Warum wurden nicht auch die Entdecker Amerikas von Krankheiten ausgerottet?

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Die Ureinwohner kamen in mehreren Wellen aus Nordostasien, das auch schon sehr abgelegen ist, über die Bering-Landbrücke, immer zogen sie in kleinen Gruppen weiter. Das hat sicher zu einer genetischen Verarmung geführt, also zu einer Verminderung der Vielfalt. Ein geringer Austausch fand vielleicht mit Südsee-Bewohnern statt, die Südamerika über den Pazifik erreichten, aber auch da nur die Westküste Südamerikas.

In Europa, Asien und Afrika, die ja im Grunde ein einziger riesiger Kontinent sind, gab es immer Austausch. Die Ägypter hatten Kontakte den Nil aufwärts, Alexander der Große war in Persien, die Goten zogen bis Tunesien, Marco Polo war (nicht ganz unumstritten) in China, aber in jedem Fall gab's die Seidenstraße, die Mongolen kamen bis Europa usw. usw. Wer in Ostasien oder in Afkrika südlich der Sahara wohin wanderte entzieht sich meiner Kenntnis.

Nicht zuletzt wanderten auch die Krankheitserreger. Pest und Pocken kamen ja nicht aus dem Nichts, sondern aus fernen Ländern, und haben hier teils schrecklich gewütet. Danach war aber der Anteil der Menschen mit einer natürlichen Immunität größer.

Übrigens wird von der Syphillis vermutet, dass zumindest der gefährlichste Stamm aus Südamerika eingeschleppt wurde. Der Erregerexport war also keine völlige Einbahnstraße.

Das galt bestimmt auch umgekehrt, nur hatten die Europaer bei Bedarf unbegrenzten Nachschub an Menschen. Die zahlenmaessig begrenzten Indianerstaemme hingegen waren fuer immer weg, wenn sie einmal weg waren.

Zalla55 
Fragesteller
 10.03.2024, 11:00

Doch bei einer Infektion hätte die Europäer ja diese Seuchen auch nach Europa verschleppt. Habe ich aber nichts von gehört.

Und was die Zahlen angeht: Inka- und Aztekenereiche hatten schon sehr viele Einwohner. Und deutlich mehr als die paar Invasoren der Anfangszeit der Eroberungen.

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in Europa -auch zu dieser Zeit- war der Genpool größer - die Völker in diesen Gebieten hatten sich bereits früher vermischt - ein gutes Beispiel ist die sogen. Völkerwanderung - die meisten Menschen verfügten über ein breitgefächertes Immunsystem

in Amerika war dies ganz anders: hier lebten die Völker isoliert - Austausch von Genen fand so gut wie nicht statt - sie hatten keine Abwehrstoffe gegen die von den Seefahrern ins Land gebrachten Krankheiten

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ich weiß nicht, ob nach Corona versucht wurde, wissenschaftlich zu ergründen, wie die Menschen in bestimmten Ländern damit fertig wurden - besser oder schlechter ? eigentlich hätten die Nordamerikaner, insbesondere die USA besser damit zurecht kommen müssen, da sie -so nehme ich an- über einen gewaltig großen Genpool verfügen, der sie weniger anfällig macht - wäre ein interessantes Thema und vielleicht eine ganz schöne Klatsche für Rassisten