Warum wurden diese Bäume nicht vollständig gefällt?

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Hallo,

solche "Hochstümpfe" (so werden sie offiziell genannt, ich nenne sie aber auch liebevoll "Marterpfähle") werden belassen, um aus Naturschutzgründen gezielt stehendes Totholz zu schaffen. Sie sollen einen Lebensraum bilden für zB Pilze und Insekten. Diese Insekten können dann zB Vögeln als Nahrung dienen. Spechte können sie eventuell auch zum Höhlenbau nutzen., Greifvögeln dienen sie als Ansitzwarten bei der Jagd, usw....

Sie werden mittels Harvester erzeugt. Händisch, mit der Motorsäge wäre das schwierig...

Übrigens, die vier ganz hohen im zweiten Bild hat man nicht künstlich geschaffen, so hoch kann kein Harvester mehr greifen. Beim genauen Hinsehen sieht man auch die Bruchspuren. Das waren einfach durch Sturm abgebrochene Bäume, die man aus denselben Gründen stehen gelassen hat.

Pomophilus  17.04.2024, 11:13

Dankeschön für🌟!

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Die können auch als Fangbäume gedacht sein, um den Käfer aus der Umgebung in diese Stämme zu locken.

Pomophilus  11.04.2024, 09:03

Wenn man dem Borkenkäfer schon Brutraum in Form von Fangbäumen bietet, dann will man das Brutgeschehen darin wenigstens beobachten können. Dies wäre in den Hochstümpfen nur über Leitern mit sehr viel Aufwand möglich.Und wenn sich darin Brüten entwickeln, dann will man diese bekämpfen: sind die Bäume nämlich nahe genug an Fichtenbeständen, dass sie Borkenkäfer von dort anlocken können, dann können die Jungkäfer, die sich in den Bäumen entwickeln, ja auch die Fichtenbestände wieder erreichen, aus denen ihre Eltern kamen. Bekämpfen kann ich die Brüten in den Hochstämmen aber gar nicht! In dieser Form würden "Fangbäume"dem Borkenkäfer nur helfen!!!

Man arbeitet heute noch mit Fangbäumen, zu Prognosezwecken: wenn ich sehe, dass die Fangbäume besiedelt werden, dann muss ich davon ausgehen, dass sich auch anderswo gerade Käfer einbohren. Aber man verwendet dafür einzelne liegende Stämme, die entrindet werden, sobald sie besiedelt sind. Von dem Gedanken, den Käfer mit Fallen, Fangbäumen, etc bekämpfen zu können, hat man sich schon seit vielen Jahren gelöst. Bei den enormen Populationsgrößen liegt die Abschöpfung im niedrigen Promillebereich und wird durch die Vermehrungsrate locker kompensiert. Wenn die Situation nicht ohnehin schon völlig eskaliert ist, ist das einzig Wirksame, besiedelte Bäume rasch zu beseitigen und dem Käfer so wenig Brutraum wie möglich zu bieten. Von daher sind leider auch solche Hochstümpfe wie im Bild kritisch zu bewerten: nach meiner Erfahrung werden sie, sofern sie aus frischen, lebenden Fichten erzeugt wurden, im Frühjahr nach der Anlage für den Käfer besiedelbar, und er kann sich darin vermehren. Man muss sich also schon überlegen, wo kann ich sie anlegen, bedrohe ich nicht benachbarte Fichtenbestände?

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Weil Totholz sehr wichtig für Tiere aller Art sind. Nebst Insekten, mögen es auch Vögel ihre Nester darin zu bauen.