Was empfehlt ihr, um eine Trennung zu verarbeiten?

3 Antworten

In chronologischer Reihenfolge:

Mit eng vertrauten Personen sprechen, sich auskotzen, falls passend auch weinen, die Gefühle rauslassen. Das möglichst noch am selben Tag oder so schnell wie möglich. Gefühle müssen ausgelebt werden, damit sie ausbrennen und vorbei gehen. Dabei sind Wut, Ärger, Hass, Trauer und so weiter ausdrücklich erlaubt. Lass Gefühle zu. Erzähle, was wirklich passiert ist, Sprich drüber. Lass es raus!

Dann beginne am Folgetag mit konsequentem Kontaktabbruch -- keine Treffen und Unterhaltungen mehr mit dem Ex. Erinnerungsstücke wegpacken oder manche vielleicht sogar entsorgen, Fotos archivieren. Vielleicht das Momentum nutzen, um so richtig aufzuräumen. Wenn man zusammen gewohnt hat, vielleicht umdekorieren, endlich so, wie du selbst willst. Mach dein Ding. Lenk dich ab. Schau nach vorne.

Wie schon geschrieben, folgt dann die Phase der starken Ablenkung. Beschäftige dich, so dass du auf andere Gedanken kommst. Such dir vielleicht Hilfe beim Aufräumen oder hilf deinen Freunden oder Eltern bei irgendwas. Unternimm was mit Freunden, sei aktiv, abgelenkt, beschäftigt. Die eigene Wohnung aufräumen war oben schon ein Vorschlag, aber Unternehmungen aller Art mit Freunden oder Familie sind wertvoll. Lass dich von Mama zum Essen einladen und geh mit Bekannten in den Zoo oder die Disko oder was auch immer. Hauptsache raus, Hauptsache abgelenkt. Diese Phase sollte mindestens einige Tage und darf einige Wochen dauern. Du wirst merken, wie das Trennungsgefühl nachlässt und du Schönes erlebst und nach vorne blickst.

Bei solchen Gelegenheiten sollte erst einmal die Ablenkung im Vordergrund stehen. Aber irgendwann kann man dann auch mal an einzelnen Tagen mit sehr gut vertrauten Personen noch mal über die gescheiterte Beziehung und die Trennung sprechen und dabei schrittweise weniger emotional und stattdessen nüchterner, objektiver, analytischer werden. Jetzt mal mit mehr Verstand und weniger Gefühlen nüchtern analysieren, was eigentlich gut gepasst hat und zwar ohne zu verherrlichen, ohne den Ex auf einen Thron zu stellen, und was weniger gepasst hat, und zwar ohne Hetze und Schlechtmachen, aber schon klar den Finger in die Wunde der Konflikte und Inkompatibilitäten und Schwächen legen).

Versuche daraus zu lernen, welche Bedürfnisse du in einer Partnerschaft hast; welche Art von Menschen kompatibel mit dir sind; was Konflikte, Probleme oder Nichtzusammenpassen verursacht hat. Nur so kannst du wirklich verarbeiten und was aus der gescheiterten Beziehung lernen und letztlich zukünftig vermeiden und zum Besseren wenden.

Das A und O einer guten Partnerschaft ist eine gute Partnerwahl. Hinterher kann man durch Beziehungsarbeit, durch Kompromisse und Kommunikation noch Dinge optimieren, aber nicht Grundsätzliches mehr verändern. Lerne, was am Ex eine schlechte Wahl war, woher du das vorher ahnen hättest können, worauf du zukünftig achten willst -- was deine persönlichen Bedürfnisse sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebenserfahrung

Macher5433 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 13:41

Mega nett . Danke für die ausführliche Antwort 😊

Alles gehen lassen, um zu sehen, was da kommen will.

Vertrauen in dieses Stirb- und Werdeprinzip, dass Leben ständige Veränderung, ständiges Kommen und Gehen ist.
Gibt ja eh kein Auskommen. Dann besser vertrauen und mitmachen.

Ersatz für das Vermisste finden. Damit meine ich allerdings keine Menschen, sondern dass man sich klar macht, was genau man vermisst, etwa die Liebe, um dann zu versuchen, sich die Liebe selbst zu geben.
Sich selbst ein sehr guter Partner sein und sich sehr gut um sich selbst kümmern.

Dem Alten weniger Bedeutung beimessen, als dem Hier und Jetzt und dem, was man hat.

Sich ehrlich fragen, welche Gründe und Ursachen es dafür gab.
Und wiederum nicht sich selbst unnötig runtermachen, wenn man keine grobe 'Fehlhandlung' begangen hat. Zwei Leute passen nicht unbedingt zueinander - auch wenn man das am Anfang hoffte und meinte.