Was für ein Verhältnis hatte Friedrich Schiller zu seinem Vater?

Wahrscheinlich hatte er Streit, weil er lieber dichten wollte, sein Vater aber wünschte, dass er eher in den IT-Bereich gehen sollte. Er sollte mal damit anfangen, sich ein Apple-Logo auszudenken. Deshalb hatte Schiller auch immer Äpfel in seiner Schreibtischschublade.

Spaß beiseite: Zu Schillers Zeiten, warn Väter fast immer autoritär, weil Kinder auch keine Kindes sein sollten, sondern sich gefälligst wie kleine Erwachsen verhalten mussten. Herzliche Vater-Sohn Beziehungen waren selten, dass die beiden mal gemeinsam zum Drachensteigen gegangen wäre, war eher unüblich für einen würdigen Vater mit Stehkragen.

Aber dahinter immer einen Vater-Sohn-Konflikt zu vermuten, wie er bei Kafka existierte, wäre recht oberflächlich. Ebenso übrigens, wie biographische Daten reflexartig in den künstlerischen Werken des Sohnes gespiegelt zu sehen. Und z.B. jede Schilderung eines Mordes als unberwussten Wunsch, den Vater umzubringen, zu interpretieren.

Ich habe Literaturwissenschaften in einer Zeit studiert, in der man Literatur nur ernst genommen hat, wenn sich aus ihr biografische und gesellschaftspolitische Aspekte ableiten ließen. Als Vertreter der werkimmanenten Interpretation habe ich manchen Fight mit den Professoren ausgefochten. Vorallem hatte ich mit Humorlosigkeit zu kämpfen, die bei gesellschaftspolitischen Heilsverkündern überproportional vertreten ist. Noch nie wurden "Heilsbotschaften" mit Selbstironie verkündet. Der Rechthaber nimmt sich immer bierernst.

Es steht bestimmt in seiner Biographie.