Was denkt ihr über Pferderennen?

8 Antworten

Nein, ich denke nicht dass es wirklich Tierquälerei ist, solange man dafür Pferde nimmt, die gerne rennen und keins irgendwie dazu zwingt (aber das ist in allen Pferdesportarten so) und solange es bei Flachrennen bleibt und der Trainer darauf achtet, dass es dem Pferd gut geht und es keine Beinprobleme bekommt.

Was ich allerdings an Pferderennen nicht mag ist, dass die Pferde schon mit zwei Jahren auf die Rennbahn geschickt werden, da sie dadurch sozusagen ihre ganze 'kindheit' verliehren. Da wundert es mich nicht, dass die Pferde mit 7-8 Jahren das rennen müde sind und nicht mehr wollen.

Urlewas  17.04.2016, 08:02

Pferde, die nicht wollen, kann man da gar nicht brauchen. In dem Stall, wo ich einige Zeit geholfen habe, wurde die Pferde erst mit 3 angeritten, weil sich die 2- jährigen- rennen nach Meinung des Stallbetreiber nicht lohnen.

Und dass die Pferde mit 7-8 Jahren nicht mehr gewinnen, liegt nicht daran, dass sie keine Lust mehr haben, sondern wie beim Menschen auch , ist mit Hochleistungssport weit vor dem normalen Rentenalter Schluss. Diese Pferde werden dann oft noch gute Freizeitpferde.

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Falkenpost  17.04.2016, 15:24
@Urlewas

Richtig. Man könnte auch sagen, dass diese Pferde verbraucht und körperlich am Ende sind. Und "Freizeitpferde" werden diese vielleicht noch ein paar Jahre, wenn diese vom Stress genügend Abstand gefunden haben. Eine kleine schöne Zeit, bevor die körperlichen Schäden zu Tage treten, welche der Hochleistungssport in jungen Jahren bei diesen Pferden hinterlassen hat.

Sport, welcher zu Lasten eines Tieres geht, sollte daher verboten werden. Wer will kann sich ja selber die Gelenke ruinieren. Aber bitte nicht einem Pferd.

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Urlewas  27.02.2017, 14:42
@Falkenpost

Verboten gehören meiner Meinung nach in der Tat die Rennen der ganz jungen Pferde.

So wie in der Dressur auch kein 6 jähriger Grand prix laufen darf. Da besteht schon noch einiges an Änderungsbedarf  zu gunsten der Tiere, ohne dass man gleich den ganzen Sport verteuflen muss.Meine Meinung.

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Ich bin kein Fan davon. Meiner Meinung rückt das Wohl der Pferde in den Hintergrund. Man könnte zwar jetzt argumentieren, dass Pferde in der Wildnis genauso viel galoppieren aber da werden sie nicht mit eng geschnürten Geschirr im Kreis herumgepeitscht(bisschen übertrieben). Außerdem beginnt die Rennpferdausbildung SEHR früh (wenn mich nicht alles täuscht mit 3) und das Ende der Karriere ist mit ca 10jahren. Außerdem haben viele Pferde Bein-und/oder Rüvkenprobleme durch die hohe Belastung.
Also für mich ein NoGo, wie alle spitzensportarten(wenn das Pferd in den Hintergrund gerückt wird)

Urlewas  17.04.2016, 08:05

Ich weiß nicht, wo Du so was gesehen hast? In einem Mädchen- Film?

Ich habe im Rennbetrib nie irgendwelche Verschnürungen gesehen und auch kein im Kreis herum mit Peitsche....

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Es gibt überall solche und solche...

Wie man mit den Tieren umgeht, ist nicht reitweisenabhängig, sondern immer von einzelnen Personen. Rennen mahnt den Pferden Spaß - ein Pferd, was das nicht will, wird nie wirklich Erfolg haben.

Es gibt ganz genaue Regeln, wie die kleine Gerte beschaffen sein, und wie sie benutzt werden darf. Wenn ein Rennreiter im Rennen das Pferd damit nicht nur auffordert, sondern richtig schlägt, wird er zur Rennleitung zitiert und vor laufender Videokammera damit konfrontiert. Wenn das öfter vorkommt, ist er seine Konzession los.


Falkenpost  17.04.2016, 15:26

Schöne Theorie. Hört sich ja an wie im Märchenland. Es darf rennen, wenn es ihm Spaß macht. Und geschlagen bzw. hart trainiert wird es nie. Eigentlich ein richtig toller Freizeitspaß für Tierfreunde! :-D

Zum Glück gibt es die Wirklichkeit, die sich nicht vor laufenden Kameras AUF der Rennbahn abspielt, sondern in den Zeiten davor und danach.

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Urlewas  27.02.2017, 14:41
@Falkenpost

Ich kann dir versichern, dass ich als Hobbyreiter kein Interesse daran hätte,  bei Tierquälerei mitzuwirken. Ich habe Rennpferde im Training geritten, und sie vor und nach dem Rennen betreut. 

Und genau wie in jeder anderen Sparte der Reiterei sieht man überall solche und solche...

In dem Kleinen Rennstall, wo ich aushalf, hätte ich jedenfalls nichts zu beanstanden gefunden. Die haben auch kein Pferd vor 3 reiten lassen. 

Aber es ist wie beim immerwährenden Schrei :" die Jugend von heute.." man sieht immer die herausragenden Schlechtigkeiten und scheert alle über einen Kamm. 

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Milla962  13.05.2021, 13:47
@Urlewas

Hallo Falkenstein,

Was du da erzählst ist verbreitung von Lügen zu deiner Information schönen Tag noch.

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doonat2  27.02.2017, 13:17

Genau, es dürfen nur shock absorbing ummantelte Peitschen zum Einsatz kommen, die an keiner Stelle schmaler als 8 mm sein dürfen.

 Bei 2jährigen Pferden sind die Regelungen noch einmal verschärft. Hier darf lediglich mit einer kleineren sog. Reitklappe geritten werden.

Auch sehr wichtig, die Peitsche darf im gesamten Rennen maximal 5 Mal eingesetzt werden.

Beim Dachverband des deutschen Galopprennsports ist dies in der Rennordnung genau festgehalten (siehe Auszug aus der offiziellen Rennordnung zum Thema Peitscheneinsatz/Peitschengebrauch):

https://www.german-racing.com/gr/galopprennsport/tierschutz/peitschengebrauch-im-galopprennsport.php

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Urlewas  27.02.2017, 14:35
@doonat2

Und das wird auch eingehalten. Ich habe miterlebt, dass ein Rennreiter disqualifiziert wurde. Das wird alles gefilmt, genau nachgezählt und dokumentiert. Schon allein, weil die Zocker sehr gemau hinsehen, wenn ein Konkurent gewinnt, wenn er 6x die Klappe benutzt hat.

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Ja! Pferderennen ist Quälerei. Aber sicher nicht für die Pferde, sondern für die Menschen, die sich ständig Sprüche wie: „Du Tierquäler!“ oder anderweitige Beleidigungen anhören und mit einem miesen Gehalt leben müssen.

Was sind die Hauptkritikpunkte?

  • Die Peitsche: Die Peitsche wird als Anreiz und als Möglichkeit fürs Manövrieren genutzt. Es ist fast unmöglich, das Pferd bei 60 km/h zu lenken. Aber sie tut keinesfalls so weh, wie alle behaupten, denn die Peitsche besteht aus Schaumstoff. Sie macht beim Aufkommen nur ein Geräusch und die Pferde merken es kaum bis gar nicht, zudem die Pferde unter Adrenalin stehen. Dazu darf die Peitsche im gesamten Rennen nur 5 Mal eingesetzt werden. Wie, regelt die Rennordnung genau:
  1. Sie muss dem Pferd vorher gezeigt werden
  2. Im Rhythmus der Galoppade seitlich eingesetzt werden
  3. Die peitschenführende Hand darf nicht über die Schulter kommen.

Weiter ist auch geregelt:

1.    Pferde dürfen nicht mehr geschlagen werden, wenn sie ihre Position nicht mehr verändern können

2.    Pferde dürfen nicht geschlagen werden, die dadurch nicht schneller werden

3.    Pferde dürfen nach Erreichen des Ziels nicht mehr geschlagen werden

Verstöße werden mit Gewinn-/ und Lizenzentzug bestraft. Letzteres ist jedoch nur für ein paar Renntage vorgesehen.

  • Verletzungen bzw. Tode auf der Rennbahn: Was ich nicht abstreiten kann: Sollte ein Pferd sich das Bein brechen, wird es eingeschläfert. Die, die sich auch nur ansatzweise mit Pferden auskennen, müssten wissen, dass Beinbrüche nur sehr schwer zu heilen sind. Nun gibt es in Deutschland rund 25 Rennbahnen. Jede dieser Rennbahnen veranstaltet pro Jahr ca. 7-8 Renntage. Pro Renntag gibt es ungefähr 8 Rennen. Wenn man nun rechnet: 25*8*8 (Rennbahnen*Renntage*Rennen pro Renntag) kommt 1600 raus. Das bedeutet, das jährlich 1600 Rennen veranstaltet werden. In Deutschland sind im Jahr 2018 6 Rennpferde an Ort und Stelle getötet worden. Das sind 0,00375 Pferde pro Rennen. Das sind natürlich 6 zu viele, aber dennoch sind es wenige. Das ist leider unvermeidbar: Die Pferde können in ein Loch laufen, können stolpern, sie können auch einem anderen Pferd hinten reinlaufen. Und in anderen Reitsportarten und im Freizeitsport liegt die Quote mit Sicherheit höher.
  • Das Alter der Rennpferde: Vollblüter sind in ihrer Entwicklung wesentlich schneller als andere Pferderassen. Deswegen kann man auch viel früher mit der Arbeit anfangen.

In Deutschland laufen 10% der Rennpferde zweijährig, durchschnittlich 2,5-mal. Es laufen weiter von den:

Zweijährigendebütanten    Dreijährigendebütanten

3-Jährig 91%                       

4-Jährig 67%                         4-Jährig 66%

5-Jährig 47%                         5-Jährig 41%

6-Jährig 30%                         6-Jährig 25%

7-Jährig 20%                         7-Jährig 15%

Quelle: https://issuu.com/florianfigge/docs/meisterarbeit_michael_figge

Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Rennpferd, welches bereits zweijährig gelaufen ist, sehr viel länger im Rennsport bleibt.

 

  • Die Startbox: Viele empfinden die Startbox als Tierquälerei. Doch dem ist nicht so. Die Startbox ermöglicht den Pferden ein faires Rennen. Die Startbox ist eng, ja, aber sie müssen nicht ihr ganzes Leben drinnen stehen. Sollten sie nicht freiwillig reingehen, gibt es die s.g. Kapuze. Die zieht man den Pferden über die Augen, damit sie in die Startbox gehen.
  • Die hohe Belastung: Rennpferde laufen (mal abgesehen von wenigen Ausnahmen) bis sie ungefähr 4-6 Jahre alt sind. Das sind 3-5 Jahre. In dieser Zeit bekommen die Pferde top Verpflegung, die sie in keinem Reitstall der Welt bekommen. Die Boxen werden mehrmals am Tag gemistet, sie bekommen bestes Futter und professionelles Training von ausgebildeten Angestellten. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Pferde den Besitzern auch mal was zurückgeben kann.
  • Doping: Doping in Deutschland ist strengstens verboten und wird fast immer eingehalten. In Deutschland gab es im Jahr 2018 drei Dopingfälle:

1.    Medikament zu spät abgesetzt

2.    Medikament wurde über den Futtereimer an ein falsches Pferd verabreicht

3.    Gastbox kontaminiert

Zu erwähnen wäre, dass es sich bei den Medikamenten in den Fällen eins und zwei nicht um leistungssteigernde Mittel, sondern um gesundheitliche   Arzneimittel handelte. Das betreffende Pferd wurde für 6 Wochen schutzgesperrt und der/die Trainer-/in bekam eine Geldstrafe in 4-stelliger Höhe und einen Lizenzentzug von 2 Jahren auf Bewährung. Dies sind die üblichen Strafen bei Versehen und Fahrlässigkeiten. Im dritten Fall wurde kein Urteil gefällt, da es nicht das Verschulden des Trainers war. Sollte es sich jedoch um vorsätzliches Doping handeln, liegen die Strafen weitaus höher.

 

Pferde, die nicht erfolgreich sind, werden gnadenlos aussortiert. Denn eigentlich dienen die Rennen ausschließlich der Zuchtauslese. Nur die besten, schnellsten und härtesten Pferde werden für die Zucht genutzt. Fast jeden Stammbaum kann man gradlinig auf drei sogenannte Stammväter zurückführen: Byerley Turk, Darley Arabian und Godolphin Arabian. Ein Vollblut bekommt nur Papiere, wenn der Stammbaum lückenlos ist.

Ich hoffe, ich habe manche Menschen davon überzeugen können, dass der Rennsport nicht so schlimm ist, wie alle behaupten. Und nein, wer in diesem Job arbeitet, tut es sicher nicht für Geld. Rennreiten gehört zu den gefährlichsten Sportarten der Welt und wird dazu noch spärlich entlohnt: Man verdient, wenn man durchschnittlich gut ist, gerade so viel, dass man selbst davon leben kann.

Außerdem: Vertraut unter keinerlei Umständen PETA! PETA übertreibt maßlos und gehört eigentlich verboten. Es ist eine absolute Frechheit, was sie machen, wie sie es machen und was sie sagen. Denn nicht alles stimmt. Bildet euch eure eigene Meinung, besucht eine Rennbahn und dann könnt ihr immer noch darüber schimpfen, was für Tierquälerei das doch alles ist.

Abschließend möchte ich noch betonen: Es gibt in jeder Sportart schwarze Schafe!

Für Einblicke ins Training empfehle ich den Youtubekanal youtu.be/W-xzF0_2CGQ

Grüße! 

Woher ich das weiß:Hobby

Ich finde nicht dass es direkt als tierquälerei bezeichnet werden kann... aber solang es der Gesundheit des Pferdes nicht schadet & keine "Aufputschmittel " usw verwendet werden ist es ja nich "schlimm"... wenn das Pferd da auch "mitmacht" & nicht aus zwang