Was denkt ihr zu Mobbing, was man dagegen tun kann?

6 Antworten

Brutale Gewalt ist das beste Mittel gegen Mobbing.

FA117  07.10.2023, 22:13

Dann stellt sich der Mobber als Opfer

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ZEIT66  29.10.2023, 13:28

Gibt leider auch zig Amokläufe wegen Mobbing.

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FA117  04.11.2023, 21:09
@ZEIT66

Kann ich aber verstehen irgendwann dreht man durch

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Judowoman  04.02.2024, 14:34

Brutale Gewalt nicht.Wer Judo kann,weiss sich aber schon zu helfen.Ich musste als Schülerin mal einen Bully in ashi-kesa-gatame nehmen.Er gab auf und kam nicht wieder.

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Aktiv etwas gegen das Mobbing zu unternehmen, ist schwierig. Es ist dem Mobbingopfer nicht geholfen, wenn dieses als "Petze" oder "ooh, muss Mami dir helfen?" dann noch mehr drangsaliert wird.

Gleichzeitig ist es problematisch, sich als Mobbingopfer zu wehren. Halbherzige Versuche diesbezüglich geben den Mobbern genau das Entertainment, das diese sich wünschen. Eine Reaktion, die dem Mobbenden nur kurzfristig ein Bisschen wehtut, wird von diesen gerne mal als Beleidigung aufgefasst und löst Rachegelüste aus. Und eine so drastische Reaktion, dass der Mobbende dann nicht mehr in der Lage ist jemanden zu beschimpfen, ist beim besten Willen nicht mehr von der Notwehr abgedeckt. Sondern bringt denjenigen, der sich wehrt in ernste Schwierigkeiten.

Aber zumindest sollte man signalisieren, dass man nicht einfach in stillschweigendem Einverständnis zuschaut. Wenn man selbst Zeuge wird, sollte man dem Mobbenden zeigen, dass dieses Verhalten nicht erwünscht ist und es Grenzen gibt. Nicht als "ich springe dem Opfer helfend zur Seite", sondern "ich bin von mir aus genervt".

Was natürlich verheerend ist, ist wenn das Problem von denjenigen missachtet oder gar relativiert wird, von denen man sich eigentlich Hilfe erhoffen würde. Eine meiner prägendsten Erinnerungen aus der Schulzeit ist, wie meine eigene Französischlehrerin als Pausenaufsicht zusah, wie mein "Fanchor" mich drangsalierte... und dann mit einem Schulterzucken von dannen schritt. Nachmittags war Gesamtlehrerkonferenz zum Thema Mobbing - von der uns genau jene Französischlehrerin am nächsten Tag erzählte. Mobbing sei ja ein ernstes Thema, damit sei nich zu spaßen, aber dieses Problem gäbe es an unserer Schule ja glücklicherweise nicht. Da habe ich dann mal ein paar Stunden überlegt, ob ich lieber sie umbringe oder mich. Ein Moment der Hoffnungslosigkeit. Das wäre das, was man als Helfer unbedingt vermeiden sollte.

Der wichtigste Teil aber, und das ist in meinen Augen der Grund, weshalb ich meine Zeit als Mobbingopfer ziemlich gut überstanden habe, ist:

Das Opfer sollte niemals das Gefühl haben, allein zu sein oder keinen Ausweg zu haben.

Als Mobbingopfer braucht man Freunde, Gesprächspartner, gemeinsame Aktivitäten, Hobbies, schöne Momente... All das relativiert die Wirkung des Mobbings.

Ich konnte mir damals im Grunde sagen "diese paar Stunden in der Schule muss ich jetzt überstehen, aber danach fängt das richtige Leben an". Ich wusste, dass meine Eltern zwar ziemlich hilflos waren, aber wenigstens mit ehrlicher Liebe und einem ehrlichen guten Willen hinter mir standen und ich mich jederzeit an sie wenden konnte. Ich hatte eine tolle beste Freundin, mit der ich nie wirklich übers Mobbing gesprochen habe, sondern mit der ich sehr tiefsinnige, philosophische und weltanschauliche Gespräche führen konnte, sodass die Schule und das Mobbing einfach vergessen waren. Ich hatte meinen Sport, mit dem ich mich voll identifiziert habe, bei dem ich wusste dass ich verdammt gut war. Und ich wusste, dass das Mobbing spätestens dann aufhört, wenn die Schulzeit zu Ende ist.

Wie würde ich also einem Mobbingopfer helfen, wenn ich Schüler wäre:

  • Von mir aus zeigen, dass ich das Mobbing als Problem empfinde und verurteile.
  • Dem Mobbingopfer als Gesprächspartner zur Verfügung stehen.
  • Ihm andere Lebensinhalte geben: Gemeinsame Aktivitäten, interessante Gespräche, mitnehmen zu Freundestreffen oder zum Sport.
  • Mit ihm darüber sprechen, dass er nicht das Problem ist, dass er nichts falsch macht, dass er gut so ist wie er ist. Das Problem liegt bei den anderen.
  • Und: Aufzeigen, dass es ein Ende haben wird.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
natixat 
Fragesteller
 12.09.2023, 12:58

Ich denke damit wirst du vielen weiterhelfen und ich glaube jeder hatte da mal Erfahrungen. Aber tausend Dank!

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RedPanther  12.09.2023, 13:08
@natixat

Mh, das Blöde an dieser Seite ist, dass quasi niemand die vorhanden Antworten auf vorhandene Fragen liest.

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natixat 
Fragesteller
 12.09.2023, 13:14
@RedPanther

Wer liest es denn nicht einfach weiter verbreiten?

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Aufklärung wäre sinnvoll. Betroffene können sich untereinander austauschen. Das halte ich für sinnvoll, weil man sich unter Leidensgenossen besser versteht.

Hallo

Mobbing ist wie ein Schatten, der über die Stärke derer fällt, die damit konfrontiert sind. Aber dieser Schatten kann durch Solidarität, Unterstützung und Empathie durchbrochen werden. Wenn du mitbekommst, dass jemand gemobbt wird, sei kein stiller Zuschauer. Zeige Courage und steh an der Seite der betroffenen Person - sie verdient es, unterstützt und nicht alleine gelassen zu werden.

Du kannst in einem ersten Schritt versuchen, privat mit der betroffenen Person zu sprechen und zu schauen, ob sie bereits Lehrpersonen oder die Polizei informiert hat. Sollte dies nicht der Fall sein wäre es super, wenn du sie dabei unterstützt und noch Menschen findest, die sich euch anschliessen würden. Habe dies auch schon so gemacht und es konnte eine Lösung gefunden werden.

Wichtig ist, dass der/die Betroffene den Kopf nicht einzieht und an ihrem Selbstwert arbeitet. Niemand hat es verdient so ar***löcherig behandelt zu werden.

Liebe Grüsse ☀️

Liebe Grüsse ☀️

natixat 
Fragesteller
 12.09.2023, 11:57

Vielen Dank für diese bereichernde Antwort!

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