Was bringt mich im Leben wirklich weiter?
Hallo, das folgende ist eine komplexe und nur schwer konkret zu beantwortende Frage, und es ist auch schon spät, aber vielleicht findet sich ja jemand der mir zumindest einen guten Ratschlag geben kann. Ich bin 19 Jahre alt, und besuche gerade die 11. Klasse eines bayrischen Gymnasiums, da es in meiner Vergangenheit einen Haufen diverse Schwierigkeiten gab, die dazu geführt haben, dass ich jetzt 2 Jahre verspätet in der 11. Klasse bin. Jedenfalls begeisterte ich mich als Kind sehr für Naturwissenschaften und damals vor allem für Astronomie und Physik. Nachdem ich das alles in meiner späten Kinddheit und frühen Jugend aus dem Augen verlor, habe ich mein Interesse daran vor etwa 1-2 Jahren wiederentdeckt, weshalb ich schließlich beschlossen habe auf Umwegen mein Abitur zu machen. Ich nehme momentan an einem Programm meiner Schule teil, das mir erlaubt Vorlesungen im Studienfach Physik zu besuchen und an Prüfungen teilzunehmen, das letzte Semester hab ich (mit 3,3) erfolgreich die Vorlesung Mechanik gehört. Man sollte noch dazu sagen, dass ich leider im sozialen Brennpunkt lebe und es finanziell nie leicht hatte. Jedenfalls bin ich umso motivierter, mich karrieretechnisch ins Zeug zu legen um mich gewissermaßen aus meiner Lage zu befreien. Meine eigentliche Frage wäre jetzt, was mich wirklich weiter bringen würde? Viele erfolgreiche Menschen, sind eben deshalb erfolgreich, weil sie sich mit dem beschäftigen was ihnen liegt und ihre Zeit nicht damit verschwenden tagelang Geschichte zu lernen, wenn sie Physik studieren möchten zB. Soll ich für mich unwichtige Fächer in der Schule eher vernachlässigen (d.h. mich mit ner 3- zufrieden geben) und die Zeit anderweitig nutzen oder mich da auch voll ins zeug legen? Und in Hinsicht auf Physik, würde es mich da eher weiterbringen mir autodidaktisch die Inhalte des Grundstudiums in Vorraus anzueignen oder sollte ich mich lieber mit mehr populärwissenschaftlicher Literatur beschäftigen und so ein breites Spektrum an physikalischem Wissen erwerben, welches dafür allerdings nicht so in die Tiefe geht? Ich könnte hier noch mehrere ähnliche Fragen und Beispiele ausführen aber ich vermute, meine Intention ist mittlerweile ersichtlich. Mein Traum wäre es in die Forschung zu gehen und vielleicht etwas bahnbrechendes zu entdecken (man kann ja mal träumen), wobei ich mir nicht ganz sicher bin ob ich überhaupt genügend Talent hätte um eine Professur oder etwas in dieser Richtung anzustreben und ich mir deshalb nicht sicher bin ob ich von heute an darauf abzielen sollte, wenn es dann möglicherweise doch nicht klappt. Pls help
2 Antworten
Hallo Dominik,
Dein Problem scheint zu sein, daß du dich irgendwie "verzettelst".
Das zeigt auch schon die "Präsentation" deiner Anfrage, welche viel Plauderei über Nebensachen enthält, es nicht "auf den Punkt" bringt.
So werden dann wohl auch "Antworten" hier ausfallen, als plaudernde Schlaumeierei. (zeigt mir die Erfahrung bei GF)
So kommst du auch zu keiner selbständigen Entscheidung, glaubst hier fragen zu müssen statt selber zu ergründen was dir dienlich ist.
Es ist schon richtig, sich auf das zu konzentrieren, was einem wichtig ist, was einem interessiert und wo man eventuell auch was bringen (leisten !) kann.
Du erkennst das auch,hinterfragst dies aber, in dem du Alternativen ansprichst und von hier Entscheidungshilfe anforderst.
was mich wirklich weiter bringen würde?
Also das
motivierter, mich karrieretechnisch ins Zeug zu legen
wohl weniger - so wie ich dich einschätze.
Schon vor 4 Jahren war ja dein "Problem" präsent und hat dich zumindest schulisch zurück geworfen. In Anderem, einer gewissen "Reife", scheinst du aber, zumindest partiell, voraus zu sein.
Wenn du schon etwas anders bist, dann hast du eben Qualitäten, welche andere so nicht haben, aber auch "Defizite", welche du erkennst aber nicht mit Gewalt beseitigen kannst.
Besinne dich (erkenne) auf deine Fähigkeiten und weine nicht dem nach, was du nicht (oder nur schwer) bringen kannst.
Mache dein Wertegefühl für dich nicht abhängig von "Karriere" (was auch immer du darunter verstehst) welche du erreichen müßtest !
Suche dir professionelle Hilfe. Wenn du die schon in Anspruch nimmst - wechsele eventuell den Psychologen.
Vermeide Anfragen wie hier bei GF. Es könnte "süchtig" machen ( haben wir hier schon zu hauf erlebt) und dich eher zurückwerfen als weiter bringen.
Dazu gehört auch mein Beitrag, obwohl ich hoffe, daß er dir zumindest eine Richtung aufzeigt, welche du beschreiten könntest.
Ich wünsche dir alles Gute
Gruß Viktor.
jo falls du noch aktiv auf gf bist, ich bin gerade mal wieder zufällig auf diese alte frage gestoßen und glaube dass ich mittlerweile weiß was du mir sagen wolltest :D
Ich habe kein Problem mit der Motivation,
sehe ich auch so und ist auch nicht Gegenstand meiner Einlassung.
Du hast aber ein Problem mit der Wertschätzung deiner Fähigkeiten. Du siehst deren Begrenzung als Manko für dich, du willst das was fehlt erzwingen. Der "Mißerfolg" (auch in Beziehungen) kann dann depressiv machen.
Die Schwierigkeiten deiner Vergangenheit haben wahrscheinlich
auch ihre Ursache in dieser Haltung. Du hattest wohl diese
Konstellation deiner Befindlichkeit schon vor 4 Jahren - wie ich es
sehe.
ich suche hier niemanden,der für mich
entscheidet
Sicher mußt du selbst entscheiden, aber du suchst Entscheidungshilfe in einer "Dichte" welche doch irgendwie deine
Entscheidung beeinflussen soll und zwar auf einer Ebene, welche letztendlich nur deiner eigenen Urteilsfähigkeit zugänglich ist.
So kommst du nicht weiter.
Du hast eigentlich die Erkenntnis dessen was dir dienlich ist schon in dir drin, du mußt sie nur zulassen.
Was ich über die eigene Wertschätzung schrieb könnte ich hier wiederholen.
Strebe deinen "Traum" mit deinen Fähigkeiten (auch wenn du eventuell Abstriche machen mußt) an und nicht mit den Erwartungen oder auch Ratschlägen Anderer.
Mach die Wertschätzung für dich nicht davon abhängig inwieweit du deinen Traum verwirklichen kannst oder von der Bewertung anderer.
Ich denke - eigentlich weißt du dies alles selbst, was ich da raus gelassen habe.
Vielleicht tun sich für dich "neue Türen" auf, welche du noch garnicht in deine "Planung" einbezogen hast.
Viel Glück
Gruß Viktor
Forschung ist leider kein Job, sondern eine Tätigkeit, die Physiker 3-4 Jahre nach dem Studium ausüben, um einen Dr-Titel zu erwerben.
Danach wird man entweder Professor (1 % schafft das, ist mit Glück verbunden) oder man hat Pech.
Ich meine, den Großteil schätzt du falsch ein. Dieses konkrete Problem, die Überschrift der Frage, beschäftigt mich allerhöchstens seit 4 Monaten, und das bedeutet nicht, dass ich in diesen 4 Monaten nirgends voran gekommen bin. Ich habe kein Problem mit der Motivation, diese ist wie gesagt vorhanden, und ich suche hier niemanden, der für mich entscheidet, ich hoffte lediglich auf weise Ratschläge von Menschen die mehr Lebenserfahrung als ich vorzuweisen haben. Die ausschweifende Präsentation meiner Frage sollte eher dazu dienen, möglichst gut meinen aktuellen Standpunkt zu skizzieren, da der Verlauf meines bisherigen Lebens doch nicht unwesentlich dafür ist, meine sicht der dinge nachvollziehen zu können, aber scheinbar ist es mir misslungen dies lapidar zu fassen (Was dabei womöglich auch nicht gerade produktiv wäre). Das in Worte zu fassen würde hier aber tatsächlich den Rahmen sprengen. Nichtsdestotrotz danke ich dir für deine Mühen.