Was bringt es Gedichte auswendig zu lernen?

13 Antworten

Es bringt Verständnis für Sprachgestaltung, schult das Gedächtnis und vor allem – es heilt einen von der Krankheit, bei allem, was man tut, zu fragen "was bringt das?"

Du fragst ja auch nicht "Was bringt das, sich zu verlieben?", "was bringt das, ein Bild schön zu finden?", "was bringt das, ein Computerspiel spannend zu finden?", "was bringt das, sich entspannt in die Sonne zu legen?"

Dauern danach zu fragen, was etwas "bringt", ist die Ursünde des Kapitalismus.

Es spricht meiner Meinung nach absolut nix dagegen...
Dafür spricht allerdings das ihr so euer Gedächtnis trainiert und es euch später leichter fällt euch lange Dinge einfacher zu merken

Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der es out war, Kinder Gedichte lernen zu lassen. Erst in der elften Klasse fand sich ein Deutschlehrer, der uns aus jeder durchgenommenen Epoche ein Gedicht auswendig lernen ließ. Ich bin noch heute stolz auf die paar wenigen Gedichte, die ich auch noch nach nunmehr 20 Jahren kann oder zumindest kenne, und ich bin traurig, dass es nicht mehr sind. Meine Mutter und meine Oma konnten/können bis ins hohe Alter lange Balladen aufsagen, das habe ich immer bewundert.

Der eine lernt schnell, der andere nicht so. Gerade die, die nicht gut und schnell lernen, haben in anderen Fächern schon genug zu tun, (sofern sie Schule Ernst nehmen) mit Lernen von Vokabeln usw. Dort wird das Gedächtnis genauso gut geschult. Ich finde Gedicht auswendig lernen eine gute idee, für die, die damit vielleicht mal eine schlechte mündliche Note ausgleichen möchte oder einfach mal gut sein wollen in Deutsch - warum das dann nicht auf freiwilliger Basis?

Oder als Kompromiss: 1 Gedicht pro Halbjahr oder noch besser pro Schuljahr. Und auch schön, wenn euch die Deutschlehrerin 3 Gedichte zur Auswahl gibt und der Schüler soll begünden, warum er welches gelernt hat. 

Ich denke, ihr kommt bei dieser Lehrerin sehr weit, wenn ihr ein bißchen ihren Wunsch respektiert und darauf eingeht.

Es trainiert dein Gedächtnis, besonders, was Texte angeht. Je nach Gedicht. Ein Gedicht, was einem gefällt, liest man lieber und merkt man sich leichter. Gedichte die man nicht mag, sind also bessere Gedächtnistraining.

Aber stell dir doch die Frage mal bei allen anderen Sachen, die du in der Schule lernst. 
Das ist so eine beliebte Schlaumeier-Frage. Du kannst immer einzelne Kompetenzen, die du üben sollst, isolieren und in Frage stellen, ob du das später wirklich mal brauchst. Kann sein. Vielleicht aber auch nicht. Aber es geht eben darum, dir alles mögliche beizubringen, damit du später für viele verschiedene Dinge eine gute Basis hast.