Ich halte es auch für sehr gefährlich – da werden die Taten einiger auf die Eigenschaften der Vielen verallgemeinert.

Zudem: Das bloße Potential für Terrorismus steckt religionsübergreifend in allen Menschen, die bereit sind für ihre Vision (und sei sie auch noch so unrealistisch) alles hinter sich zu lassen. In Anbetracht der heilsbringenden Vision haben sie vermeintlich nichts mehr zu verlieren. Und Menschen entscheiden sich auch nicht einfach so dazu, mal eben Terrorist zu werden. Es ist immer auch die jeweilige Lebenswelt, die das Potential zum Terrorismus erst "zur Blüte" bringt – ein Mensch muss dazu schon sehr in Bedrängnis geraten sein. Wer satt ist und sonst auch viele Möglichkeiten zur freien Lebensgestaltung hat, wird wahrscheinlich weniger mit der Frage: Terrorist werden - Ja oder Nein? konfrontiert.

Was nicht heißen soll, dass ich Terrorismus als Mittel der Wahl gutheiße. Aber da hab ich von dem Ort aus, von dem ich schreibe, leicht reden.

Das Wort Nazi finde ich auch problematisch. Für Menschen, die tatsächlich noch den Dritte-Reichs-Fantasien anhängen, mag er wohl zutreffen. Die neuen Rechten kann man mehrheitlich damit nicht gleichsetzen. Gleichwohl bringen krisenbehaftete und unsichere Zeiten es gerne mit sich, dass Radikalität sich in der Vorstellung, komplexe Probleme mit vereinfachten Feindbildern lösen zu können, entfachen kann.

Das Pulverfass der politischen Polarisierung, auf dem wir alle zusammen sitzen, wird durch jede Interaktion bei der ein Mensch für seine abweichende Meinung gleich sofort in eine Feindbild-Kategorie einsortiert wird, weiter mit Zündstoff befüllt. Und da sind wir alle gefragt: Erstmal zuhören, was jemand überhaupt sagen will, bevor entweder das Nazi-, das Terroristen-Label, oder sonst ein Etikett draufgeklebt wird. Sowas erhöht sofort die emotionale Ladung eines jeden Gesprächs und es wird unsachlich.

Respektvoll und mit ordentlichen Argumenten nur, erreichen wir den kleinsten gemeinsamen Nenner, der dabei helfen könnte, die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen, ohne ideologisch bedingte historische Katastrophen dabei zu erzeugen.

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Dankbarkeit in dem Sinne erwarten, trifft es nicht ganz: Ich helfe gerne, wenn ich die Kapazitäten dazu habe.

Aber ich hatte schon folgendes Problem: Ich half Menschen, für die die Hilfe wie selbstverständlich war, teilweise sogar gar nicht als solche gesehen wurde („die macht das ja gern, hat sie gesagt“). Wenn das dann über einen langen Zeitraum so läuft, ja, dann stoße ich mich schon an fehlender Dankbarkeit, oder besser gesagt: Wertschätzung. Meistens waren das dann auch genau die Leute, die ihrerseits nicht da waren, wenn bei mir mal was war, bzw. sich dafür eher peripher interessiert haben.  

Alles in Maßen – auf überschäumende Ehrerbietung und übertriebene Dankes-Huldigungen kann ich auch verzichten. Es geht eher um ein Gleichgewicht des Gebens und Nehmens und ums Gesehen-werden schätze ich. 

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tatsächliche immerwährende Widersprüche

Vielleicht ist der metaphorische Widerspruch der Motor allen Seins, allen Werdens und Vergehens. Vielleicht war es der Widerspruch selbst, der dem Urknall als Zündschnur diente. Vielleicht bedeutete die Auflösung des Widerspruchs nichts weniger als die Auflösung allen Seins, allen Werdens und Vergehens.

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Ich plädiere tendenziell dafür, dass ein Mensch auch lügend noch ein Subjekt ist.

Ich zitiere Dich mal, um darauf Bezug nehmen zu können:

„Wenn man Lügt bestimmt man sich nicht mehr selber“ – Die bewusste Lüge ist eines von vielen möglichen Mitteln der Wahl, die das Subjekt, eben weil es Subjekt ist, situativ für sich treffen kann. Was aber Selbstbestimmung bedeutet, ist die größere Frage, die wenn sie soziologisch (oder auch philosophisch) immer weiter gesponnen wird, nicht mehr viel übrig lässt. Unsere Selbstbestimmung ist eine Selbstbestimmung innerhalb eines recht festgesteckten Rahmens. Gesellschaft formt Möglichkeiten vor, ist ein Spiel der künstlichen Rollen, die wir anzunehmen gezwungen sind, wenn wir mitspielen wollen. Person leitet sich vom griechischen Persona ab und bedeutet Maske. Die Maske wählen zu dürfen gaukelt Selbstbestimmung vor, aber gibt es sie wirklich? Ist die Vorstellung des Menschen von sich als Subjekt vielleicht eine schmeichelnde Lüge, die er über sich selbst erzählt? Wer lügt, trägt im Moment des Lügens eine Maske. Aber es ist nur eine Maske unter vielen, die die Welt dem Subjekt abverlangt.

Hier noch ein Punkt von Baste7: „Subjektivität wird durch lügen nicht überwunden. Jedoch behandelt man den Belogenen durch das Lügen wie ein Objekt.“

Ich stimme dem zu, dass eine belogene Person sich durch die Lüge wie ein Objekt fühlen kann, insofern sie der Lüge gewahr wird. Und auch, dass die lügende Person im Moment der Lüge den Subjekt-Status der belogenen Person eventuell vernachlässigen könnte, aber das nur eingeschränkt. Hierzu Beispiele, in denen der Subjekt-Status der belogenen Person erst der Grund für die Lüge ist: Die Partnerin fragt, ob der Sex mit ihrer Vorgängerin besser war als mit ihr und wir lügen ein „nein“, um nicht zu verletzten. Der Chef fragt uns wieso wir nicht zu Arbeit kommen können und wir lügen „Magen-Darm“, obwohl es ein legendärer Kater ist. In erster Version wird die Partnerin geschützt, weil sie als Subjekt prozessiert wird. In zweiter Version schützt die Lüge uns selbst vor einer Instanz sogar mit höherer Handlungsmacht. Wenn nun gerade Handlungsmacht das ist, was Selbstbestimmung und somit das Subjekt ausmacht, ist es der Chef in klarer und dominanter Subjekt-Position den wir belügen.

Zudem kann der Lügende die Lüge passiv einem Objekt gleich hinnehmen, das ist aber auch nur eine von vielen Möglichkeiten, die der Belogene als Belogener wählen kann: Er kann die Lüge wittern und darauf reagieren und dann seinerseits Handlungsmacht innerhalb der Situation entfalten, sich in Reaktion auf die Lüge selbstbestimmt als Subjekt setzen. Wenn es denn Selbstbestimmung und Subjekte gibt :-D

Ich hoffe ich habe dem philosophischen Anspruch mit dieser kleinen Schwurbelei genüge getan. 

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In einer Gesellschaft in der Schlankheit extrem hoch und Übergewicht extrem negativ bewertet wird, fühlen sich die meisten beleibten Menschen auch in der Regel mit ihrem Körper nicht so wohl.

Wie schon gesagt wurde: Es kann rein körperliche Ursachen haben, die sich dem bloßen Willen entziehen.

Und psychische Gründe können auch sehr überwältigend sein. Ich habe eine Freundin deren Vater ist recht plötzlich gestorben, als sie ein Teenager war. Sie hat ihre große Trauer ein paar Jahre lang im wahrsten Sinne des Wortes in sich hineingefressen. Ihre Mutter hatte mit sich zu kämpfen und konnte nicht für sie da sein. Auf sich allein gestellt hat sie in dem Alter keinen anderen Weg gefunden, mit ihrer Trauer fertig zu werden. Seither hat sie ca. 70kg zu viel, also ein Ausmaß an Übergewicht, das ganz klar nicht ohne Leid und Einschränkung einhergeht. Um wieder normalgewichtig zu werden, müsste sie jahrelang diszipliniert Diät halten und das in einer Welt, die vor Verlockungen nur so strotzt. Sie schafft es auch oft über Monate, aber dann ist es die Dauer des Verzichts, die zermürbt. Essen ist ja auch was sehr Soziales, worüber die Menschen sich zusammenfinden, das ist dabei auch ein wichtiger Punkt: Diät konstant durchziehen bedeutet entweder allein essen, oder es aushalten müssen bei anderen quasi dann immer die „Extrawurst“ zu brauchen, bei gleichzeitigem ertragen müssen, dass die anderen um einen rum schlemmen dürfen. Zusätzlich ist bei dem Übergewicht Sport eine reine Tortur und außer Schwimmen sogar alles hochschädlich für die Gelenke. Und schwimmen setzt voraus, sich im Badeanzug unter Leute zu trauen, wo das nächste Problem anfängt…die Menschen sagen auch wenn sie Kleider an hat schon oft genug fiese Dinge über sie…

Ich meine, wenn man selbst nicht übergewichtig ist, denkt sich abnehmen sehr viel leichter als es ist. Anstatt über Übergewicht zu urteilen – denn Übergewichtige tun in der Regel ja keinem was und hinter jedem Übergewicht steckt eine erklärende, individuelle Geschichte des Leidens – sollten sich die, die es nicht sind einfach im Stillen darüber freuen, dass sie es nicht sind. Denn Schlank-Sein ist meistens gar nicht unbedingt ein persönlicher Verdienst, sondern hat auch viel mit Glück zu tun. Ich selbst bin auch schlank, aber nur weil mein Bewegungstrieb genauso groß ist, wie mein Fresstrieb und den Bewegungstrieb habe ich mir nicht ausgesucht, der war inklusive. Mich beim Essen mäßigen und z.B. auf Kohlehydrate verzichten, würde ich niemals aushalten und vor allem nicht mehrere Jahre lang. 

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Exoskelett mit dem man 100 km/h laufen kann

Auf jeden Fall das schnelle Exoskelett!!!!

Nicht nur, weil es extrem geil wäre, es zu benutzen.

Sondern damit könnte man sich selbst als Sensation vermarkten für paar Tage die Woche und den Rest der Zeit im Bett liegen und sich von der Gage des ersten echten Cyborgs auf Erden Pizza bestellen und dabei die Bücher lesen, die einen auch wirklich interessieren :-D

Das Handy könnte man ins Exoskelett integrieren und das Ergometer als Exoskelett-Mensch besteigen – dann reichen sicher auch 15 min am Tag (und das Handy ist auch immer voll, wegen Bewegung :-D)

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nein

Durch Rache nehmen kann die Verletzung, die man erlitten hat, auch nicht rückgängig gemacht werden.

Und die wenigsten Menschen verletzen vollbewusst aus voller Absicht. Auch wenn das von der Person, die verletzt wird, oft anders empfunden wird. Was Menschen falsch machen, wissen oder können sie zu dem Zeitpunkt, in dem der Fehler passiert, meist nicht besser.

Und manchmal werden frühere Verletzungen, die der heute verletzenden Person zugefügt wurden, von dieser unwissentlich weitergegeben. Auf Verletzung mit Verletzung (Rache nehmen) zu antworten, kurbelt diesen Kreislauf nur weiter an.

Es ist definitiv tugendhafter, den Kreislauf bei sich enden zu lassen und auf Rache zu verzichten.

Ich rede hier aber von Formen der Rache, die darauf abzielen, einen ernsthaften und/oder folgenreichen materiellen, körperlichen oder psychischen Schaden beim Andern anzurichten. Also die Absicht, den anderen richtig leiden zu lassen nur zum Zweck der Rache.

Abgesehen von sowas gibt es durchaus Graubereiche, die ich zugegebenermaßen auch schon betreten habe. In denen Rache noch verhältnismäßig „süß“ und verträglich war:

So habe ich zum Beispiel einmal Rache im Affekt vollzogen, nachdem ich bei einem Ex-Freund Hinweise auf einen Seitensprung entdeckt hatte. Da bin ich zum Luftschnappen erstmal ins Bad gegangen, wo seine Turnschuhe standen. Die hab ich spontan in die Wanne gestellt, hab drüber gepinkelt und bin dann ohne Worte gegangen (er hat mich dann bei Whatsapp gefragt, warum ich seine Schuhe gewaschen habe ha ha).

Ein andermal habe ich jemandem, nachdem der Kontakt schon ne ganze Weile abgebrochen war, einen äußerst bissigen Sprechgesang geschrieben und im passenden, melodisch-bitchigen Tonfall als Sprachnachricht verschickt. Meine Reime waren zwar äußerst expliziten Inhalts, aber mein Beweggrund war weniger der der Rache, sondern eher der Versuch über Kreativität meiner eigenen Gefühlen Herr zu werden.

Sich Genugtuung zu verschaffen, indem man mit einer (sozial- und psychisch-verträglichen) Tat ein abrechnendes Statement setzt, ist vielleicht auch nicht vorbildlich, aber soviel Leidenschaft muss sein 😉

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Ja warum nicht.

Sie halten sich in dem Fall ja nicht nur für hübsch, sondern sind es tatsächlich. Sich der eigenen real existierenden Vorzüge bewusst zu sein, nennt sich Selbstbewusstsein.

Das muss ja nicht heißen, dass man deshalb gleich arrogant ist, oder sich deshalb über andere erhöht und andere abwertet.

Jemand der sehr hübsch ist und das aufgrund von Komplexen nicht sehen kann, ist arm dran und kann auch ganz schön nervig werden, bzw. sein weniger attraktives Umfeld mit dem Runterspielen der eigenen Schönheit regelrecht verhöhnen.

Wenn sehr hübsche Menschen sich nicht für hübsch halten dürften, dürften sehr intelligente oder sehr lustige Menschen sich ja genauso wenig für intelligent oder lustig halten. Wichtiger ist, damit nicht unnötig herum zu prahlen, nur weil es einem bewusst ist, finde ich.

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Die Länge des Textes, die hier schon angesprochen wurde, ist denk ich Geschmackssache.

Das mit dem "falsch gemacht" ist auch sone Sache. Was als falsch und richtig empfunden wird, ist wohl sehr unterschiedlich und objektiv falsch schwer zu bestimmen.

Eine andere hätte Dir vielleicht geantwortet und es kann wirklich sein, dass Du schlichtweg einfach nicht ihr Typ warst.

Ich vermute, dass wenn sie etwas falsch fand, dass es das mit dem hübsch und die Augen nicht abwenden sein könnte. Das ist zwar nett gemeint, aber dennoch ziemlich beliebig: Das man hübsch ist sagt einem fast jeder, der einen anspricht oder anschreibt (die schönsten Komplimente, die ich mir bis heute gemerkt habe, hatten nicht meinem Aussehen zum Thema ;-)). Das mit dem hübsch finden ist vielleicht besser platziert, wenn man schon den Fuß in der Tür hat. Als Türöffner taugt das heutzutage immer weniger.

Du reduzierst sie damit nämlich direkt auf ihr Aussehen und das hat auch was objektifizierendes. Das erleben gerade attraktive Frauen ständig und bekommen das Gefühl, niemand sähe den Menschen oder die Persönlichkeit hinter ihrer Hülle. Da fühlt sich blöd an.

Natürlich ist es Quatsch zu glauben, beim Online-Dating würde jemand initiativ über etwas anderes als das Aussehen entscheiden, aber das will besser verhüllt sein. In dem Fall warst Du einfach zu ehrlich und das ganze Dating-Spiel lebt leider auch von strategischer Zurückhaltung..

Ich stelle jetzt mal bisschen überspitzt dar, wie sie deinen Text umgedeutet haben könnte: Geilt sich so ein fremder unverhohlen neun Minuten lang an meinem Foto auf, erzählt mir das noch unverblümt, quatscht mir dann was von so hübsch und auch noch "faszinierend" vor ich, obwohl der rein gar nichts über mich weiß...da kann ja jeder kommen.

Was ihre Antwort angeht, würde ich aber schon sagen, dass die objektiv falsch ist. Das geht auch höflicher, selbst wenn sie sich auf ihr Aussehen reduziert gefühlt hat. Der Wortlaut hat was genauso entmenschlichendes, wie wenn sie von Typen auf ihr Aussehen begrenzt wird.

Eine Anhängerin des alten Testaments: Auge um Auge :-D

Zum Schluss noch ein Rat, der aus meinen Erfahrungen im Online-Dating resultiert: Die erste Kontaktaufnahme so kurz und knackig wie möglich. Wie gesagt, weil da knallhart nach Aussehen (man hat ja erstmal kein anderes Kriterium) sortiert wird und viel weniger nach dem Spruch den jemand aufsagt (außer der haut einen zwecks Originalität total aus den Socken). Und ich war tatsächlich immer etwas misstrauisch, wenn es sehr lange Texte waren, die man vom Inhalt her praktisch jeder schicken könnte (Beliebigkeit). Einmal verfasst und dann copy and paste, so hab ich dann gedacht.

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Also vorausgesetzt Du findest die Ignorierten wider deines eigenen Verhaltens eigentlich gut, würde ich tippen, dass bei Dir eine Bindungsangst vorliegt.

Und das wirkt sich schon toxisch aus, was nicht heißen soll, dass Du als Person toxisch bist.

Also ich bin keine Psychologin und selbst wenn, wäre eine Ferndiagnose über GuteFrage.net nicht gerade professionell. Aber vielleicht findest Du Dich ja im Folgenden wieder und es hilft Dir weiter:

Wenn es Bindungsangst ist, dann bedeutet das, dass Du in prägenden Kindheitsjahren keine sichere Bindung erfahren hast. Ein oder beide Elternteile sich zum Beispiel für Dich unberechenbar verhalten haben, oder Dich immer mal wieder vernachlässigt haben.

Menschen mit Bindungsangst sehnen sich zwar in der Regel genauso nach Bindung, wie alle anderen auch, unterbewusst nimmt man eine (auch sich anbahnende) Bindung aber als bedrohlich wahr.

Hinter der Bindungsangst steckt eigentlich die Angst verletzt/verlassen zu werden. Und damit der Andere gar nicht dazu kommt einen zu verletzen oder zu verlassen, torpediert man dann selbst die Bindung. Und selbst wenn jemand mit Bindungsangst es in eine Beziehung schafft, wird immer wieder gemauert, indem man sich gemein verhält und das meistens ohne ersichtlichen Grund. Es auch gar nicht beeinflussen kann, insbesondere wenn man nicht weiß, dass es ne Bindungsangst ist.

Und gerade wenn es gut läuft, wird die Bindungsangst aktiv. Was für das gegenüber extrem verstörend ist und auch Narben hinterlassen kann. Das Unterbewusstsein will vermeiden, dass man sich verletzbar macht und deshalb verletzt man selbst.

Ich wusste auch lange nicht, was mit mir los ist, bis mir jemand die Bücher von Stefanie Stahl empfohlen hat. Die ist quasi die Queen of Bindungsangst.

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Klar kann man lernen damit umzugehen, aber das braucht eine gute Therapie, viel Geduld mit sich selbst und viel Zeit.

Und Geduld und Unterstützung auch vom Umfeld.

Ein Umfeld, das verlangt, sich "nicht so anzustellen", wenn eine PTBS vorliegt, ist problematisch. Leider ist diese Haltung aber recht weit verbreitet. "Normalen" fällt es oft extrem schwer zu verstehen, was die Betroffenen durchmachen. Sie glauben man könne sich einfach dagegen entscheiden und das belastet dann zusätzlich.

Die geben dann nämlich Dir die Schuld dafür, wen sie glauben Du könntest das einfach abschalten wie das Licht. Das könntest Du vielleicht anführen, wenn sie Dir vorwerfen es ginge Dir um das Benennen von Schuldigen.

Wenn man sich, nur weil man Erwachsen ist, einfach so gegen psychische Krankheiten entscheiden könnte, dann bräuchte es ja nicht so viele Psychotherapeuten/ Psychologen bzw. Psychiater (an denen es sogar dennoch mangelt, weil der Bedarf so hoch ist - und stetig steigt).

Ansonsten wirst Du besser argumentieren können, je mehr Du über die Problematik weißt. Und während Du Dir selbst Wissen aneignest, stößt Du sicher auch mal auf Texte und Artikel, die Du mit dem Umfeld teilen kannst und die vielleicht für mehr Verständnis sorgen können.

Manchmal macht es Sinn, ganz direkt darum zu bitten, was man braucht. Das könnte in deinem Fall z.B. so lauten: Ich wünsche mir von euch Toleranz für meine Andersartigkeit. Toleranz fängt da an, wo man andere eben nicht gemessen am Selbst versteht. Ich habe mir mein Leiden nicht ausgesucht, genauso wenig wie ihr euch euer "Normal-sein" ausgesucht habt. Es geht mir nicht um Schuld, sondern ich sehne mich danach verstanden zu werden. Indem ihr versucht mich zu verstehen, könntet ihr mich auf dem Weg der Genesung unterstützen.

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Ok aber nichts besonderes

...muss aber auch nichts besonderes sein finde ich.

Glaub ich hab hier noch nie irgendeinen Namen als "besonders" empfunden und abgefeiert.

Maximal ganz witzig, im schlimmsten Fall bisschen prollig oder gekünstelt auf schrecklich böse.

Es kommt, wie ich finde, weniger auf den Namen an und mehr auf die Inhalte und den guten Umgang miteinander.

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Würde ich mal gynäkologisch abchecken lassen, das kann auch von einer Zyste in Eierstocknähe kommen. Muss natürlich nicht, aber sicher ist sicher.

Ansonsten kenne ich das auch, dass der Eisprung mal ganz schön zwicken kann. Erkläre mir das damit, dass bei solchen Prozessen im reproduktiven Apparat dort die Durchblutung gesteigert ist und er dadurch eher spürbar ist.

Zudem schließe ich aus Kommentaren meiner Gynäkologin, dass sich beim Eisprung die Eierstöcke im Volumen ausdehnen. Das könnte auch dazu führen, dass es zwickt.

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Jain.

In einer guten Therapie wird man hart mit sich selbst konfrontiert. Das brauch Kraft und kann durchaus auch beängstigend sein. Aber das ist es auch wert, es gilt ja dadurch etwas zu gewinnen: Dass man besser mit sich und dem Leben klar kommt.

In der Regel wollen Psychotherapeuten/ Psychologen bzw. Psychiater helfen, zumindest gehört das offiziell zu ihrem Beruf. Es ist aber auch wichtig zu sagen, dass es unter diesen - genau wie in jeder Berufsgruppe - schon mal schwarze Schafe gibt.

Oder es menschlich nicht passt und das kann dem Erfolg einer Therapie auch im Wege stehen. Du musst Dich wohlfühlen und vertrauen können und das kann nicht jeder Mensch in Dir erzeugen, egal wie professionell.

Bezüglich der letzten beiden Punkte muss man wohl bisschen auf sein Bauchgefühl zu vertrauen.

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Ich habe meine Diagnose erst seit letzten November.

Ich war erstmal ganz euphorisiert, weil es vieles in meinen Leben erklärt hat, wofür ich mich sehr schuldig gefühlt hatte. Seither lerne ich damit umzugehen und eigne mir hierzu viele Kenntnisse darüber an. Die erste Euphorie der Diagnose ist verflogen, als mir so richtig klar wurde, dass diese erst der Anfang ist. Liegt noch ordentlich Arbeit vor mir...

Probleme lösen sich ja leider nicht, nur weil man weiß woher sie kommen.

Bei mir ist der Bewegungsdrang etwas, was einerseits echt positiv ist - ich bleibe so fit - aber andererseits auch zur Belastung wird, wenn ich mich nicht austoben kann. Und auch in Gesellschaft komme ich mit der ganzen Sitzerei, die Gesellschaft in der Regel mit sich bringt, sehr oft an meine Grenzen.

Meine Kreativität ist zwar ein ständig sprudelnder Quell, aber ich kann sie noch nicht richtig "einfangen". Ich habe z.B. X angefangene Word-Dokumente mit richtig coolen Ideen, die in meinem Kopf auch schon echt ausgegoren sind, aber kriege keines davon fertig. Ich kann "gedopt" schon mal bis zu zehn Seiten am Stück runterschreiben, setze mich dann aber nie wieder dran und ergänze die fehlenden 100 oder 300.

Ebenso zwei Seiten hat der Mangel an kategorialem Denken: Ich kann Dinge erkennen, die andere nicht erkennen können. Manchmal ist denken in Kategorien aber auch nützlich oder sogar notwendig und da schaffe ich mir dann Probleme, weil ich es nicht kann.

Genauso meine Emotionalität. Es ist einerseits toll so reich an Gefühlen zu sein, sofern es positive sind. Die schlechten sind aber leider genauso intensiv.

Ich bin aber zuversichtlich, dass ich das mit der Zeit noch besser geregelt kriege und immer besser darin werde, die Potentiale die ADHS auch hat auszuschöpfen.

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Neutral

Ich habe meine Diagnose erst seit kurzem und das ist auch das erste Mal, dass ich hier zu dem Thema einsteige (hat bisschen Überwindung gekostet, mich hier zu "bekennen" eben :-D).

Ich war erstmal ganz euphorisiert, weil es vieles in meinen Leben erklärt hat, was ich mir vorher nicht erklären konnte. Seither lerne ich damit umzugehen und eigne mir hierzu viele Kenntnisse darüber an. Die erste Euphorie der Diagnose ist verflogen, als mir so richtig klar wurde, dass diese erst der Anfang ist.

Es wird noch ein harter Weg es zu händeln, und ich bin immer wieder auch frustriert. Die Symptome lösen sich ja nicht in Luft auf, weil man versteht wieso sie da sind.

Es ist also eine Fahrt mit Höhen und Tiefen (Klassiker bei ADHS). Und wenn es nicht echt auch ne Belastung für alle Betroffenen wäre, bräuchte es ja auch keine Diagnose.

Dadurch, dass ich es jetzt besser verstehe, weiß ich aber auch einige der Gaben, die ADHS mit sich bringt mehr zu schätzen und kann sie jetzt besser auskosten.

Neutral trifft es deshalb nicht ganz: Es ist mal echt gut, mal echt schlecht.

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Ich finde es tatsächlich unprofessionell.

Sehe den Widerspruch auch: Wenn sie von ADHS wenig Ahnung hat, ist es wirklich etwas unangemessen Diagnosen in Zweifel zu ziehen. Wenigstens hat sie das aber eingeräumt mit der fehlenden Expertise.

Es ist ja kein Problem, wenn sie dazu eine Meinung hat, das ist dann mit wenig Ahnung aber die Meinung von ihr als Privatperson. Du konsultierst sie ja in ihrer Rolle als Ärztin, weshalb es verwirrend ist, wenn sie da sozusagen aus der Rolle geht.

Und die Meinungen über ADHS sind genauso vielfältig wie problematisch. Wenn es nur Meinungen sind, bleiben die meistens bei den Vorurteilen stehen und sind nicht sonderlich fundiert, was sich negativ auf die Betroffenen auswirken kann.

Aber je nachdem was Du von ihr brauchst, spielt es vielleicht gar nicht so ne große Rolle? Also wenn sie Dich nur weiterverweist, oder Dir Rezepte ausstellt und sie sympathisch ist, kannst Du find ich drüber weg sehen. Wenn Du aber ne längere Psychotherapie bei ihr machen willst, würde ich mir das nochmal überlegen. Könnte nervig werden sich da mit der Anerkennung/Aberkennung deiner Diagnose rumzuschlagen.

Außer Du glaubst selbst nicht, dass Du ADHS hast. Dann macht sie Sinn.

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Ich denke das könnte schon was mit ADHS zu tun haben.

Damit ist man ja schnell abgelenkt und jeder zusätzliche Reiz, in deinem Fall die Leute mit denen Du gehst, ziehen Aufmerksamkeit auf sich und damit automatisch auch Energie.

Etwas zusammen machen bedeutet immer auch, zumindest latent auf Empfang und Sendung zu sein. Das zieht auch neuro-normalen Leuten zuweilen Kapazitäten und jemandem mit ADHS auch schnell den Fokus vom Wesentlichen weg.

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