner und Fred Metzler im damaligen SDR bzw. auf S4 waren sehr niveauvoll und hatten echten Ereignis-Charakter.
Lesen (Bücherei oder selber gekauftes günstiges Taschenbuch, z.B. von Rowohlt, die waren oft nicht teuer, oder ein Comicheft - ich war begeisterter Fix&Foxi-Leser) war auch beliebt, bei den Mädchen teils zudem Handarbeiten (meine damalige Freundin Caro hat unheimlich gern gestrickt), auch haben manche gern gepuzzelt und ein sehr beliebtes Hobby war in meiner Jugend ------> Plastik-Modellbau. In meinem Freundeskreis gab es einige Modellbauer, die auch durchaus sehr anspruchsvolle Bausätze (Revell, Italeri oder Tamiya) von Autos, Schiffen, Flugzeugen oder historischen Gebäuden zusammen setzten und das ziemlich meisterlich.. das war so die Zeit, wo man zum Hobby Ries ist und geguckt hat, was dass es Neues gibt :-)
Ansonsten hat man halt viel in und mit der Familie gemacht (auch Diskussionen gab es in vielen Familien, bei uns z.B. über Politik, dann kam oft noch Onkel Rudi vorbei, das war eine Art Wohnzimmer-Presseclub und die aktuellen Ausgaben von Stern, Spiegel und ab 1993 Focus lagen parat) oder man hat im Zimmer Musik gehört. Ich war schon immer sehr musikinteressiert und wenn wir nicht im Wohnzimmer Radio hörten (oder einen Film sahen), hörte ich Radio oder eine schöne Kassette oder CD.
Auch Spaziergänge bei gutem Wetter z.B. im Frühling waren immer schön oder man hat Verwandte, Großeltern usw. besucht oder Freunde bzw. was mit Freunden gemacht oder war mit ihnen im Pfarrheim oder Jugendhaus, es gab auch im Freien einige Treffpunkte für Jugendliche. War bei uns damals immer schön. Langweilig war uns nicht!
Ich habe mir sogar vor etwa zehn Jahren eine schöne Buchreihe mit den originalen alten Comics gekauft. Immer eine helle Freude!
Musik hören per Schallplatten, Musikrekorder (Kassetten), Walkman für unterwegs
Spazieren gehen
Fahrrad fahren
Rollschuhe fahren oder später dann mit Inliner
Malen nach Zahlen
Puzzle ( extra speziell mit enorm vielen Puzzle Teilen für Jugendliche & Erwachsene)
Joggen
In Vereine gehen, wie Pfadfinder, Sport, Musik, etc.
Lesen
Fernsehen
Eine Zeit ohne TV im Wohnzimmer habe ich nicht kennengelernt, ganz so alt bin ich dann doch nicht :D
Wenn Oma erzählt hat dann davon, das sie oft und gerne rausgegangen ist wenn im Saal Tanz war.
Das gabs aber natürlich nicht jeden Tag, so wurde viel erzählt, gelesen, Wäsche gestopft, genäht, gestickt, Karten- und Würfelspiele gespielt. Auch für die Schule gabs genug zu tun, der Tag war ja schon eher mit Arbeit angefüllt und der Abend dann entsprechend Zeit für alles andere.
Im Zimmer gesessen hat eigentlich keiner, da wars im Winter meist nämlich arschkalt weil nur der Ofen in der Küche und das Badeöfchen die Hütte geheizt haben, vielleicht noch ein Kamin in der Stube. Da saßen eher alle zusammen.
Die Abende waren auch meist garnicht so lang, wenn man den ganzen Tag arbeitet ist nach dem Abendbrot schon nichtmehr viel los.
In viel früheren Zeiten war es üblich, sehr früh schlafen zu gehen, dann in der Nacht aufzustehen, sich einen Snack zu gönnen und persönlichen Hobbies nachzugehen, danach nochmal ins Bett bis zum Morgen.
P.S. ich erinnere mich garde, das Oma davon erzählt hat wie ihre ganze Familie inclusive Omma und Oppa zu Swing vom "Weltempfänger" getanzt haben. Mein Ur-Uropa besaß auch ein Grammophon das dann vom Plattenspieler verdrängt wurde.
Die modernen Plattenspieler heute haben ja noch eine super Qualität, die alten Plattenspieler machen dekorativ richtig etwas her, ebenso ein Grammophon.
Leider ist das Eine wie das Andere dem Zahn der zeit zum Opfer gefallen. Nur Papas alter Plattenspieler hat überlebt, den hat mein Bruder.
Dieser Brauch, nachts aufzustehen und seinen Hobbies zu frönen, wäre mir nicht bekannt.
Da gehts auch eher um mittelalterliche Zeiten, hab mehrfach davon gehört und gelesen.
Hm. Als es nicht mal elektrisches Licht gab...
Naja, wer weiß. Da im Mittelalter kaum jemand schreiben konnte außerhalb der Klöster, wird's wohl keine schriftlichen Aufzeichnungen dazu geben.
Es gab Kerzen und Öllichte, damit kamen dei menschen jahrtausendelang aus. Bei dieser Zeit ging es wohl eher darum, einfach mal Privatsphäre zu haben, vielleicht eine Kleinigkeit zu essen, etwas zu basteln etc.
Vielleicht. Aber ich glaube eher, man projiziert da heutige Vorstellungen auf die Vergangenheit.
Ich kann's mir nicht recht vorstellen, dass Leute, die den ganzen Tag körperlich gearbeitet haben, den Drang hatten, nachts etwas zu basteln.
Manche Tage waren ja sehr kurz, grade die Wintertage und wenn grade keine Feldarbeit ansteht konnten sich selbst die Bauern einen lauen Lenz machen. Die normale Arbeit rund um Haus und Hof war ja recht fix erledigt weil es viele Hände dafür gab.
Man spielte oft draussen und traf sich mit Freunden. Der Fernseher war schon damals sehr populär. Man konnte lesen, Musik hören, telefonieren (mit Freunden), in Zeitschriften blättern, zeichnen und vieles mehr.
Fußball gespielt, Fahrrad gefahren, ich war viel an der frischen Luft, habe mich viel mit der einheimischen Natur beschäftigt.
Fix & Foxi habe ich auch mit Begeisterung gelesen.