Was bedeutet für Dich erwachsen sein?

5 Antworten

Danke, ich fands schön zu lesen wie andere Erwachsen sein wahrnehmen 😊

Ich persönlich hatte immer einen negativen Bezug zum "Erwachsen sein", erwachsen sein hab ich immer mit lästigen Verpflichtungen und gesellschaftlichen Druck in Verbindung gesetzt, ebenso mit dem Verlust des inneren Feuers, der Freude und Begeisterung. Wahrscheinlich weil man ständig in Bezug auf Dinge die man liebt gesagt bekommt "das ist für Kinder, willst du nicht mal erwachsen werden" oder in Bezug auf Freude "du bist keine 15 mehr also krieg dich ein". Grundsätzlich wird erwachsen sein ja eigentlich auch mit reife und Sachlichkeit in Verbindung gebracht aber auch da sehe ich nicht zwingend einen Zusammenhang, ständig sehe und höre ich Erwachsene die nur rum Jammern, ständig dieses "damals war alles besser" diese frustrierte wütende und unsachliche Art und Unfähigkeit mit Kritik umzugehen sehe ich mehr bei Erwachsenen (25+) als bei jüngeren. Das war schon so als ich noch ein Kind war, weshalb ich nie Respekt vor Erwachsenen hatte, auch weil diese ständig ihr Wort gebrochen haben und nie verlegen um ausreden waren.

Man sieht also, meine subjektive Wahrnehmung von "Erwachsen sein" ist sehr negativ geprägt.

Grundsätzlich denke ich aber das Erwachsen sein dafür stehen sollte, Gefasst/Sachlich (also nicht überemotional), Durchdacht, Strukturiert und emotional sortiert zu sein. Zu wissen wer man ist und was man möchte. Realitäten anzuerkennen und mit dem was man hat zu arbeiten. Nicht zu stagnieren sondern das beste draus zu machen.


PetraPan777 
Fragesteller
 23.05.2024, 21:59

Da sprichst Du etwas an, was mich auch sehr stört, was auch zum Teil die Motivation hinter meiner Frage war. Dieses ganz "sei mal erwachsen", wenn es um Spaß geht. Mir kommt es so vor, als wären die die sowas sagen so irgendeiner Norm-Vorstellung von erwachsen sein verhaftet, dass sie sich manche Freuden nicht mehr erlauben und deshalb unterschwellig verärgert sind, wenn sich andere nicht auch so kastrieren.

Ich stimme Dir zu, in dem was Du grundsätzlich am Ende sagst. Außer das mit dem gefasst/sachlich bzw. nicht über-emotional sein. Klar gibt es Situationen (wie im Beruf) da macht alles andere keinen Sinn. Aber als Erwachsener, der tun und lassen kann, was er will, darf man sich finde ich auch mal starke Emotionalität leisten, so lange niemand Schaden nimmt.

Das ist genau das, was ich daran schade finde: Erwachsen sein bietet so viele Freiräume, die nur deshalb nicht genutzt werden, weil man dem Bild von Erwachsen sein entsprechen will und sich dabei viel zu viel Gedanken darum macht von anderen bewertet zu werden. Vielleicht sind die, die immer alles so machen wie Erwachsene es eben machen ja gerade deshalb nicht erwachsen, weil sie das Potential des Erwachsen seins gar nicht ausschöpfen und sich darauf festnageln, was man von ihnen erwartet.

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DollOfEntropy  23.05.2024, 23:04
@PetraPan777

".. dass sie sich manche Freuden nicht mehr erlauben und deshalb unterschwellig verärgert sind, wenn sich andere nicht auch so kastrieren" die formulierung der Aussage feiere ich gerade ✨

Mit "Überemotional" spiele ich tatsächlich auf diese Form von Emotionalität an, das man dadurch für sich selbst und andere schädliche Entscheidungen trifft. Das man beispielsweise seine Wut nicht im Griff hat und Dinge zerschlägt (im schlimmsten Fall Dinge/Menschen die einem was bedeuten). Oder so traurig ist das man in diesem übertriebenen Trauer Zustand Entscheidungen fällt die einem noch mehr schaden (z.b etwas absagen worauf man sich gefreut oder hin gearbeitet hat) etc. Also mit überemotional meinte ich nicht einfach nur sehr wütend sein oder stark weinen oder vor Freude hüpfen und dadurch hinfallen oder so ^^

Ha 🤔 das ist auch eine sehr interessante Ansicht. Damit hinein spielt dann aber auch die Frage der persönlichen Definition von "Freiheit" da diese mit bestimmt, ab wann oder eher wie stark, man sich selbst einschränkt oder anderen anpasst. Ich denke manche die nur noch arbeiten und keinen "Spaß" mehr haben und erwarten das andere auch so leben (z.b meine Schwiegermutter) sind da vielleicht auch einfach unbewusst rein gerutscht. Hatten also harte Zeiten wo keine Zeit für Vergnügen war, als Erwachsener muss man ständig alles mögliche erledigen, allein der ganze Papier Kram immer und der Druck den man in der Arbeit hat und all die Aufgaben zuhause, Partnerschaft oder Familie verlangt einem natürlich auch was ab, vielleicht verlieren sich manche darin so sehr, das sie keine Zeit/Kraft mehr für Hobbys / "Spaß" haben und diese dann irgenwann vergessen. Beziehungsweise verlernen sich so wirklich leidenschaftlich zu begeistern und um sich davon abzulenken "sinnvolle" Aufgaben erledigen, was im Grunde wieder arbeitsame Aufgaben sind und letztendlich hat man dann nur noch das 🤔🤷?

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PetraPan777 
Fragesteller
 23.05.2024, 23:39
@DollOfEntropy

Du benutzt das Wort "hüpfen" - es ist ein so schönes Wort!

Und das geht genau in die Richtung, die ich meine: Wie oft sehen wir erwachsene Menschen hüpfen und wie oft schauen gleich alle doof, wenn man mal hüpft (und das weiß ich aus Erfahrung ;-)).

Gerade weil das Leben einen oft auf dem Boden hält (oder sogar auf diesen drückt) mit seinen Anforderungen, finde ich es ganz wichtig über so etwas wie gelegentliches Hüpfen der Schwerkraft des Lebens auch mal zu trotzen.

Das innere Kind nur macht den Ernst des Lebens erträglich :-D

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DollOfEntropy  24.05.2024, 00:38
@PetraPan777

😊😁

Ja das stimmt 🤔 ich sehe andere Erwachsene tatsächlich nie hüpfen 😯🤔

Wie darauf reagiert wird, kann ich tatsächlich garnicht beurteilen, aufgrund meiner outfits schauen die Menschen immer relativ.. schräg.. drein, ich glaube da macht mein hüpfen auch nichts mehr oder aber es gibt allem den letzten Schliff und man hält mich einfach für vollkommen lost 😂

Ja das stimmt ✨

Ich geh da sogar soweit zu sagen, dass das Leben für mich persönlich, ohne mein inneres Kind garkeinen Sinn mehr machen würde, den aus meinem inneren Kind kommt die gesunde dickköpfigkeit die ich brauche um einen f*** auf die Meinung anderer zu geben, die Kreativität und sehr viel meiner Begeisterung und Faszination für die Dinge um mich herum.

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Für mich ist das alles nur noch ein relativ qualvolles Dasein mit (zu) viel Verantwortung. Rechnungen die bezahlt werden müssen und tägliches einkaufen mit teils unangenehmen Leuten an der Kasse.

Die Geburtstage werden immer depremierender. Die Falten nehmen zu. Und die Arztbesuche werden ernster und ernster.

Ich muss noch 28 Jahre arbeiten bis ich eventuell den Renteneintritt lebendig erreiche.

Ich würde das hier niemandem mehr antun. Das heißt ich will keine Kinder mehr.


PetraPan777 
Fragesteller
 23.05.2024, 21:41

Gibt es denn nicht auch was, was Dir dein Erwachsenen-Leben schön macht?

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Für mich bedeutet erwachsen sein, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Leute

In keinem Fall!
Nein, man kann gerne seinen eigenen Weg gehen und eigene Möglichkeiten finden usw .....

dass man für sich selbst Verantwortung übernimmt

Das wäre schon sehr viel und Königsklasse.
Schnell aber ist ein Sündenbock ausgemacht. ;-)

Aber ansonsten übernimmt man Verantwortung für sich und seine Versorgung, genau.

aber ansonsten sehe ich da sehr viel Spielraum.

Natürlich!
Alles was möglich ist und Freude macht, gehört hier auch dazu, auch Rituale oder Ekstase, von der wir hierzulande schon gar nichts mehr wissen.
Aber hier, in diesem Spielraum, können wir alle Spiele spielen, die wir wollen, Hauptsache nicht auf Kosten anderer, aber ansonsten ist hier alles möglich, sehe ich auch so.

Was bedeutet für Dich erwachsen sein?

Selbstfürsorge fällt hier auch rein, und egal was wir brauchen, wir sorgen uns gut um uns.

Kindliche Versorgungsansprüche sollten wegfallen.

Der Umgang mit eigenen Gefühlen.

Nicht verwachsen, sondern wirklich erwachsen werden.

Geistig-seelische Weiterentwicklung.

Lösungen finden.

Selbstversorgung.

Eigenverantwortung.

Mut, Vertrauen in sich selbst.

Unabhängig von der Meinung anderer fest zu sich selbst stehen.

Aus eigenen Fehlern lernen.

Prägungen aus der Kindheit erkennen und loslassen, sich ein eigenes, neues Bild machen und auch das immer wieder ändern.

Weniger an andere / den Partner nörgeln, sondern sich bewusst machen, was ganz genau man will und echte Bedürfnisse selbst erfüllen, auch mal unabhängig von anderen.

Ständig dazu lernen.

Gerne an Herausforderungen und Krisen wachsen. Muss auch nicht immer mit Dramatik verbunden werden.

Am leichtesten wird man erwachsen, wenn man richtig Kind war.

Heyy💜🩷💜✨,

gute Frage, ich denke man sollte sich darüber Gedanken machen und überlegen wie das Leben eines Erwachsenen ist und sein wird.

Also für mich bedeutet erwachsen sein:

  1. Leben organisieren (ein Muss)
  2. Familie gründen (individuell)
  3. Beruf und Karriere
  4. Ein Platz in der Gesellschaft finden
  5. Natürlich spaß haben
  6. Entscheidungen richtig treffen
  7. Verantwortung
  8. Mit der Freiheit umgehen

Ich hoffe das bringt einen besseren Einblick💜

Liebe Grüße💜💗🎀✨🩷-bin w/14

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

PetraPan777 
Fragesteller
 23.05.2024, 21:40

Bemerkenswert klare Vorstellungen hast Du dafür, dass Du erst 14 bist. Finde es sehr gut, dass Spaß bei Dir auch auf der Erwachsenen-Agenda steht. Das kommt im Konzept erwachsen sein nämlich meiner Meinung nach oft zu kurz, obwohl es da ja kein Gesetz gegen gibt :-D

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